Der Kronrat by Richard Schwartz

Der Kronrat by Richard Schwartz

Autor:Richard Schwartz
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2011-05-31T22:00:00+00:00


27. Das Herz des Feindes

»Von Thurgau«, sagte der Kommandant mit steinernem Gesicht. »Begleitet mich auf einen Gang, wir müssen reden.«

Ich nickte. »Es kommt mir recht. Es ist besser, ich bewege mich, als dass mir die Glieder steif werden.«

Keralos wies mit der Hand höflich auf die Tür, die vom Vorzimmer aus zum Gang führte.

»Hatte Rellin Hilfe?«, fragte er und musterte mein zerschlagenes Gesicht.

»Nein.«

»Schade, dass es keinen höheren Rang mehr gibt für sie … ich würde sie befördern. Aber sie drohte mir zu desertieren, wenn ich sie zum Offizier ernennen würde.« Ich öffnete ihm die Tür, sah dahinter ein Meer von Gesichtern, die uns einen Gang öffneten.

»Sagt, von Thurgau«, meinte er im Plauderton, als er die Hände hinter dem Rücken verschränkte und ging, als wären all die Bullen gar nicht im Gang. »Wie habt Ihr sie herausgefordert? Sie lässt sich üblicherweise nicht zum Zorn bewegen.«

»Ich fand den wunden Punkt. Darf ich fragen, wo Orikes ist? Ich hätte gedacht, er wäre jetzt dabei.«

»Nein«, sagte er und warf mir einen undeutbaren Blick zu, während wir durch das Tor im Hauptbau schritten. »Er hat anderes zu tun, als für Euch die Puppe zu geben. Er hat mir berichtet und mich gewarnt …« Er sah entlang der Zitadellenwand, bis sein Blick an Rellins offenem Fenster hängen blieb. »Wir unterschätzten nur die Geschwindigkeit, mit der Ihr Euch bewegen könnt. Was habt Ihr dort getan?«

»Askannon, so hörte ich, war von Brunnen fasziniert, wollte wissen, wie es sein kann, dass Wasser aufwärts fließt.«

»So«, meinte er. »Das habt Ihr gehört. In drei Tagen gibt es einen Botschaftsball bei dem Reich Xiang. Sie schätzen es, wenn man so mit ihnen spricht. Ich nicht. Sagt mir klar und deutlich, was Ihr erreichen wollt.«

»Nicht was. Wen. Euch.« Ich sah mich um, offenbar wusste man es besser, als in Hörweite zu bleiben. Ich sah einige Bullen der Ersten Legion, die taten, als wären sie nur zufällig in der Nähe, aber niemanden in unmittelbarer Nähe. »Rellin ist eine der wenigen Personen, die Ihr wahrhaftig schätzt, Orikes und Desina gehören noch dazu … es mag andere geben, aber von diesen weiß ich, dass Ihr ihnen zuhört. Mir nicht. Ihr, Kommandant, seid es zu sehr gewohnt, Euren Willen zu haben. Ihr seid zu weit entfernt, Ihr braucht es auch. Ihr könnt keine toten Soldaten sehen, keine Kinder die um ihre Mütter weinen. Es dürfen nur Zahlen sein, Figuren, Striche und Pfeile auf den Karten.«

Er zeigte wenig genug an Regung, seine Augen waren kühl.

»Welchen Vorwurf macht Ihr mir genau?«

»Dass Ihr verwaltet, nicht befehlt. Und dass Ihr zu sehr an den Regeln hängt … dabei seid Ihr es, der sie ändern kann.«

»Ich halte mich an Askannons Gesetze«, antwortete er steif. »Das ist mein Auftrag, Lanzengeneral. Wollt Ihr auch mich reizen?«

»Nein. Ich verstehe sogar Euren Standpunkt«, lenkte ich ein wenig ein. »Sagt, besitzt Ihr ein magisches Talent?«

Keralos sah mich überrascht an. »Was soll die Frage? Vor allen Dingen, was soll sie jetzt, nach diesen Worten?«

»Ich will Euch etwas zeigen, das ich selbst noch nicht gesehen habe, das Euch aber Verständnis bringen wird.



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