Der Gebieter der Menschheit by Aaron Dembski-Bowden

Der Gebieter der Menschheit by Aaron Dembski-Bowden

Autor:Aaron Dembski-Bowden
Die sprache: eng
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2018-03-20T13:27:05+00:00


Dreizehn

Was zuvor geschah

Der Nutzen des Ruhms

Prophezeiung und Vorausschau

Ra öffnete die Augen in totaler Schwärze. Dunkelheit, so tief, dass sie in die Sinne selbst eindrang, erfüllte seine Augen. Er wartete, bis seine Wahrnehmung sich anpasste. Er verspürte keine Angst. Er wusste, wie es sich anfühlte, wenn sein Meister ihn zu sich rief.

Dieses Mal verspürte er Reue in seinem Herzen. Der Hinterhalt im Ossuarium nagte noch immer an ihm, mit Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gab.

Wir waren so nah dran.

Der Imperator antwortete ihm nicht – falls sein König ihn überhaupt gehört hatte.

Bald wurde es Licht. Schwach. Gebrochen. Quälend weit weg. Licht, das sich in winzigen Punkten manifestierte, den Iota-Augen entfernter Sonnen. Sie sprenkelten die Leere wie ein weißer Ausschlag, sie funkelten und blinzelten und jedes einzelne starrte mit einem Leuchten, das eine kleine Ewigkeit brauchte, um Ras Sinne zu erreichen.

Er hatte keine Form, keine Gestalt. Er existierte bloß in der Leere, als Präsenz über einer Welt, die in unendlicher Schwärze gebettet lag. Ein vom Krieg zerfressener Planet, der in das Licht seiner unbedeutenden Sonne getaucht war.

»Terra«, sagte er ohne Mund, Atem, Zähne oder Zunge.

Terra.+ Die Stimme des Imperators dröhnte durch seinen Schädel. Körperlos und so ewig wie die Sterne. +Vor wenigen Jahrhunderten nur, unter der Geißel der Einigungskriege. Feldherren und Erzpriesterinnen, Zauberer-Könige und Klanhäuptlinge kämpfen um die zerschundenen Territorien einer zerbrochenen Welt. Meine Donnerlegion zieht gegen sie in den Krieg. Gegen alle von ihnen.+

»Es betrübt mich, dass ich in jenen Tagen nicht an Eurer Seite gekämpft habe, mein König.«

Deine Loyalität ist zu Kenntnis genommen, doch deine Betrübnis ist bedeutungslos.+

»Warum bin ich hier?«, dachte Ra und sprach zugleich die Worte aus. Es gab keinen Unterschied zwischen dem, was in seinem Geist war und dem, was er in die Leere hinein sprach.

Weil ich es will.+

Das war die einzige Antwort, die er benötigte, doch hatte er auf mehr gehofft. Welchen Zweck diese Erleuchtung verfolgte, entging bislang Ras Vermutungen.

Die Sterne begannen sich ruckartig zu drehen. Das Licht bog und faltete sich. Die unendliche Schwärze hieß ihn willkommen und stieß ihn zugleich ab. Sie umfasste seine Präsenz, widersetzte sich aber seinen Sinnen, als er versuchte, die Geschwindigkeit zu erfassen, mit der er durch die Leere flog. Sternennebel erblühten vor ihm und um ihn herum, so dicht vor seinen Augen wie die Giftgaswolken verbotener Waffen, doch für alle anderen Sinne vollkommen dunkel. Welten drehten sich um sternenhafte Gottesaugen, manche verbrannten unter der blauen Hitze angeschwollener Sonnen, andere wiederum erkalteten an den Rändern des stellaren Balletts und wanderten alleine zwischen den gefrorenen Felsen umher, die durch das tiefe und unbelebte All rotierten.

So viele dieser kugelförmigen Juwelen waren keine Juwelen, so ungeeignet wie sie waren, menschliches Leben zu beherbergen. Trotz all der Terraformung, die im Zuge der wundervollen Arbeiten während des Dunklen Zeitalters der Technologie auf den verstreuten Welten der Galaxis vorgenommen worden waren, befanden sich doch noch immer unendlich viele Planeten in einem wilden, von Stürmen zerschundenen, gashaltigen Zustand, der menschliche Besiedelung unmöglich machte.

Die wahren Edelsteine waren, was den Farbton und die Nuancen anging, ebenso unterschiedlich.



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