Der Flug der Adler by Jack Higgins
Autor:Jack Higgins [Higgins, Jack]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-06-16T04:00:00+00:00
Hill zeigte Harry also alles. Vor allem der Kartenraum, wie Hill ihn nannte, fand Harrys Interesse. Zwei Arbeiter hatten sich dort gerade darangemacht, in Teilen etwas aufzuhängen, das ganz offensichtlich eine riesige Wandkarte werden sollte.
»Die französische Küste und das gesamte Landungsgebiet.« Hill schüttelte den Kopf. »Arme Teufel.«
»Warum sagen Sie das?«
»Die Arbeiter wissen es noch nicht, aber wenn sie fertig sind, werden sie das Gelände erst nach dem Tag X wieder verlassen dürfen.«
Harry brach in Lachen aus. »Sie werden sich dann wohl fragen, auf wessen Seite sie eigentlich sind.«
Später saßen sie in einer Ecke der Kantine, rauchten eine Zigarette, und Harry trank einen Tee. »Sehen Sie, wie verdammt englisch ich geworden bin? Kann Kaffee nicht mehr ausstehen.«
»Sie sind sicher schon lange dabei.«
»Finnland, November neununddreißig.«
»Du lieber Himmel, fünf Jahre.«
»Und Sie?«
»B-17-Pilot. Elf Einsätze, dann im Cockpit Geschützfeuer abgekriegt. Mein linker Arm ist nur noch fünfzig Prozent tauglich. Fliegen ist für mich für immer vorbei. Ich kann froh sein, daß man mir den jetzigen Job angeboten hat.«
»Was haben sie vor, wenn alles vorbei ist?«
»Ich war in Hollywood in der Werbebranche, bevor es losging. Werd zurückgehen und mich wieder der Herstellung von Träumen widmen. Vielleicht werden ja wieder Fliegerfilme produziert wie damals nach dem letzten Weltkrieg. Und Sie?«
»Denke ich gar nicht drüber nach. Haben immer noch einen langen Weg vor uns.«
»Ich verstehe.«
Einen Moment später tauchte eine Ordonnanz auf und bat sie, sich zu General Eisenhower und Abe in den Eßraum zu begeben.
Bei Roastbeef und Yorkshire Pudding sagte Eisenhower: »Herr Oberstleutnant, ich will offen zu Ihnen sein. Für Sie ist nun die Zeit gekommen, zu unserer Air Force überzutreten, natürlich mit dem entsprechenden Rang eines Oberstleutnants.«
Harry ließ sich seinen Unmut nicht anmerken – es war immerhin General Eisenhower, der da vor ihm saß. »Ich bin mit der jetzigen Situation sehr glücklich, Herr General. Ich möchte beenden, was ich angefangen habe.«
»Ich nehme an, Ihr Großvater hat ihnen bereits mitgeteilt, daß es der Wunsch des Präsidenten ist, und dem kann ich mich als Ihr Oberbefehlshaber nur anschließen. So, und jetzt wollen wir in aller Eintracht zu Ende essen. Das Fleisch ist wirklich hervorragend.«
Als Harry am Abend wieder im Savoy war, kam ein Anruf von Munro. »Wie ist es mit Ike gelaufen?«
»Um einen schönen, alten englischen Ausdruck zu benutzen: Er hat mir die Daumenschrauben angelegt. Er hat mir eine Woche gegeben, um mich aus freien Stücken für einen Wechsel zu entscheiden. Danach bleibt mir keine Wahl mehr. Wissen Sie, wo Teddy West gerade zu erreichen ist?«
»Das läßt sich herausbekommen. Übrigens, ich habe Ihnen da etwas anzubieten, was Sie die Sache für die nächsten zwei Tage erst einmal vergessen lassen könnte.«
»Ich sage zu allem ja. Worum geht’s?«
»Um einen sehr wichtigen Mann, der von Cold Harbour aus mit einer Lysander aus Frankreich rausgeholt werden muß. Ich will Sie jedoch nicht mit der Lysander einsetzen, sondern Sie mit einer Hurricane mitschicken, um den Einsatz abzusichern. Die betreffende Person ist wirklich sehr wichtig. Ein hohes Tier in de Gaulies Organisation. Wollen Sie die Sache übernehmen?«
»Mein Gott, ja.«
»Falls West nichts dagegen hat, daß Sie
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