Der Mann von Marokko by Wallace Edgar

Der Mann von Marokko by Wallace Edgar

Autor:Wallace, Edgar [Wallace, Edgar]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-03-05T09:31:07+00:00


30

Jim Morlake kehrte in den frühen Morgenstunden nach Hause zurück. Um halb vier Uhr sah Spooner, daß der Schatten am Fenster verschwand und der Vorhang aufgezogen wurde. Im nächsten Augenblick öffnete Jim das bis zum Boden reichende Fenster und trat hinaus. Er schritt über den Rasen zum Tor. Der Detektiv zog sich in den Schatten der Büsche zurück, aber Jim rief ihn an.

»Sind Sie dort, Finnigan - oder sind Sie es, Spooner?«

»Spooner«, erwiderte der Beamte ein wenig verdutzt und trat vor.

»Kommen Sie herein und nehmen Sie einen WhiskySoda. Sie haben sicher sehr gefroren heute nacht.«

»Wußten Sie denn, daß wir hier waren?«

Jim lachte: »Natürlich wußte ich das.«

Jim schenkte ihm ein Glas ein, und der Detektiv trank es in einem Zug aus.

»Es ist doch wirklich verrückt, daß man die Zeit eines Beamten so vergeudet -«

»Sie meinen zweier Beamter«, verbesserte ihn Jim.

»Sagen Sie einmal, wann schlafen Sie überhaupt?« fragte der Detektiv und nahm sich eine Zigarre aus dem Kasten, den Jim ihm reichte.

»Sehr selten«, erwiderte Morlake ernst. »Es erfrischt mich, wenn ich auf und ab gehe.«

»Aber wie machen Sie das? Ich sehe Sie immer nur in der einen Richtung an dem Fenster vorbeigehen.«

»Ich gehe um diesen Tisch herum«, entgegnete Jim gleichgültig. »Ich wollte Sie eigentlich fragen, ob Sie nicht einen Schrei gehört haben? Aber es kann sein, daß das lange Wachen mich nervös gemacht hat.« »Ich habe nichts gehört. Das müssen Sie sich eingebildet haben. Aus welcher Richtung sollte er denn gekommen sein?«

»Von der Wiese auf der anderen Seite des Flusses. Aber wenn Sie ihn nicht gehört haben, dann wollen wir uns auch nicht weiter darum kümmern.«

»Ist dort eine Brücke?« fragte der Detektiv, der froh war, eine kleine Abwechslung zu haben. »Was für ein Geräusch war es denn?«

»Es klang wie ein Hilfeschrei. Wenn Sie denken, daß es sich lohnt, hole ich eine Lampe, und wir sehen einmal nach.«

Er steckte eine Windlaterne an, und sie eilten quer über den Rasen nach der kleinen Flußbrücke.

»Ich glaube, daß der Schrei von diesem Feld kam«, sagte er.

Spooner sah auch bald eine Gestalt auf dem Boden liegen.

»Wer ist es?« fragte Jim.

»Er scheint betrunken zu sein - hallo, wachen Sie auf!« Er zog den reglosen Mann auf die Knie und schüttelte ihn heftig an der Schulter. »Wachen Sie auf! Das ist ja der junge Mann, der im Haus von Mrs. Cornford wohnt!«

»Ich erkenne ihn jetzt auch. Wie mag er nur hierhergekommen sein? Vielleicht sind Sie so liebenswürdig, ihn zu mir zu bringen.«

Spooner holte Finnigan zu Hilfe, und Jim ging nach Hause zurück. Es war nicht nur die Arbeit dieser Nacht sehr schwer für ihn gewesen - Marbornes einbruchsicherer Safe war eine der schwierigsten Aufgaben, die er jemals gehabt hatte - auch die Verantwortung, die er für den halbverrückten Trunkenbold übernommen hatte, machte ihm zu schaffen. Während er seinen sehr gewagten Einbruch verübte, hatte Ferdie Farringdon im Wagen geschlafen, ebenso während der Rückfahrt. Schließlich mußte Jim ihn von dem Schuppen an, wo er seinen Wagen untergestellt hatte, halb tragen und halb führen. Er hatte ihn in den Wiesen von Creith



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