Der Mann unter der Treppe by Hermanson Marie

Der Mann unter der Treppe by Hermanson Marie

Autor:Hermanson, Marie [Hermanson, Marie]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-01-19T23:00:00+00:00


Am nächsten Abend holten sie ein paar letzte wertvolle Dinge aus der Küche und schlossen Leonardo mit seinem Korb, der jetzt auf dem nackten Boden stand, ein. Paula schlief ein, obwohl der Hund jaulte und winselte, aber Fredrik war wach, und als er Paulas gleichmäßige Atemzüge hörte, stand er auf und ging hinunter. Er öffnete die Tür und ließ Leonardo heraus.

Dann öffnete er die Tür zur Kammer unter der Treppe. Kwådd war da oder war vor kurzem da gewesen, er konnte den scharfen Geruch riechen.

»Komm, komm zu mir, guter Wauwau«, flüsterte er.

Der Hund kam, nahm eine Fährte auf und verschwand in der Kammer. Fredrik hörte das Schlurfen, mit dem Kwådd sich in seine Höhle verzog. Leonardo stürzte sich weit in die Kammer hinein, bis zur Öffnung. Fredrik machte die Taschenlampe an, hängte sie an einen Nagel und beobachtete den Hund. Wie der Schäferhund der Polizei spielte er verrückt, steckte den Kopf in die Öffnung und knurrte.

»Jetzt ist gut, Leonardo, du hast ihn tüchtig erschreckt. Guter Wauwau«, flüsterte Fredrik. »Jetzt ist gut für heute. Gut gemacht, Schluß jetzt, habe ich gesagt.«

Aber Leonardo war nicht wie der Schäferhund in die Hundeschule der Polizei gegangen und dressiert worden. Er war unerzogen und folgte nur seinen Impulsen. Er drückte den Kopf immer weiter in die Öffnung und knurrte und gurgelte in den Gang. Sein muskulöser Körper zitterte vor Wut und Erregung. Man konnte da drinnen nichts sehen, und es dauerte eine Weile, bis Fredrik bemerkte, daß der Hund tatsächlich versuchte, in den Gang zu kriechen. Er warf sich auf den Boden, packte den Hund an den Hinterläufen und zog.

»Schluß! Bist du verrückt!« zischte er.

Aber der Hund war stärker als er, er drückte sich durch die Öffnung und war verschwunden.

»Leonardo!« rief Fredrik in den Gang hinunter. »Komm zurück!«

Er hörte den Hund keuchen. Und dann brach ein unglaublicher Lärm an. Knurren, Gurgeln, lautes Bellen, Keuchen und harte Schläge. Es klang, als ob zwei Hunde miteinander kämpften und nicht ein Mensch mit einem Hund.

Es dauerte ungefähr fünf Minuten. Dann war es still.

»Leonardo!« rief Fredrik. »Bist du da? Komm raus, sei brav!«

Kein Laut war zu hören.

Fredrik wartete in der Kammer und lockte den Hund immer wieder. Aber nichts.

Schließlich ging er schlafen und hoffte, der Hund würde herauskommen, wenn er Hunger hatte.



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