Der Krieg der Horusianer: Wiederkehr by John French

Der Krieg der Horusianer: Wiederkehr by John French

Autor:John French
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2017-12-07T09:21:25+00:00


Zehn

Enna hielt auf dem Kamm des Wrackmassivs an. Als sie ihre Brille hochschob, rannen ihr Schweißtropfen an den Wangen herab. Das Sonnenlicht stach ihr in die Augen. Sie schlang den Laserkarabiner über den Rücken und zog einen Behälter mit Wasser aus dem Gurt. Das Wasser rann kühl über ihre trockene Zunge und sie musste sich dazu zwingen, nicht mehr als drei Schlucke zu nehmen. Sie spülte ihren Mund mit dem letzten Schluck aus. Das Wasser säuberte ihre Zähne von rostigem Pulver und nahm dabei den Geschmack von Eisen an. Sie hätte es gerne ausgespuckt, wollte aber kein Wasser verschwenden. Nicht in dieser Welt.

Dies war Iago. Nachdem sie Wochen gebraucht hatten, um hierherzukommen, fanden sie nur ein trostloses Ödland vor, auf dem kein Leben existierte. Hier gab es nur das feine Knistern des Staubs und die Stimme des Windes.

Sie blickte mit zusammengekniffenen Augen auf das Hitzeflimmern, das über dem Barrenplateau aufstieg. Die Blöcke aus rostendem Metall ragten wie eine Bergkette aus dem orangefarbenen Erdboden empor. Die kleinsten von ihnen hatten die Größe von Kampfpanzern, die größten die von Landungsschiffen. Sie dehnten sich aus, so weit das Auge reichte. Die Seiten, an denen die Farbe abblätterte und die von Rost durchzogen waren, bildeten Schluchten und abgestufte Abhänge – zurückgelassen wie das Spielzeug eines Kind-Gottes, an dem es das Interesse verloren hatte. Die weit entfernten Silhouetten von riesigen Kränen und die Schornsteine von Hüttenstädten schnitten am fernen Horizont in den Himmel. Es gab keine Sonne, nur einen weißen Schleier aus Licht und Hitze, der über der Welt hing.

»Hier ist niemand«, murmelte sie vor sich hin, während sie den Wasserbehälter wieder an seinem Platz befestigte und den Karabiner hervorzog. »Dieser Ort ist seit Jahrzehnten tot.«

»Im Sterben liegend, ja, aber noch nicht tot«, sagte Josef, der hinter ihr schwer atmend und mit rotem Gesicht den Hang heraufkam. »Das Sterben dauert seit Jahrzehnten an, aber es gibt hier immer noch Menschen.«

»Wo?«, fragte sie und zeigte mit einer Handbewegung auf die ausgedörrte orangefarbene Landschaft.

»Irgendwo werden sie sein«, antwortete er. »Menschen klammern sich an den letzten Trümmerhaufen, wenn sie sonst nichts mehr haben.«

»Es wird heiß«, sagte Enna. »Wir müssen einen schattigen Ort suchen und uns ausruhen, wenn wir diesen Eingang nicht bald finden.«

Sie kämmten das Plateau schon seit zwei Stunden durch, wobei sie sich in einem mühsamen Suchmuster vom Transportflieger wegbewegten. Sie alle trugen dünne Umweltschutzanzüge unter ihrer Panzerung und Ausrüstung und Blendschutzbrillen über den Augen. Enna hatte sich dazu entschieden, ihre polierte Panzerung zurückzugelassen und trug stattdessen eine grüne Armaplastrüstung, die mit einem sich damit beißenden Braunton marmoriert war und die sie in einem vergessenen Lager auf der Flamme der Tapferkeit gefunden hatte. Sie hatten sich in zwei Gruppen aufgeteilt: Covenant und Severita in der einen, Josef, Enna und der Tech-Priester Glavius-4-Rho in der anderen. Sie blieben über Voxsignale miteinander in Verbindung und kämmten das Gelände ab, um einen Weg in die Unterwelt zu finden.

Sie blickte sich erneut um, als der Tech-Priester mit geschmeidiger Leichtigkeit den Hang des Massivs erklomm. Mit seinen Spinnengliedern krabbelte er über das



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