Der Mann im Ballon by Charlotte MacLeod
Autor:Charlotte MacLeod [MacLeod, Charlotte]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3832167013
Herausgeber: DuMont Literatur und Kunst Verlag, Köln
veröffentlicht: 2002-10-09T22:00:00+00:00
Kapitel 13
Sarah empfing sie an der Eingangstür. »Na, hatten die Kinder einen schönen Ausflug? Ich habe euch schon vor Stunden zurück erwartet. Wahrscheinlich hat Jem euch überredet, die Frösche im Frog Pond zu füttern und einen Beutel Erdnüsse für die Eichhörnchen im Common zu schälen.«
Max gab ihr einen kurzen, aber verständnisvollen Kuss. »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber wir mussten wieder zurück, weil wir Jems Schwimmflossen und Egberts Quietsche-Entchen vergessen hatten.«
»Wie weit wart ihr denn, als es euch eingefallen ist?«
»Schon ziemlich weit. Ich wollte weiterfahren, aber Jem hat ein Riesentheater gemacht, und Egbert hat wegen der Ente geschmollt. Was blieb mir anderes übrig? Und dann mussten wir auch noch die Leiche loswerden.«
Sarah schnappte nach Luft. »Noch eine?«
»Nein, wie der Zufall es wollte, war es dieselbe. Genauer gesagt, die Leiche, die ich unter dem Schreibtisch in der Bibliothek gefunden habe. Alles in allem war es ein ziemlich anstrengender Tag.«
»Möchtet ihr eine Tasse Kaffee oder ein Sandwich, um die nächste Stunde oder so zu überstehen? So lange dauert es nämlich ungefähr noch, bis das Abendessen auf dem Tisch steht. Ich wusste ja nicht, wann ihr zurückkommen würdet.«
»Schon gut«, sagte Max. »Streu nicht noch Salz in die Wunde. Ich weiß, dass ich dich hätte anrufen sollen, aber es ging wirklich alles Schlag auf Schlag. Ich soll dich übrigens von Lieutenant Kilkallen grüßen.«
»Kenne ich den? Ah ja, jetzt erinnere ich mich wieder. Ein sympathischer Mann mit einer altmodischen Höflichkeit, die selbst ein Ganove anerkennen muss. Ich nehme an, Louie war gebührend beeindruckt? Du meintest eben doch Louie, oder?«
»Nein, war er nicht. Und ja, meinte ich. Es dauert zu lange, dir das jetzt alles zu erzählen«, sagte Max, als das Donnern kleiner Füße die Ankunft seines Sohnes ankündigte. Wie ein so kleines Wesen einen Lärm machen konnte wie ein hundert Kilo schwerer Mann, würde er nie verstehen. Davy stürzte sich an die Knie seines Vaters, und Max packte ihn und schwang ihn auf seine Schulter. »Hallo, Tiger. Was gibt’s denn zum Abendessen?«
»Wie wäre es mit Schokoladenbrezeln und Martinis als Vorspeise?« schlug Jem vor.
Davy kicherte, und seine Mutter sagte gut gelaunt: »Tut mir leid, aber wir haben keine Schokoladenbrezeln mehr. Oder habt ihr welche mitgebracht?«
»Leider nicht«, meinte Max. »Eins der Eichhörnchen hat uns die Tüte aus der Hand gerissen und ist damit getürmt. Du weißt ja, wie gierig diese kleinen Biester sind. Sie verkasematuckeln alles, sogar wenn es doppelt so groß ist wie sie, und anschließend brüsten sie sich auch noch damit.«
Davy verstand nicht immer alle Wörter, die seine Eltern benutzten, doch er hörte gern zu, wenn sie komisch sprachen, wie er es nannte. Zudem trugen diese Übungen nach Meinung seiner Mutter möglicherweise dazu bei, sein Vokabular zu erweitern. Als Sarah sah, wie er grinste, spielte sie natürlich mit. »Also wirklich, Max, das finde ich aber höchst uncharmant von den Eichhörnchen. Da sitzen sie mitten vor dem State House, schlingen alles hinunter, was sie in die Pfötchen kriegen, und bedanken sich nicht mal. Onkel Jem, könntest du nicht einen kleinen Kurs über
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