Der Drache im Krieg by Gordon R. Dickson
Autor:Gordon R. Dickson [Dickson, Gordon R.]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2013-04-08T22:00:00+00:00
»Ich schätze«, sagte er, »daß ich hier vielleicht Münzen im Wert von vierzig bis fünfzig Silbershilling in der Hand habe. Wir müssen versuchen, den Ärmelkanal für höchstens die Hälfte dieser Summe zu überqueren, denn wir werden auch auf der anderen Seite noch Unkosten haben.«
Er wußte nur allzu gut, daß die anderen über keine nennenswerten Beträge verfügten, und auch sie wußten es; aber solange niemand die Angelegenheit erwähnte, wurden auch keine Gefühle verletzt.
Also blieben Giles und Secoh zurück, während die anderen von dannen zogen, Dafydd den Kai auf der linken Seite hinunter und Jim und Brian den auf der rechten.
Aber bei ihren Nachforschungen stellte sich zu ihrer Überraschung heraus, daß sämtliche Boote, auf denen sie es versuchten, verlassen zu sein schienen. Zaghaft stiegen Jim und Brian vom Kai hinunter auf eine Anzahl von Booten - sie waren im Grunde nicht viel größer als die Boote, wie sie die Sportfischer aus Jims Welt im zwanzigsten Jahrhundert zur Küstenfischerei verwendeten. Aber wie dem auch sei, sie waren alle unbemannt. Die Segel waren eingerollt, und sowohl an Deck wie in den stinkenden Kabinen im Vorschiff der Boote war alles aufgeklart. Mit den Augen des zwanzigsten Jahrhunderts betrachtet hätte man den Zustand der Boote allerdings sowohl schmutzig als auch unordentlich genannt.
Es handelte sich um schwere Seefahrzeuge mit rundem Rumpf. Jim wußte von seiner früheren Überfahrt nach Brest jedoch, daß diese Boote sich bemerkenswert gut dazu eigneten, die unsicheren und von Gegenströmungen beherrschten Gewässer des Ärmelkanals zu durchqueren, obwohl sie schwerfällig segelten und man mindestens zwei Männer - für gewöhnlich drei -benötigte, um sie zu handhaben.
In der Tat hatte es bei den früheren Überfahrten, die Jim hinter sich gebracht hatte, an Bord eines jeden Bootes sechs bis acht Seeleute gegeben. Einer davon war der Bootsführer gewesen, der hauptsächlich Befehle erteilte, aber eine beträchtliche Menge Zeit darauf verwandte, ebenfalls überall da Hand anzulegen, wo zusätzliche Muskelkraft vonnöten war.
Sie hatten gerade ihr zwölftes verlassenes Boot erkundet, als sie eine kleine Menschenansammlung bemerkten. Es schienen Seeleute zu sein, die in ihre Richtung gingen. Sie kamen aus einer Reihe von Häusern, wohl Gasthäuser oder Schenken, die ein kleines Stück vom Ufer entfernt lagen. Die Menge machte keinen allzu glücklichen Eindruck.
Jim hatte insgeheim über die vertrauensvolle Natur der französischen Seeleute gestaunt, die ihre Schiffe unbewacht zurückließen. Anscheinend hatte er sich, was die mangelnde Beobachtung betraf, jedenfalls geirrt.
Er und Brian nahmen natürlich nebeneinander Aufstellung und erwarteten sie, die Hände an ihren Gürteln nicht weit von ihren Schwertern entfernt. Alles andere wäre für zwei Ritter völlig undenkbar gewesen, ganz gleich, wie groß die Zahl der Leute war, die auf sie zustürmte.
»Nun, meine Herren Ritter!« sagte der kleine, breitschultrige Mann an der Spitze der Gruppe, als die Seeleute sich vor ihnen aufbauten. Der Mann hatte ein dunkles, pockennarbiges Gesicht, gegerbt von Sonne und Wetter; überdies besaß er einen kleinen Bauch an einem ansonsten offenkundig muskulösen Leib. Seine Hand ruhte auf dem langen Messer an seinem Gürtel. »Und was wollen die Herren Ritter ohne unsere Erlaubnis an Bord unserer Schiffe?«
Er stand keine zwei Meter von ihnen entfernt, seine Kumpane direkt hinter sich.
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