Der Frostrubin by William Voltz

Der Frostrubin by William Voltz

Autor:William Voltz [Voltz, William ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-10-05T01:00:00+00:00


Der Virenforscher

Man konnte gegen die Terraner sagen, was man wollte, phantastische Philosophen waren sie allemal. Quiupu erinnerte sich, dass sie darüber spekuliert hatten, ob robotische Existenzformen sich nach dem Verschwinden organischen Lebens so weit verselbständigen konnten, dass daraus große, galaxienumspannende Zivilisation entstanden, ja dass eines fernen Tages das Universum nur noch von Maschinenwesen bevölkert wurde. Auf den ersten Blick erschien diese Idee absurd, aber wenn Quiupu von seinem Standort aus die inzwischen eingetroffenen Teilrekonstruktionen des Virenimperiums beobachtete, fand er sie in mancherlei Beziehung zwingend.

Da er selbst eine biologische Lebensform war, fühlte er sich unwillkürlich bedroht, obwohl das ein lächerliches Gefühl war. Eine Persönlichkeit seines Ranges musste wissen, dass die Evolution sich einen Teufel darum scherte, was aus Virenforscher Quiupu wurde. Sie hatte ganz andere Ziele.

Trotzdem konnte Quiupu nicht gelassen bleiben. Noch waren die Teilrekonstruktionen nicht alle eingetroffen, und es würde sicherlich einige Zeit dauern, bis die Virenforscher sie zu einem Komplex zusammengefügt haben würden. .Aber was geschah danach?

Wenn Quiupu über die ausgedehnte Ansammlung von Virenpulks hinwegblickte, überkamen ihn Beklemmung und Furcht. Wussten die Kosmokraten wirklich in allen Einzelheiten, was sie da in Angriff genommen hatten? Kannten sie die Konsequenzen, die sich aus einer Wiederentstehung des Virenimperiums in dieser Form ergaben? „Worüber denkst du nach?" Virenforscher Aselaar war hinter ihn getreten. Sie standen in einem transparenten Vorbau des riesigen Montageballons. Mittlerweile hatten die Kosmokraten mit Hilfe von Drugun-Umsetzern ein paar Dutzend solcher Ballons in dieses Gebiet bringen lassen. „Über meine Zeit auf der Erde", log Quiupu. „Du bist ziemlich abrupt von dort verschwunden, habe ich gehört."

„Meine Aufgabe war erledigt", er klärte Quiupu achselzuckend. In Wirklichkeit war es Flucht gewesen, Flucht vor Gesil - und er hätte dringend mit jemandem darüber sprechen müssen.

Aselaar, ein kleiner Koro-IV-Kone, schien von dieser Antwort nicht befriedigt zu sein. „Jeder Virenforscher kann nur einmal einen distanzlosen Schritt tun", sagte er. „Er ist für lebensbedrohende Gefahrenmomente gedacht." Quiupu entgegnete ärgerlich: „Ich war eben niemals in richtiger Gefahr." Er hoffte, dass er mit diesem schwatzhaften und aufdringlichen Wesen nicht zusammen in einer Kolonne arbeiten musste. Noch war die Einteilung nicht vorgenommen.

Aselaar deutete hinaus. „Auf der Erde nennt man sie Spoodies, nicht wahr?" Quiupu war zu müde, um die Zusammenhänge zu erklären, er nickte nur. „Was wird sein, wenn wir sie alle zusammengesetzt haben, deins und meins und alle anderen?" sinnierte der Koro-IV-Kone. „Es wird der Anfang von irgend etwas sein", versetzte Quiupu. „Oder das Ende. So ist das immer."

„Die Möglichkeiten, die wir mit einher Rekonstruktion des Virenimperiums haben werden, sind unvorstellbar." Aselaar geriet ins Schwärmen. „Es wird keine Frage mehr geben, auf die uns nicht eine Antwort zur Verfügung steht."

„Wir?" echote Quiupu voller Spott. Draußen trieb ein großer Virenstamm vorbei. Er hatte sich von einer der Teilrekonstruktionen gelöst und musste von einem der Forscher erst wieder zurückgebracht werden.

Wenn Quiupu auf die Zusammenballungen blickte, überkamen ihn düstere Visionen von der Zukunft. Wieder dachte er an Srimavo und Gesil.

Was, wenn sie dort draußen eine Art maschinelles Monster schufen, etwas, das ganz anders sein würde, als die Kosmokraten sich das vorstellten? Er gab sich einen Ruck.



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