Der Tag, an dem Mama die Krise kriegte by Weidenfeld Nathalie
Autor:Weidenfeld, Nathalie [Weidenfeld, Nathalie]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Knaus Verlag
veröffentlicht: 2015-09-28T16:00:00+00:00
Die Hunnen kommen
Kurz vor unserer Abreise nach Italien gingen wir zu Oma Musi, um uns von ihr zu verabschieden. Doch Oma Musi schüttelte nur den Kopf und sagte, das gehe nicht. Ich fragte, warum, und Oma Musi sagte, weil in Italien immer die Vulkane explodieren und außerdem die Italiener unser Auto klauen werden. Vor den Autoräubern hatte ich keine Angst, aber von Vulkanlava verschluckt zu werden, fand ich irgendwie nicht so gut. Also fragte ich Mama, ob das mit den Vulkanen stimme, und Mama sagte: »Ja, prinzipiell schon«, aber dass da, wo wir hinfuhren, keine Vulkane seien. Da mischte sich Papa ein und sagte, dass man das so nicht sagen könne, weil ja der Vesuv durchaus in der Nähe sei. Ich und Kiki schrien auf, weil wir nicht von Vulkanlava verschluckt werden wollten, und Mama rollte mit den Augen und sagte: »Na, super«, aber Papa sagte: »Was denn?«, und dass man auch Kindern immer die Wahrheit sagen solle. Wir sollen uns aber beruhigen, er habe sich im Internet die neuesten wissenschaftlichen Artikel runtergeladen, im Moment seien sich alle Forscher sicher, dass kein Ausbruch drohe und dass, was die Autodiebstähle betraf, die Statistik in den letzten Jahren extrem zurückgegangen sei, aber Oma Musi sagte, dass ihr die Statistiken egal seien und wir trotzdem nicht wegfahren können. Papa fragte, warum, und Oma Musi sagte zu Papa, er solle nicht so tun, er wisse genau, warum. Papa sagte Nein, und Oma Musi sagte, na, wegen den ganzen Sachen aus Eisen natürlich, die sie zu Hause habe, zum Beispiel Nägel oder Pfannen. Papa sagte »Aha«, dass es jetzt also die Pfannen seien, und er fragte, warum wir denn wegen den Pfannen nicht fahren könnten. Oma Musi fragte, warum wir uns das nicht denken könnten, und ob er denn keine Zeitung lese? Papa sagte, er lese schon Zeitung, außer wenn Oma Musi sie ihm in der Früh mal wieder stibitzt habe, obwohl sie doch ihr eigenes Abonnement hat, aber trotzdem habe er keine Ahnung, wovon sie spreche. Oma Musi beugte sich nach vorne und flüsterte, es sei doch bekannt, dass die Hunnen nachts in deutsche Häuser einbrechen, um alles Eisen darin zu klauen, um es einzuschmelzen und es teuer nach China zu verkaufen. Papa legte den Arm um Oma Musi und sagte, dass sie da bestimmt etwas missverstanden habe. Aber Oma Musi schrie, wir hätten keine Ahnung, und wenn wir wegfahren würden, werde sie sofort die Polizei holen. Da sagte Mama, dass wir das doch alles schon besprochen hätten, Oma Musi müsse keine Angst haben wegen was auch immer, und dass während unserer Abwesenheit doch Bojana bei ihr wohnen werde, die übrigens jede Minute hier auftauchen müsse. Oma Musi wollte wissen, wer Bojana sei, und Mama erklärte, das sei die Dame, von der wir ihr doch schon erzählt hätten und die auf sie aufpassen werde. Oma Musi schrie auf und sagte, sie habe keinen Aufpasser nötig, es gehe lediglich um all die Gegenstände aus Eisen, die es im Namen aller zu schützen gelte. In diesem Moment klingelte es, und Bojana stand vor der Tür.
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