Der Nacht Ergeben by Ivy Alexandra
Autor:Ivy, Alexandra [Ivy, Alexandra]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Roman
ISBN: 9783453354210
Herausgeber: Diana Taschenbuch
veröffentlicht: 2009-06-15T00:00:00+00:00
Kapitel 14
Letztlich erwies sich Abbys Versprechen, die Auseinandersetzung fortzuführen, als leere Drohung. Ihre leidenschaftliche Vorliebe für Plänkeleien war ihrer Erschöpfung nicht gewachsen. Dante hatte kaum die Interstate erreicht, da fiel Abbys Kopf bereits zur Seite, und die Augen fielen ihr zu.
Das Bedürfnis unterdrückend, den Wagen anzuhalten und einfach nur ihre friedliche Schönheit zu bewundern, raste Dante durch die leeren StraÃen. Er erreichte Vipers Versteck noch deutlich vor Sonnenaufgang. Nachdem er das Auto auf dem Privatgrundstück geparkt hatte, trug er Abby vorsichtig zu dem Raum, den sie sich schon zuvor geteilt hatten.
Er war längst mehr als erschöpft, als er Abby auf das breite Bett legte. Das lag nicht nur an den Anstrengungen der Nacht, sondern auch an dem nahenden Tagesanbruch. Dennoch zwang er sich, das Zimmer zu verlassen und Viper in seinen Privatgemächern aufzusuchen.
Er fand den anderen Vampir ausgestreckt auf einer antiken Chaiselongue. Viper trug ein Brokatgewand mit einer üppigen goldenen Stickerei. Der Raum selbst hätte die meisten Sammler vor Neid erblassen lassen. Auf den unbezahlbaren handgewebten Teppichen standen geschnitzte und vergoldete Einrichtungsgegenstände, die früher einmal einem russischen Zaren gehört hatten. Handbemalte Seidentapeten zierten die Wände, die Türen bestanden aus Ebenholz mit Blattgoldintarsien, und die Kronleuchter waren mit Saphiren und Perlen besetzt.
Noch überwältigender waren die seltenen Kunstwerke, die vorsorglich hinter temperaturgeregelten Glasrahmen ausgestellt waren. Die meisten wurden vom Rest der Welt für verloren gehalten, und einige waren sogar vollkommen in Vergessenheit geraten. Zusammen waren sie von einer überwältigenden Schönheit, die auf der Welt einzigartig war.
Umgeben von Möbelstücken, die in den edelsten Palast gepasst hätten, und einen Brandy schlürfend, der mehr kostete als einige kleine Länder, wirkte Viper vom Scheitel bis zur Sohle wie ein verwöhnter Aristokrat.
Erst wenn man das kalte, berechnende Glitzern in seinen mitternachtsschwarzen Augen erblickte, zerbrach das Bild des gleichgültigen Hedonismus.
Dieses Glitzern wurde sogar noch deutlicher, als Dante kurz erzählte, was geschehen war, seit er Chicago verlassen hatte.
Viper stand auf und sah ihn mit einem süffisanten Gesichtsausdruck an. »Zombies, Schwarzmagier, tote Hexen - das muss man dir lassen, Dante, du weiÃt wirklich, wie man sich seine Frauen aussucht.«
»Eigentlich habe nicht ich Abby ausgesucht, sondern der Phönix.«
Perfekte Brauen, die einige Schattierungen dunkler waren als das silberne Haar, wölbten sich langsam.
»Ist dir bewusst, dass du eine hervorragende Gelegenheit verpasst hast, dich von deinen Ketten zu befreien?«
Dante lächelte schief. Die Ketten, die ihn an Abby banden, würden nie zerbrochen werden. Gleichgültig, was mit dem verdammten Phönix passierte.
»Indem ich es zulasse, dass Abby geopfert wird? Eher würde die Hölle einfrieren.«
»Dich hat es ja schwer erwischt, mein Freund.« Viper starrte ihn lange an. »Ich kenne da eine Voodoopriesterin, die über einen Zauberspruch verfügt, der...«
»Danke, aber das ist nicht nötig«, unterbrach Dante ihn mit fester Stimme. »Was ich brauche, sind diese verdammten Hexen.«
Viper presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, aber angenehmerweise führte er zur Abwechslung die Diskussion nicht weiter.
Das war wirklich eine groÃe Erleichterung, wenn man bedachte, dass der ältere Vampir über die Fähigkeit verfügte, sich andere gefügig zu machen, wenn er das wünschte.
»Bist du dir sicher, dass einige von ihnen überlebt haben?«, fragte er stattdessen.
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