Der Killer von nebenan by Marwood Alex

Der Killer von nebenan by Marwood Alex

Autor:Marwood, Alex [Marwood, Alex]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne, 2015
veröffentlicht: 2015-04-15T16:00:00+00:00


KAPITEL 27

»Ich habe es Ihnen ja gesagt! Ich sagte es! Wie oft habe ich Sie gebeten, sich darum zu kümmern? Und jetzt sehen Sie sich das an!«

Der Vermieter richtet sich auf und setzt seine Brille auf.

»Wer spricht da?«

»Tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie das nicht. Hier ist Vesta Collins! In meinem Bad ist alles voller Kacke! Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie mit diesen Abflüssen irgendetwas unternehmen müssen!«

»Beruhigen Sie sich, meine Liebe«, sagt er und vernimmt einen empörten Aufschrei.

»Erzählen Sie mir nicht, ich solle mich beruhigen! Unterstehen Sie sich! Und nennen Sie mich nicht meine Liebe, zum Kuckuck! Ich bin nicht Ihre Liebe!«

Der ist ’ne Laus über die Leber gelaufen, denkt er. Dieses Telefon im Flur kommt weg, bei allernächster Gelegenheit. Ich zahle doch nicht für den Anschluss, damit sie mich anschreien kann.

»Sie sind ein fauler, habgieriger Wicht, Roy Preece! Das waren Sie schon als Kind, und heute ist es noch schlimmer mit Ihnen geworden! Meine Wohnung ist ruiniert! Das Badezimmer ist voller Abwasser, das in die Küche läuft, und das ist alles Ihre Schuld!«

»Ich weiß überhaupt nicht, wie Sie darauf kommen«, entgegnet er mürrisch.

»Weil Sie es immer und immer wieder hinausgezögert haben, den Rohrreinigungsdienst zu bestellen! Und jetzt läuft jedes Mal, wenn oben einer spült, die Brühe aus meiner Kloschüssel! Sie müssen die jetzt holen, und zwar augenblicklich! Haben Sie mich verstanden?«

Schön wär’s. Ich bin doch kein Dukatenscheißer, auch wenn sie mich dafür hält.

»Ich komm mal vorbei und schau’s mir an.«

»Nein! Nein! Nein! Sie bringen das augenblicklich in Ordnung! Hossein ist die letzte Stunde bis zum Hals in der Kacke gestanden, und es hat nichts gebracht. Da ist irgendwas Fettiges, was alles verstopft. Diese Sache erfordert einen Profi mit Spiralen und Stangen, nicht Sie und eine Flasche Bleiche!«

»Wie gesagt, ich komme mal vorbei und schau’s mir an«, wiederholt er.

»Und was sollen wir in der Zwischenzeit machen? Hier kann keiner seine Toilette benutzen, ohne dass gleich alles wieder hochkommt. Und ich kann nicht mehr in meine Wohnung. Sie ist unbenutzbar. Ich kann weder waschen noch kochen. Wenn ich versuche, mir hier drin was zu essen zu machen, werde ich wahrscheinlich sterben.«

Wär nicht schade drum, du grässliche alte Schrulle, denkt er. Meiner Ansicht nach bist du längst überfällig.

»Ich schwöre Ihnen, das ist Ihre letzte Chance«, erklärt sie. »Wenn Sie das nicht aus der Welt schaffen, rufe ich morgen im Rathaus an. Dann werden Sie nicht nur nach der Entwässerung schauen müssen, sondern auch diese ganzen alten Wasserboiler austauschen müssen und vermutlich eine Heizung einbauen und die Brandschutzbestimmungen erfüllen. Und etwas mit den Türschlössern unternehmen und gegen die Feuchtigkeit hier unten und gegen alles andere, was ich Ihnen habe durchgehen lassen. Ich hab’s bis oben hin satt. Das hier bringt das Fass endgültig zum Überlaufen. Ich werde in ein Hotel ziehen, bis es in Ordnung gebracht ist, und Sie zahlen die Rechnung.«

»Jetzt machen Sie mal halblang! Keiner hat was von Hotels gesagt.«

»Schön, möchten Sie, dass ich es tue? Sie anzeigen? Ja? Ich bin mir sicher, die wären dort sehr interessiert.



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