Der Hirtenjunge by Camilleri Andrea
Autor:Camilleri, Andrea [Camilleri, Andrea]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-06-13T00:00:00+00:00
Am dreiÃigsten desselben Monats begleiteten ihn seine Mutter, sein Vater und seine Schwester zum Autobus. Jetzt trug Giurlà kein Bündel mehr mit sich, sondern einen groÃen Koffer.
«Kommst du Weihnachten zurück?», fragte ihn seine Mutter unter Tränen.
«Ja.»
Doch sicher war er sich nicht.
Er nahm denselben Weg wie beim ersten Mal, doch jetzt reiste er allein und klebte nicht mehr mit der Nase am Zugfenster, um zu sehen, wie das Meer zu einem Streifen wurde, den man vom Horizont nicht mehr unterscheiden konnte, bis er hinter Bäumen und Hügeln verschwand.
Am Bahnhof von Castrogiovanni holte Don Sisino ihn ab, der sich auf seine Art erfreut zeigte, ihn wiederzusehen. Er war noch schweigsamer als sein Vater; er lächelte und sagte zu ihm:
«Du siehst gut aus.»
Und das war auch schon alles. Er nahm ihn zum Ãbernachten nicht mit zu sich nach Hause, sondern brachte ihn gleich zum See. Darüber war Giurlà erfreut: Auf diese Weise konnte er Beba noch an diesem Abend wiedersehen. Damianu aber, der schon auf ihn wartete, sagte ihm, nachdem er ihn umarmt hatte:
«Heute Nacht schläfst du bei mir, es ist viel zu dunkel für den Weg. Zum Pferch gehst du dann morgen früh.»
«Und wer kümmert sich unterdessen um die Ziegen?»
«Mach dir keine Sorgen, Filippo ist noch beim Pferch. Wenn du dann morgen ankommst, geht er fort.»
Er war enttäuscht. Doch was machte das schon, tröstete er sich, es handelte sich ja nur noch um ein paar Stunden. Nach dem Essen legte er sich zum Schlafen auf den Strohsack, den Damianu im ersten Zimmer für ihn hergerichtet hatte. Es war das Esszimmer, in dem sich die Ziegenhüter sonntags immer trafen.
Am nächsten Morgen holte Damianu zwei Maultiere aus dem Stall hinter dem Haus, und sie machten sich auf den Weg, als die Sonne schon hoch stand, der Ziegenhüter voraus und er hinterher, den Koffer quer vor seinem Bauch.
Man konnte nicht sagen, ob der Tag schön werden würde oder nicht, denn der Nebel hatte sich noch nicht verzogen. Doch als sie beim Pferch ankamen, hatte die Sonne die Landschaft in ein helles Leuchten getaucht. Alles kam ihm genau so vor, wie er es verlassen hatte. Die Ziegen waren nicht da, zu dieser Stunde waren sie längst auf die Weide geführt worden.
«Ich geh jetzt wieder», sagte Damianu. «Wenn du dich eingerichtet hast, geh zu Filippo, der wird dir die Herde übergeben und kann dann bald nach Hause gehen. Wir sehen uns Sonntag.»
In der Laube war nichts verändert worden. Oder doch: Es gab da etwas, das vorher nicht da gewesen war. Filippo hatte sich nämlich einen Topf gekauft, eine Gabel, einen Löffel und einen Teller.
Er holte seine Sachen aus dem Koffer und räumte alles an seinen Platz. Zuletzt holte er einen Block Salz von vier Kilo hervor, den er im Lager am Hafen erstanden hatte, und stellte ihn auf die Erde. Das war das Geschenk, das er für Beba mitgebracht hatte, so konnte sie, wenn sie in die Laube kam, schön daran lecken.
Er ging hinaus und sah, dass der Lederbeutel leer war und dass daneben eine Hacke stand.
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