Der Kometenmann by K. H. Scheer
Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-05-24T01:00:00+00:00
6.
„Na also! Es soll mir keiner mehr sagen, es gäbe in der LFT keine Männer im Sinne des Wortes. Die Kerle fliegen die SODOM wie eine geschulte Piratenbesatzung aus dem Jahre 2400 nach Christus. Passal, gehen Sie gefälligst auf Bremsbeschleunigung über. Oder wollen Sie durch Aralon hindurchdonnern?"
„Noch zwei Sekunden", beschwichtigte der Epsaler gelassen. „Jetzt! Der Herr Admiral muß aber aufpassen, daß er nicht aus dem Kontursessel fliegt. Wer weiß, ob die reparierten Andruckabsorber standhalten."
Callamon verkniff sich ein Auflachen. Hinter ihm röhrte Haff. Er nannte es „lautes Lächeln".
Die Triebwerke der SODOM, hervorragend gewartet und teilweise in wichtigen Betriebsbereichen erneuert, verwandelten den mächtigen Kugelkörper des Schnellen Schlachtkreuzers in eine mehr und mehr zum Dröhnen neigende Riesenglocke. Das Problem derart durchschlagender Schwingungen war früher trotz aller Dämpfungsmaßnahmen im Hochlast-Bereich nicht in den Griff zu bekommen gewesen.
Zehntausende von Stabilitätsverstrebungen, Deckaufhängungen und Maschinen-Lagersockeln wurden angeregt.
Die Konsequenz daraus bestand im Fall der SODOM-Klasse in einer schwingungsabsorbierenden Zapfenaufhängung der inneren Kugelschale, in der die Hauptzentrale untergebracht war.
Hier war das Dröhnen einigermaßen erträglich, aber in den anderen Hauptleitzentren halfen nur noch schwere, speziell angefertigte Schallschutzhelme mit integrierten Gehördämpfern. Die dicken Polster nannte man im alten Jargon „Ultraohren". Die Männer aus dem Jahre 425 NGZ hatten ihn übernommen.
CC beobachtete sie aufmerksam. An seinen goldenen Kometen auf der linken Schulter hatte man sich gewöhnt und an die Anrede per „Sie" ebenfalls. Er wurde jedoch permanent nach dem Motto: „Und jetzt erst recht" geduzt.
Er störte sich ebenfalls nicht daran, und so hatte man damit begonnen, sich gegenseitig zu akzeptieren.
Die SODOM war weit jenseits der Umlaufbahn des dritten Planeten aus dem Linearraum gekommen und mit fast lichtschneller Fahrt auf den vierten Planeten des Kesnar-Systems, Aralon, zugerast.
Die kleine gelbe Sonne des Sieben-Planeten-Systems lag inmitten des Kugelsternhaufens M13 und nur achtunddreißig Lichtjahre von Arkon entfernt. Die enorme Sterndichte im Zentrum des Haufens ließ Kesnar unwichtig erscheinen. Das Ziel der SODOM war der vierte Planet.
Clifton Callamon und die Experten der SODOM hatten lange gerechnet und kalkuliert.
CCs Absicht bestand darin, den auf Aralon vorhandenen Ortungsautomatiken ein feuerspeiendes, völlig wesensfremdes Phantom vorzuführen.
Moderne Schiffe mit Metagravtriebwerken pflegten, bedingt durch die Konstruktion, gewissermaßen zurückhaltend anzukommen. Bei der SODOM sollte das anders sein! Der Plan sah vor, den Galaktischen Medizinern und den auf Aralon stationierten Porleytern ein Schauspiel zu bieten, das es seit vielen Jahrhunderten nicht mehr gegeben hatte.
Nur damit konnte die SODOM ihre totale Fremdartigkeit untermauern; nur damit war die Grundlage für das weitere Täuschungsmanöver zu erschaffen.
Sollte der Schlachtkreuzer als historisches Schiff des ehemaligen Solaren Imperiums identifiziert werden, durch welchen Zufall auch immer, war das Unternehmen zum Scheitern verurteilt.
Nur aus diesem Grund hatte CC den Kugelraumer weiterrasen lassen und erst im letzten Augenblick das Bremsmanöver eingeleitet. Es sollte in einer relativ nahen Orbitbahn enden.
Die Maßnahme bedingte die maximale Bremsschubleistung aller Triebwerke mit einem kurzfristig verantwortbaren Wert von siebenhundert km/sec2. Es war daher nicht verwunderlich, daß die stählerne Zelle wie eine Riesenglocke schwang und dröhnte.
Auf Aralon jedoch wurden völlig fremdartige Energieausbrüche geortet. Jeder Auswertungsrechner gab das gleiche Ergebnis bekannt: Dort kommt etwas, was man nicht identifizieren kann.
Das war die wesentliche
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