Der Schock by Nicholson Scott

Der Schock by Nicholson Scott

Autor:Nicholson, Scott [Nicholson, Scott]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Haunted Computer Books
veröffentlicht: 2014-03-22T23:00:00+00:00


KAPITEL 17

Zwei Schergen des Captains schubsten Rachel in ein dunkles Zimmer und knallten die Tür zu.

Sie waren nicht übermäßig behutsam gewesen, weshalb Rachel hingefallen war und sich den Ellenbogen auf dem Teppichboden aufgeschürft hatte. Sie tippte, dass sie in einem Schlafzimmer gelandet war, auch wenn es kein graues Viereck gab, das ein Fenster vermuten ließ. Vorsichtig krabbelte sie weiter in den Raum, während sie versuchte, mit einer ausgestreckten Hand den Bereich vor sich zu ertasten.

Als sie etwas Schwammiges spürte, zog sie die Hand zurück aus Furcht, eine Leiche berührt zu haben.

»Hat lange genug gedauert«, verkündete DeVontay.

Sie begab sich auf die Knie und blickte in die Richtung, aus der seine Stimme gekommen war, konnte ihn aber nicht sehen. »Hey, du wolltest den Helden spielen. Geht´s dir gut?«

»Ja. Sie haben mich ein bisschen verprügelt, aber ich denke, sie meinen es nicht ernst. Offenbar haben sie irgendeine Skinhead-Sache am Laufen.«

»Ihr Anführer, der Captain –«

»Captain? Was zur Hölle? Denkst du, das hier ist ein Batman-Film oder was?«

»Ich musste ihm einen Spitznamen geben«, sagte sie. »Aus psychologischer Sicht nimmt dadurch seine Bedrohlichkeit ab. Eine Art Galgenhumor.«

»Ja, ja, Galgenhumor ist schön und gut, solange sich die Schlinge nicht zuzieht. Da wir gerade davon sprechen: Würde es dir etwas ausmachen, mich loszubinden?«

Sie rutsche nach vorn, bis sie den massiven hölzernen Bettpfosten fand, und mühte sich mit den dicken Knoten ab, mit denen er festgebunden war. »Die sind genauso wie die, mit denen sie mich gefesselt hatten. Wird ein bisschen dauern, bis ich sie gelockert habe.«

»Ich werde nicht davonlaufen. Haben sie dich … verletzt?«, fragte er mit leiser Stimme, während sie zog und zerrte.

Rachel erriet durch die Pause, dass er eigentlich »Haben sie dich vergewaltigt?« fragen wollte, beschloss aber, es zu ignorieren. »Der Captain hat mich einem Zapphirn vorgeworfen als so eine Art durchgeknalltem Test. Sein Hirn scheint auch leicht angebraten zu sein.«

»Als ich den Schuss gehört hab–«

Einer ihrer Fingernägel brach ab, als er sich in einem Knoten verhakte. »So leicht wirst du mich nicht los. Nicht bevor wir dich und Stephen nach Mi’sippi gebracht haben.«

»Wo ist er?«

»Ich hab ihn in einem Versteck gelassen, aber die Leute des Captains haben ihn gefunden und den Zapphirnen ausgesetzt. Ich glaube, diese Typen denken, dass jeder so einen Überlebenstest bestehen muss, um zu zeigen, dass er würdig ist.«

»Scheiße. Ist der Junge okay?«

»Sagen wir es so: Ich hab ihn noch nicht schreien gehört.«

Rachel wollte nicht das Schlimmste befürchten. Der Glaube bedurfte der Hoffnung, und Hoffnung bedurfte des Handelns. Angefangen bei diesen gottverdammten Knoten. »Ich wünschte, ich könnte was sehen«, sagte sie. »Dann könnte ich vielleicht ein Werkzeug finden.«

»Das Feuerzeug«, sagte DeVontay. »In meiner Tasche.«

»Haben sie dich nicht durchsucht?«

»Nö. Die scheren sich einen Dreck um mich. Ich bin nur ein einäugiger Pik-Bube.«

Das ergab nicht viel Sinn, aber sie fragte nicht. Stattdessen tastete sie an seiner Hüfte entlang, bis sie seinen Gürtel gefunden hatte, und schob ihre Hand dann auf dem Stoff seiner Hose entlang. Sie gelangte zum Saum der Tasche und zögerte.

»Mach schon, Mädchen«, sagte er. »Da ist nichts, was dich beißen wird.«

»Es ist nur …«

»Ich erzähl’s nicht weiter, wenn du es auch nicht tust.



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