Der Kristallstern by Vonda McIntyre

Der Kristallstern by Vonda McIntyre

Autor:Vonda McIntyre [McIntyre, Vonda]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3-453-10801-9
veröffentlicht: 2012-06-08T04:00:00+00:00


7

Die Kinder waren allein in der Cafeteria.

»Gehen wir raus!« sagte Jaina. Sie wußte nicht, was sie tun konnte, wenn sie erst einmal draußen war, aber sie hatte das verzweifelte Verlangen, diesen kalten, unfreundlichen Bau zu verlassen.

Sie und Jacen rannten den langen, dunklen Korridor hinunter. Sämtliche anderen Kinder folgten ihnen. Sie stürmten ins Licht hinaus, als die winzige Sonne des winzigen Planeten an den Himmel sprang. Der kleine Planet drehte sich so schnell, daß seine Tage viel kürzer als normale Tage waren. Die Kinder brüllten und jubelten und liefen in der Wärme umher.

Jaina und Jacen hielten sich an den Händen, lehnten sich zurück und drehten sich wieder und wieder im Kreis, ganz so wie der kleine Planet. Jaina ließ ihre Haare herumwirbeln, bis sie sich schwindlig fühlte. Sie und Jacen ließen sich in den Sand fallen, atmeten schwer und lachten.

Jaina sprang wieder auf, und Jacen tat es ihr nach.

»Jaina, Jaina, es geht dir gut!«

»Jacen, ich habe dich so vermißt! Ich weiß nicht, wo Anakin ist!«

»Wenn wir nach ihm greifen könnten…«, sagte Jacen »… würden wir ihn vielleicht finden, aber…«

»Wir müssen uns weit von dieser Decke entfernen!« Jacen führte ihren gemeinsamen Gedanken zu Ende. Jaina war froh, daß er genauso darüber dachte wie sie, aber das brachte sie einer Lösung, wie sie der Decke entkommen konnten, nicht näher.

»Wir müssen an dem Drachen vorbeikommen«, sagte Jaina.

»Es gibt keinen Drachen«, sagte Jacen verächtlich. »Das sagen sie nur, um uns zu erschrecken.« Er marschierte geradewegs auf den Zaun des Canyons zu, geradewegs auf den freien Platz davor.

Jaina lief hinter ihm her. Der Drache sprang aus dem Sand hoch, brüllte und warf sich gegen den Zaun. Jaina griff nach Jacen und zog ihn zurück, bis sie der Drache nicht mehr sehen konnte. Sie mußte ihn nicht sehr kräftig ziehen, denn er war ziemlich erschrocken, aber auch verblüfft.

Der Drache vergaß, daß er sie gesehen hatte, und wanderte auf der Suche nach einem warmen Sandflecken schnaufend am Zaun entlang.

»Mann!« wisperte Jacen.

»Vielleicht könnte ich auf und ab hüpfen und winken und…« Jaina dachte daran, daß Jacen hinter ihrem Rücken zum Zaun laufen und ihn überklettern könnte. Aber dann wäre sie immer noch im Inneren gefangen.

»Vielleicht könnte ich sie zähmen«, sagte Jacen. »Und dann könnten wir auf ihr davonreiten.«

Jaina hatte keine Ahnung, woher Jacen wußte, daß es eine Frau Drache und kein Herr Drache war. Aber er lag bei solchen Sachen immer richtig.

»Auf ihr reiten?« fragte Jaina fasziniert.

Dann begannen Jacens Lippen zu zittern. »Aber dann würden ihr die Proktoren vielleicht etwas antun – so wie den Myrmins.«

»Wie könnten sie einem Drachen etwas antun?« fragte Jaina.

»Mit ihren Lichtschwertern!«

»Sie hätten zuviel Angst! Ich wette, daß sie sich nicht mal in seine Nähe trauen.«

»Dann eben mit einem Blaster«, sagte Jacen.

»Oh. Ja.«

»Vielleicht könnten wir den Drachen ablenken«, überlegte Jacen laut.

»Das sollten wir dann aber schnell tun«, sagte Jaina.

»Ich brauche etwas, das ich werfen kann«, sagte Jacen. Er blickte sich um, aber überall war nur Sand.

Der Drache walzte an den Zaun heran, rieb seine schuppigen Schultern an dem Maschendraht, schloß die Augen und ächzte zufrieden.

Wenn Jaina in der Lage wäre, ihre Fähigkeiten einzusetzen, könnte sie den Drachen leicht ablenken.



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