Der Terraner by William Voltz

Der Terraner by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1980-10-21T01:00:00+00:00


7. Der Mann

Die innere Unruhe, die ihn überhaupt erst veranlaßt hatte, hierher zu kommen, legte sich auch nicht nach dem dritten Glas Syntho-Wein - aber sie ließ sich nun leichter auf Personen und Dinge in der unmittelbaren Umgebung projizieren.

Perry Rhodan hatte (wie immer, wenn er seine gewohnte Umgebung in Terrania verließ) sein Gesicht mit Biomolaufklebern leicht verändert und sich eine andere Frisur gemacht Er konnte sicher sein, daß ihn niemand erkennen würde; vielleicht wäre die Maskerade sogar überflüssig gewesen.

Rhodan stand am Ende des Kontaktbalkens, an dem außer ihm noch zwei Frauen unbestimmbaren Alters und ein halbwüchsiger Arkonide lehnten. Eine Musikkugel schwebte heran. „Hast du einen bestimmten Wunsch?" säuselte sie. „Tanzmusik, Mentalmusik oder Traummusik?"

„Verschwinde!" befahl Rhodan schroff.

Der Roboter taumelte durch die Rauchschwaden davon, sein Ziel waren jetzt die Tische auf der anderen Seite des Kontaktbalkens. Rhodan stellte se.in Glas auf eine automatische Quelle, arretierte es und gab seine Bestellung auf. Das Glas wurde gespült, sterilisiert und erneut gefüllt. Sein Inhalt erzitterte leicht, als es ohne Rhodans Zutun aus der Quellenverankerung sprang.

Rhodan beobachtete den jungen Arkoniden und dachte an Atlan. Wo mochte sich der alte Freund und Kampfgefährte nun aufhalten? War Atlan überhaupt noch am Leben? Der jüngere Mann schien Rhodans Blicke auf sich ruhen zu spüren, denn er wandte sich um und starrte Rhodan an. Nach einem Augenblick des Zögerns kam er zu Rhodan herüber.

Zweifellos hatte er eine Pigmentmanipulation durchführen lassen, denn seine Haut schimmerte in sattem Gelb. Auch die Muskelpakete, die sich unter dem Hemd des Jungen spannten, erschienen Rhodan an diesem hageren Körper unpassend und übertrieben, vermutlich waren es aufgesetzte und mit dem Organismus verwachsene Zellkulturen. „Gefalle ich dir?" fragte der Junge herausfordernd. „Schwer zu sagen", entgegnete Rhodan freundlich. „Ich kenne dich nicht und ich mache mir keine Gedanken über dich."

„Ich bin Miron", sagte der Junge. Er sprach ein akzentfreies Interkosmo, so daß man ihn jederzeit für einen Terraner halten konnte. Vielleicht war ihm daran sogar gelegen. „Ich bin Perry Rhodan", sagte Rhodan spontan.

Miron verzog das Gesicht. „Was für ein blöder Witz", sagte er abfällig. „Bestellst du mir ein Glas? Ich habe kein Konto in der hiesigen Zentrale."

Eine der beiden Frauen kam den Kontaktbalken entlang. Ihrem Gesichtsausdruck war deutlich zu entnehmen, daß sie sich mindestens für einen halben Realitätsentzug entschieden hatte und das offenbar für den Zeitraum des gesamten Abends. Obwohl Rhodan wußte, daß dieser Vorgang in den Treffpunkten dieses Stadtteils keine Seltenheit war, fühlte er sich merkwürdig berührt, fast schockiert. Von den Tischen klang Gelächter herüber; ein Robotunterhalter brachte eine Gruppe von Touristen, die alle das Marsemblem an den Brusttaschen ihrer Hemden kleben hatten, allmählich in Hochstimmung.

Alle Menschen in diesem Treffpunkt schienen auf irgend etwas Bestimmtes zu warten, dachte Rhodan verschwommen, sich aber immer noch der Tatsache bewußt, daß er seine eigene Haltung auf andere übertrug. Er nippte an seinem frisch gefüllten Glas und stellte fest, daß der Wein einen anderen Beigeschmack hatte; die aufmerksame Quelle hatte ihm den Alkoholgehalt entzogen, um dem Kunden nicht zu schaden.

Die Frau streckte einen Arm aus und stieß Rhodan mit dem Finger gegen die Brust.



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