Der Liebes-Code: Wie Sie Mimik entschlüsseln und Ihren Traumpartner finden (German Edition) by Dirk W. Eilert

Autor:Dirk W. Eilert [Eilert, Dirk W.]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Ullstein eBooks
veröffentlicht: 2015-03-16T16:00:00+00:00

Neutraler Gesichtsausdruck

Verachtung

Da dieser Gesichtsausdruck auch bedeuten kann, dass jemand nachdenkt, unentschlossen ist oder Zweifel hat, achten Sie stets auf zusätzlich Hinweise. Sehr zuverlässig ist hier das Blickverhalten: Nicht umsonst heißt es »Jemanden keines Blickes würdigen«. Presst also die Frau, die Sie gerade angesprochen haben, einen Mundwinkel einseitig ein und unterbricht gleichzeitig den Blickkontakt, sollten Sie sich anderweitig umschauen. Unterstrichen wird diese Expression häufig, indem wir den Kopf anheben, als würde man auf den anderen hinabblicken. Der Kopf ist dabei meist seitlich geneigt. Zeigt sich Verachtung nur subtil, kann der Mundwinkel auch nur ganz leicht und für einen kurzen Moment zucken. Werden die Mundwinkel gleichzeitig auf beiden Seiten angepresst (meist verbunden mit Augenrollen), kann dies ein Signal dafür sein, dass man »bedient ist«, weil jemand zum Beispiel etwas gemacht hat oder etwas passiert ist, das man nicht gut findet.

Verachtung ist genau wie Ekel eine Emotion, die uns von anderen Menschen abgrenzt und entfernt. Deshalb ist es mir wichtig, Ihnen an dieser Stelle noch einmal kurz die Erkenntnisse aus dem zweiten Kapitel für Ihr Profilbild in einer Online-Singlebörse in Erinnerung zu rufen: Vermeiden Sie auf einem Foto in jedem Fall die Gesichtsausdrücke von Verachtung und Ekel. Jetzt denken Sie vielleicht: »Das ist doch logisch!« Aus meiner Erfahrung und Zusammenarbeit mit Fotografen kann ich Ihnen allerdings sagen: Das ist nicht selbstverständlich! Schauen Sie sich bei der nächsten Landtags- oder Bundestagswahl einfach mal die Wahlplakate an. Sie werden überrascht sein, welche Gesichtsausdrücke Sie darauf entdecken. So hat zum Beispiel bei der Bundestagswahl 2013 der ehemalige FDP-Abgeordnete Martin Lindner auf einem Wahlplakat einen Mischausdruck von Ekel und Verachtung gezeigt: eine leicht hochgezogene Oberlippe bei gleichzeitig eingepresstem Mundwinkel. Das muss jetzt nicht heißen, dass Herr Lindner sich auf dem Foto wirklich so gefühlt hat. Bei gestellten Fotoaufnahmen erzeugen wir in der Regel gezielt einen bestimmten Gesichtsausdruck, während im wahren Leben die Mimik dem Fluss der Emotionen folgt. Auf einem Foto ist aber nicht entscheidend, wie der Abgebildete sich wirklich gefühlt hat, sondern was beim Betrachter ankommt.

Nun aber zurück zum wahren Leben: Was verrät es Ihnen, wenn Sie Verachtung bei Ihrem Gegenüber beobachten? Verachtung wird ausgelöst, wenn wir etwas als unmoralisch bewerten oder jemand eine mangelhafte Leistung erbringt. So zeigen sie viele Frauen als Reaktion auf übermäßiges männliches Imponiergehabe. Im Gegensatz zu Ekel hat Verachtung einen hierarchischen Aspekt. Wer verachtet, fühlt sich überlegen. Beobachten Sie diesen Ausdruck also in einer Unterhaltung und können ihn auf Ihr Verhalten beziehen, läuft gerade irgendetwas grundlegend schief.

Die Trauer sagt: »Schade, du bist nicht mehr da!«

Zur Emotionsfamilie Trauer gehören Gefühlsbeschreibungen wie elend, unglücklich, etwas bedauern, betroffen, bedrückt, verzweifelt, enttäuscht, desillusioniert, niedergeschlagen, schwermütig, mutlos, resigniert, bestürzt, betrübt oder verzagt.

Trauer zeigt sich prototypisch in der Mimik durch hochgezogene Augenbrauen-Innenseiten (erkennbar an den Falten im Stirnzentrum), nach unten gezogener Mundwinkel und einen angespannten Kinnbuckel. Da unsere Muskelspannung bei Trauer nachlässt, geben wir den Widerstand gegen die Schwerkraft auf. Aus diesem Grund werden die mimischen Signale meist zusätzlich durch eine eingefallene Körperhaltung sowie einen nach unten gesenkten Kopf und Blick begleitet. Außerdem werden durch die verringerte Muskelspannung die Bewegungen langsamer.

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