Der Phantomsender by Conrad Shepherd
Autor:Conrad Shepherd [Shepherd, Conrad ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: M 87, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1967-10-13T01:00:00+00:00
4.
Die Klimaanlage des Kampfanzuges summte laut.
Mit sengender Glut brannten beide Sonnen am Himmel Boultats und erzeugten Temperaturen, die langsam auf die siebzig-Grad-Marke zukletterten. Es schien nahezu unmöglich, in dieser Hitze existieren zu können; trotzdem herrschte Leben auf diesem Planeten. Leben in vielfältiger Art.
Perry Rhodan dachte einen flüchtigen Augenblick an Ruor und seine Gefährten. Sicherlich befanden sie sich jetzt schon wieder auf dem Weg durch die Kristallwälder, ihrem fernen Ziel zu, den heimatlichen Jagdgründen.
Für diese Geschöpfe war die mörderische Hitze unbedingt zum Leben notwendig. Ein Umstand, der dem Großadministrator ein ungläubiges Kopfschütteln abrang, sobald er nur daran dachte.
Sie saßen noch immer in dem Baum, den sie sich zum Versteck erwählt hatten, als ein Suchschiff der Magellanschen Guerillas über der kleinen Lichtung auftauchte, von der aus mehrere Minuten lang der Hypersender seine Peilsignale in den Raum um das Boulsystem abgestrahlt hatte.
Glücklicherweise waren sie von den Gurrads nicht entdeckt worden. Aber deren Kommen bedeutete, daß Rhodan und die Ertruser von nun an mit größerer Vorsicht zu operieren hatten.
Eine heikle Situation.
Sie mußten danach trachten, den geheimnisvollen Sender noch während seiner Tätigkeit zu erreichen, durften sich aber andererseits nicht der Gefahr aussetzen, von den aufgescheuchten Gurrads entdeckt zu werden.
„Ich wünsche mir jetzt ein kühles Bad an Bord der CREST IV" sagte Melbar Kasom, während ihm der Schweiß in Strömen über das Gesicht floß. Notgedrungen mußten sie die Sichtscheibe ihrer Helme öffnen, wenn sie miteinander sprechen wollten. Der Helm-Helm-Kontakt hatte sich als zu schwierig auf den schwankenden Ästen des Baumes erwiesen.
Oro Masut seufzte nur unglücklich auf. Krampfhaft umklammerte er das tragbare Ortergerät, mit dem es ihm schon gestern abend gelungen war, den geheimnisvollen Sender meßtechnisch aufzuspüren. Er kniff die Augen zusammen und starrte auf die Zeiger, die sich seit mehr als fünfundfünfzig Minuten nicht mehr bewegt hatten.
„Erst ein kühles Bad" spann der USO-Spezialist an seinem Faden weiter, „dann zwei oder drei eisgekühlte Screwdriver in der Bar..."
„Wenn du nicht sofort deinen großen Mund hältst", unterbrach ihn Oro Masut unwirsch, „dann stürze ich dich eigenhändig vom Baum. Das grenzt ja schon an Perversität, was du da von dir gibst."
„Aber, aber, meine Herren." Perry Rhodan schüttelte tadelnd den Kopf.
„Ist doch wahr", empörte sich Masut, „der großspurige Kerl weiß ganz genau, was er mir damit antut."
„Also wäschst du dich tatsächlich nur ungern!" spottete der USO-Spezialist.
Aus Oro Masuts Brust drang ein wildes Grollen. Er erhob sich halb aus seiner Stellung, als sein Blick auf das Gerät in seiner Hand fiel.
„Der Sender!" rief er und klappte im gleichen Augenblick die Sichtscheibe des Helmes zu. Perry Rhodan und Kasom reagierten in Windeseile.
Mehr als zehnmal hatten sie während der Wartezeit durchgesprochen, was zu tun war, sobald der Phantomsender wieder zu arbeiten begann.
Die drei Männer legten einen Alarmstart hin, der einer abhebenden Space-Jet Ehre gemacht hätte.
Binnen Sekunden standen sie rund vierhundert Meter über der Lichtung und entfernten sich mit jaulenden Mikrotriebwerken nach Norden, wo im Dunst des Horizonts die gewaltige Barriere eines Gebirgsmassivs zu erblicken war.
Oro Masut hatte die Spitze übernommen, dicht gefolgt von Perry Rhodan und Melbar Kasom.
Der Flug war diesmal wesentlich kurzer.
Rhodan schätzte,
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