Der Instinktkrieger by H. G. Francis

Der Instinktkrieger by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Solare Residenz, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2001-07-01T01:00:00+00:00


5.

Als Atlan dem Haluter folgte, geriet er in eine Schlacht. Licht flutete von allen Seiten auf sie und zahllose armdicke Ranken herab, die sie vehement angriffen und gegen die Icho Tolot sich mit aller Kraft wehrte. Falsch! signalisierte der Extrasinn, als der Arkonide seinen Kombistrahler auf Thermowirkung justierte. Die gleißend hellen Energiestrahlen schlugen in das Pflanzengewirr, bewirkten jedoch kein augenblickliches Absterben der Tentakel, sondern lediglich farbliche Veränderungen und ein verhältnismäßig geringes Austreten von Dämpfen, die von den Einrichtungen der Schutzanzüge augenblicklich als giftig eingestuft wurden. Atlan erkannte seinen Fehler augenblicklich: Er veränderte die Schaltung und kehrte zu Desintegratorstrahlen zurück. Damit erzielte er die angestrebte Wirkung. Die grünen Strahlen durchschnitten die Pflanzenarme mühelos und durchtrennten die darin entlangführenden Lebensadern. Schlaff und ihrer inneren Kräfte beraubt, sanken die Tentakel zu Boden.

Längst hatte Icho Tolot erkannt, dass er diese Waffe ebenfalls einsetzen musste, um sich gegen die Angriffe behaupten zu können. Der Haluter vernichtete ganze Rankenbündel und schuf damit einen schwärzlichgrauen Tunnel aus Asche und Pflanzenresten. Während er sich entschlossen voranarbeitete, blickte er nur flüchtig zu Atlan zurück, um sich davon zu überzeugen, dass dieser ihm folgen konnte. Trotz der durchschlagenden Erfolge der beiden Galaktiker nahmen diese die Attacken der Pflanze nicht auf die leichte Schulter. In ihren Schutzschirmen waren sie zwar nahezu unangreifbar. Ein gewisses Restrisiko blieb dennoch, da die Pflanze immerhin mit erheblichen Teilen der Festung fertig geworden war und dabei sicherlich technische und auch energetische Widerstände niedergerungen hatte. So konnten sie nicht ausschließen, dass die Pflanze irgendwann ein wirksames Mittel gegen die Schutzschirme fand und sie damit überraschte.

Es war eindeutig besser, die Tentakel auf Distanz zu halten. Als der riesige Haluter und sein Begleiter etwa zwanzig Meter weit vorgedrungen waren, zogen sich die Ranken zurück. Die grünen Tentakel veränderten ihre Farbe, so dass ihre Oberfläche einen beinahe kristallinen Schimmer erhielt. Sie verursachten ein unangenehm schrilles Geräusch, als sie sich über den Boden des Ganges gleitend entfernten. Icho Tolot blieb stehen. Mit einer Geste machte er den Arkoniden auf die Wände aufmerksam. Sie sahen zerfressen und bröckelig aus. Säuren schienen ihrem Material stark zugesetzt zu haben. „Das gefällt mir nicht", sagte er mit grollendem Bass. „Wenn die ganze Festung so aussieht, können wir uns den Besuch ersparen. Wir werden doch nichts erfahren."

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Pflanzen sich so weit ausgebreitet haben", erwiderte Atlan. Sie verharrten für einige Minuten auf der Stelle, und der Haluter nahm mit Hilfe der Einrichtungen seines Schutzanzuges Messungen vor. Danach konnte er einen Bereich der Festung anpeilen, in dem alle Fäden zusammenzulaufen schienen. „Das muss die Hauptleitzentrale sein", versetzte der Arkonide. „Richtig", schloss sich Icho Tolot seiner Meinung an. „Und sie scheint noch intakt zu sein. Jedenfalls deutet der Energieumsatz darauf hin. Wenn wir irgendwo Informationen finden, dann wohl dort."

Damit war die Entscheidung über ihr weiteres Vorgehen gefallen. Trotz der Attacken der Riesenpflanze wollten sie sich nicht zurückziehen, sondern ins Herz der Festung vordringen. „Wahrscheinlich stoßen wir in allen Kabinetten auf Widerstände", sagte der Haluter, während er entschlossen voranging. „Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es irgendwo anders ist.



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