Der Fluch des Oryex (German Edition) by Büscher Cindy

Der Fluch des Oryex (German Edition) by Büscher Cindy

Autor:Büscher, Cindy [Büscher, Cindy]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: novum pro Verlag
veröffentlicht: 2014-11-04T23:00:00+00:00


Kapitel 11

Wären wir vom Felsen aus zehn Minuten weitergelaufen und hätte Jason nicht nachgegeben und gesagt, dass wir an dieser Stelle eine Pause einlegen könnten, dann hätten wir die Stadt New Hampton schon einen Tag vorher erreicht. Doch wären wir nicht an der Wasserstelle mit dem Felsen geblieben, hätte ich Nolan vielleicht nie kennengelernt.

New Hampton war riesig, viel größer als New City. Hinter dem Wald erstreckte sich ein riesiger Park, der auf mich noch größer als der Markt von New City wirkte. Eine immense Grünfläche, in der sich mittendrin ein großer Springbrunnen befand. Seitlich am Rasen entlang schlängelte sich ein Weg mit Kieselsteinen, auf dem Hundebesitzer mit ihren Tieren Gassi gingen, ältere Leute mit Rollstuhl oder Gehhilfe den Park bestaunten oder junge Familien spazierten. Etwa alle drei Meter lud eine Bank zum Verweilen ein, und auf der man an solch einem schönen Tag wie diesem die Sonne genießen konnte.

Wäre das Internat in New Hampton gelegen und nicht außerhalb von New City wäre ich all die Jahre mit Jason hierher in den Park gekommen, um die Leute zu beobachten oder um unsere fantasievollen Zukunftsgespräche weiterzuführen.

Eine junge Frau und ein junger Mann, nur ein paar Jahre älter als wir selbst, lagen auf dem Rasen und küssten sich. Als wir nahe an ihnen auf dem gekieselten Weg entlangliefen, sahen sie kurz zu uns auf, tauschten aber gleich wieder ihre Zärtlichkeiten aus. Es muss wohl ein unglaubliches Gefühl sein, wenn man verliebt ist, dachte ich mir, denn es war mir ein Rätsel, wie man weiterschmusen konnte, anstatt auf uns zu starren. Abgesehen von Nolan waren wir nämlich wie Außerirdische oder Penner gekleidet mit unseren ausgefransten, dreckigen Kleidern, den zerzausten Haaren und den zerknitterten Taschen. Es kam mir vor, als wären wir in einer völlig anderen Welt gelandet, denn hier waren alle so gut gekleidet, wie ich in New City nur selten Leute angetroffen hatte. Teure Schuhe, mit kleinen Edelsteinen geschmückt, elegante Röcke und Kleider, schicke Hüte und Markentaschen trugen die Frauen und die Männer neue Anzüge mit frisch polierten Schuhen.

Als wir am Ende des Kieselwegs angelangt waren und damit den Park verließen, ragte vor uns eine riesige Stadt mit Wolkenkratzern, Shopping Malls und Einkaufsläden. Als Eli schon darauf losmarschieren wollte, machte Nolan sie darauf aufmerksam, dass wir den anderen Weg nehmen würden, der sich rechts vom Park befand. Dort war alles ruhiger und es dauerte nicht lange, bis wir an eine Straße kamen, an der sich riesige Einfamilienhäuser erstreckten.

„Wow!“, bestaunte Eric das Quartier, „die müssen ja Geld haben!“

Nolan grinste über diese Bemerkung, sagte aber nichts. Vor jedem Haus war ein großer Garten, den jede Familie anders gestaltet hatte. Ein paar hatten riesige Blumenbeete, andere bevorzugten den südländischen Stil mit Palmen und noch einmal andere hatten einen Pool erbauen lassen.

Als wir fast am Ende der Straße ins größte und edelste Haus einbogen, dessen Garten dreimal so groß war wie derjenige der anderen Familien, fing Honey an zu hecheln und Nolan drehte sich zu uns um.

„Okay“, begann er, „das soll jetzt keine Beleidigung sein oder so, aber meine Mum legt ziemlichen Wert auf Kleidung.



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