Der Kehlenschneider: Thriller (German Edition) by Moe Teratos

Der Kehlenschneider: Thriller (German Edition) by Moe Teratos

Autor:Moe Teratos
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
veröffentlicht: 2014-08-10T22:00:00+00:00


16. Ka­pi­tel

Glau­ben Sie, ich habe das Rich­ti­ge ge­tan?« Sie sah ihn aus gla­si­gen, ge­röte­ten Au­gen an. Auf ih­ren Wan­gen hat­ten sich rote Flecken ge­bil­det.

»Ich wünsch­te, ich wüss­te das. Nie­mand kann vor­her­sa­gen, was ge­sche­hen wird.« Ei­ner­seits war er froh, dass sie nicht zur Po­li­zei ge­hen woll­te, an­de­rer­seits schränk­te das ihre Hand­lungs­mög­lich­kei­ten ein. Er hat­te sich über­legt, Matt­hi­as Bruck­ner viel­leicht zwangs­ein­wei­sen zu las­sen, aber das wür­de nicht funk­tio­nie­ren, soll­ten sie die Wahr­heit zu­rück­hal­ten. Wie er feststell­te, war er nicht al­lein mit den Sor­gen, was pas­sie­ren wür­de, wenn das Ge­heim­nis über den Wachs­mör­der ans Licht kam. Frau Bruck­ner war eben­so be­sorgt wie er selbst. Kon­stan­tin fühl­te sich ver­stan­den und nach so vie­len Jah­ren end­lich er­leich­tert.

»Wir müs­sen ab­war­ten. Ich set­ze all mei­ne Hoff­nun­gen auf Pe­ne­lo­pe Pesch­ke.«

Ihre Au­gen ver­eng­ten sich. »Wer ist das?«

Er lach­te und wink­te ab. »Nicht das, was Sie den­ken. Sie ist eine Psych­ia­te­rin und ein an­ge­se­he­nes Mit­glied mei­ner Ge­mein­de. Sie hat­te be­reits ein Ge­spräch mit Ih­rem Mann und mor­gen be­ginnt die The­ra­pie.«

Er war ver­wirrt, als Frau Bruck­ner, an­statt sich zu freu­en, den Mund kraus­zog und ver­ächt­lich schnauf­te. »Ich hal­te nichts von Psych­ia­tern, al­les Schar­la­ta­ne.«

Er wuss­te nicht, was er dar­auf er­wi­dern soll­te. Sie er­war­te­te wohl auch kei­ne Mei­nung von ihm und fuhr fort: »Aber so­fern das die ein­zi­ge Mög­lich­keit ist, wie wir die Sa­che mit Mat­tes in den Griff be­kom­men …«, lenk­te sie ein.

»Wenn wir nicht zur Po­li­zei ge­hen, ist es un­se­re ein­zi­ge Mög­lich­keit, ja.«

»Und was ist mit die­ser Pesch­ke? Geht sie nicht zur Po­li­zei?«

»Vor­erst nicht, aber so­bald sie der Mei­nung ist, Matt­hi­as wäre eine zu große Ge­fahr, wird sie es mel­den. Da kön­nen wir nichts ge­gen un­ter­neh­men.«

Sie nick­te wie in Zeit­lu­pe und Kon­stan­tin be­fürch­te­te, dass die zier­li­che Frau gleich zu­sam­men­klap­pen wür­de. Sie hat­te ei­ni­ges zu ver­kraf­ten, und ob sie es schaf­fen oder dar­an zer­bre­chen wür­de, blieb ab­zu­war­ten.

Es klin­gel­te an der Tür und Frau Bruck­ner sprang auf. »Ent­schul­di­gen Sie mich bit­te, das sind bes­timmt mei­ne Ge­schwis­ter.« Ihr Blick wan­der­te zu Bo­den und sie wirk­te auf ihn wie ein schüch­ter­nes Mäd­chen. »Wür­de es Ih­nen was aus­ma­chen zu ge­hen? Ich muss mit mei­nem Bru­der und mei­ner Schwes­ter spre­chen.«

»Ach so, ja, äh.« Kon­stan­tin stand auf. »Si­cher­lich, kein Pro­blem.« Er nahm eine Vi­si­ten­kar­te aus sei­ner Brief­ta­sche und gab sie ihr. »Wenn was ist, ru­fen Sie an, ja? Wir blei­ben auf je­den Fall in Kon­takt. Ich bin für Sie da, so­lan­ge die Sa­che mit Ih­rem Mann nicht er­le­digt ist.«

Sie lächel­te ihn an und er hät­te sich in sie ver­lie­ben kön­nen, hät­te er nicht den Eid ge­schwo­ren, ab­s­ti­nent zu le­ben und sich Gott voll und ganz zu ver­schrei­ben. Während er von ihr zur Tür ge­bracht wur­de, dach­te er an Pesch­ke und ihre un­er­mess­li­che An­zie­hungs­kraft auf ihn. Bei ihr hat­te er nicht so leicht der Ver­su­chung wi­derste­hen kön­nen.

Sie öff­ne­te die Tür und er sah sich zwei mit Far­be be­schmier­ten Men­schen ge­gen­über. Erst schau­ten sie misstrau­isch, aber als sie sei­ne schwar­ze Sou­ta­ne und das wei­ße Kol­lar um sei­nen Hals ent­deck­ten, ent­spann­ten sie sich.

»Oh, hal­lo«, be­grüßte die Frau ihn und gab ihm die Hand. »Was ver­schafft uns die Ehre?«

Frau Bruck­ner schob ihre Schwes­ter zur Sei­te und mach­te Kon­stan­tin da­mit Platz.



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