Der Jadereiter by John Burdett

Der Jadereiter by John Burdett

Autor:John Burdett [Burdett, John]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Thriller
Herausgeber: Piper
veröffentlicht: 2011-11-24T23:00:00+00:00


Auf dem Rückweg in die Stadt, als die Anspannung nachläßt, erlebt Kimberley Jones einen euphorischen Moment.

»Ich weiß, was Sie denken, und ich pflichte Ihnen bei.«

»Tatsächlich?«

»Wahrscheinlich war die Python in einem früheren Leben drogensüchtig, stimmt’s? Opium oder Heroin, würde ich sagen, ein Mann mit Verbindungen in den Westen – vielleicht hat er sich einmal einen Schuß auf der 42nd Street gesetzt und ist von Bradley hinters Licht geführt worden? Aber welcher Bezug besteht zu dem Mercedes? War er vielleicht Gebrauchtwagenhändler?«

»Die Python?«

»Ja. Irgendwie hatte sie einen verschlagenen Ausdruck, eine Ähnlichkeit mit Nixon, finden Sie nicht?«

Eins zu null für Kimberley Jones. Ich ertrage ihren triumphierenden Blick den Rest der Fahrt ohne Gegenwehr. Als wir in den ersten Stau von Krung Thep geraten, frage ich: »Haben Sie sich die restlichen Abschriften besorgt?«

»Von den Gesprächen zwischen Elijah und William Bradley? Ja, aber ich habe sie noch nicht alle gelesen. Es ist jede Menge Material, und soweit ich das beurteilen kann, ziemlich langweilig und wenig hilfreich.«

»Was ist mit den Bändern selbst? Kommen Sie an die ran?«

»An die Bänder? Als das Eis zwischen den Bradley-Brüdern gebrochen war, haben sie fünf Jahre lang regelmäßig miteinander telefoniert. Das heißt, es sind ein paar hundert Stunden. Wenn Sie unbedingt wollen, kann ich sie besorgen.«

»Ich hätte nur gern die vom Anfang, wo William noch ziemlich niedergeschlagen ist.«

»Na schön. Gibt’s einen bestimmten Grund?«

»Ich möchte seine Stimme hören.« Als ich ihren spöttischen Blick sehe, füge ich hinzu: »Mit der Stimme kann kaum ein Mensch lügen, am allerwenigsten engen Verwandten gegenüber. Die Lügen liegen in den Worten. Ich will wissen, wie er klang, als er mit seinem großen Bruder über den Ruhestand sprach. – Mit dem Bruder, der ihm zwanzig Jahre zuvor etwas über das Leben beizubringen versucht und – jedenfalls nach Williams letzter Erkenntnis – Recht behalten hatte.«

»Ich werde mein möglichstes tun«, sagt Kimberley Jones. »Ich hasse es, meine linke Gehirnhälfte zu sehr zu strapazieren, aber sollten wir uns nicht allmählich den Mercedes ansehen?«

Ich schaue zum Fenster hinaus, damit sie nicht merkt, wie ich zusammenzucke.



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