Der Kristall des Kummers: Das Schicksal des Kristalls: Band 2: BD 2 (German Edition) by John Ward

Der Kristall des Kummers: Das Schicksal des Kristalls: Band 2: BD 2 (German Edition) by John Ward

Autor:John Ward [Ward, John]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783838758039
Herausgeber: Baumhaus Verlag
veröffentlicht: 2014-08-14T22:00:00+00:00


»Wir sind am Hof des Herzogs von Mailand, Anfang des 16. Jahrhunderts. Der Hof ist in Trauer; es ist weniger als eine Woche her, dass eine junge Adlige – vielleicht die Nichte des Herzogs, möglicherweise auch seine Tochter – in der Familiengruft zur letzten Ruhe gebettet wurde, nachdem sie unter mysteriösen Umständen gestorben ist. Finstere Gerüchte machen die Runde: Es wird gemunkelt, dass der Herzog selbst ihren Tod angeordnet hat, nachdem ein Auftrag, den sie ausführen sollte, gescheitert war. Wie auch immer, der Herzog ist ernster Stimmung und hat alle Personen bis auf ein paar Bedienstete weggeschickt, während er mit seinem Cousin, dem Kardinalerzbischof von Mailand, Staatsangelegenheiten bespricht.

Plötzlich entsteht Lärm im Korridor – nicht in dem, der in die privaten Gemächer führt, sondern in dem, der in die Gruft führt. Dann schlurft vor den entsetzten Augen eines halben Dutzends Anwesender eine groteske Gestalt in den Raum. Einer der Zeugen sagte aus: ›Sie ging wie eine Puppe und warf hektisch ihre Arme und Beine vor und zurück.‹ Ein anderer Zuschauer bemerkte, dass sie ›von flackernden Schnüren aus grünem Licht zusammengehalten schiene. Alle bezeugten, dass es die junge Frau gewesen sein musste, die sie kurz zuvor noch beigesetzt hatten, nun war sie wiederbelebt durch irgendeine Zauberei, denn sie war ja unzweifelhaft tot, der Zustand ihres Körpers war eindeutig – es war Hochsommer, und es war sehr heiß gewesen.«

Helen fühlte, wie sich ihr der Magen umdrehte.

»Was passierte dann?«, fragte sie mühsam.

»Die Leiche unternahm einen mörderischen Angriff auf den Herzog, sie hatte ein Messer in der Hand, aber die Herausforderung für den verwesenden Körper war zu hoch und er brach in Flammen aus.«

»Ihhh!«, schrie Helen.

Und auch ihr Vater blickte skeptisch drein.

»All dies ist Stück für Stück in einem Dokument in der Bibliothek des Vatikans niedergelegt«, sagte Raeburn, »wenngleich man eine besondere Genehmigung braucht, um es einzusehen … glücklicherweise kenne ich den einen oder anderen Kardinal. Aber wie ich schon sagte, all dies hat sich erst viel später zugetragen, doch wir werden darauf zurückkommen.«

»Ich kann es kaum abwarten«, meinte Helen und verzog das Gesicht.

Raeburn lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete die beiden, um sich zu vergewissern, dass sie ihm volle Aufmerksamkeit schenkten, dann fuhr er mit seinem Bericht fort.

»Der Anfang der Geschichte liegt lange zurück … etwa siebenundzwanzig Jahrhunderte, und selbst das war nicht der eigentliche Anfang, denn sie haben es dort vorgefunden, als sie ankamen, Byzas von Megara und seine Mannschaft von Überseekaufleuten, die nach Norden zum Schwarzen Meer segelten, um auf den Rat des Orakels von Delphi hin eine Kolonie zu gründen ›im Land gegenüber, im Land der Blinden‹, wie es ihnen befohlen ward; und als Byzas den wunderbaren natürlichen Hafen sah, den die Chalkedonier auf der gegenüberliegenden Küste irgendwie übersehen hatten, nahm er an, dass das genau der Ort sein müsste.

Das Gelände, das sie auswählten, lag auf einer Klippe, und es gab dort eine merkwürdige Felsformation, die aussah wie eine Art Steinhaufen oder Hinkelstein. Und mitten während der Feierlichkeiten – eine Stadt zu gründen verlangte alle möglichen religiösen Rituale, Opfer



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