Der Tag des Gerichts by Svedelid Olov

Der Tag des Gerichts by Svedelid Olov

Autor:Svedelid, Olov [Olov, Svedelid,]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi
Herausgeber: Knaur
veröffentlicht: 2018-06-17T16:00:00+00:00


Wir fuhren in die Keithstraße und nahmen Hartmut und Ilona mit. Sie wiesen uns den Weg in ein Industriegebiet am Stadtrand von Berlin. Das Gebäude stand auf einem umzäunten Gelände. Hartmut erzählte uns, daß es sich um einen ehemaligen Getreidespeicher handelte.

»Wir haben das Objekt für zwei Jahre gemietet, und es ist ein Experiment. Wahrscheinlich werden wir es danach aufgeben müssen, denn die Mittel dafür wurden gestrichen.«

Drinnen gab es einen Gang rund um den großen Raum, der als Lager gedient hatte. Die Wände bestanden größtenteils aus einem Spezialglas, das große Belastungen aushalten konnte. Wir stellten uns an ein Fenster nahe der Stahltür, und Heyden sprach per Walkie-talkie mit einem Kollegen, der sich mit fünf Mann im Innenraum aufhielt. Auf dem Boden standen die Holzkisten. Wegen der Explosionsgefahr trugen alle Schutzkleidung. In der entgegengesetzten Ecke arbeiteten weitere Polizisten an einer anderen Aufgabe; sie waren nur durch einen Stahlschirm geschützt.

»Wir haben die Kisten geröntgt, konnten jedoch nichts Verdächtiges entdecken. Ich glaube nicht, daß sie Sprengmittel enthalten, aber wir dürfen kein Risiko eingehen.«

Er gab den Männern im Innenraum die Anweisung anzufangen, und die Polizisten brachen die Deckel mit Brechstangen auf. Darunter wurde Holzwolle sichtbar, die sie vorsichtig entfernten. Dann hoben sie verschiedene Gegenstände aus den Kisten: Destillationsgefäße, Glaskolben, Röhren und große Aluminiumdosen. Durch das Walkie-talkie hörten wir:

»Sieht aus wie ein Drogenlabor.«

Die Polizisten nahmen ihre unbequemen Helme ab.

»Ich öffne eine der Dosen.«

Wir beobachteten, wie er den Deckel abschraubte, der offenbar sehr fest saß, denn er mußte sich anstrengen. Verwundert schaute er hinein:

»Was zum Teufel ist das?«

Plötzlich riß er die Arme hoch, und die Dose flog im hohen Bogen durch die Luft. Er tat einen Schritt vorwärts, griff sich mit beiden Händen an den Hals, taumelte und schlug lang hin. Auch die anderen Polizisten schwankten und sanken zu Boden. Die Kollegen hinter dem Stahlschirm merkten, daß Gefahr drohte, und versuchten, durch eine Tür zu entkommen, doch bald lagen auch sie gekrümmt da. Es war wie im Film, ganz und gar unwirklich.

»Gas!«, schrie Hartmut. »Das ist Giftgas!«



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