Der Butler 01 - Der Butler setzt auf Sieg by J. J. Preyer

Der Butler 01 - Der Butler setzt auf Sieg by J. J. Preyer

Autor:J. J. Preyer [Preyer, J. J.]
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Krimi, Detektiv
Herausgeber: Blitz
veröffentlicht: 2015-05-12T16:00:00+00:00


5.

Der Butler servierte Lady Marbely das Frühstück am nächsten Tag in Königstein erst um zehn Uhr. Er hatte sich von den Speisen anregen lassen, die ihm die Lady am Vortag bereitet hatte und erntete mit seinem Menü besonders viel Lob und Anerkennung.

„Fein. Und was machen wir mit dem heutigen Tag? Sie haben gewiss Vorschläge.“

„Wir sollten im Geschehen innehalten, das Vorhandene betrachten, analysieren und uns dabei der genialen Methode bedienen, die Sie, Milady, gestern in so unvergleichlicher Weise ...“

„Kommen Sie zum Punkt, James. Von welcher Methode sprechen Sie?“

„Dem Hineinschlüpfen in die Haut des anderen, wenn Milady gestatten.“

„In welche Haut wollen Sie heute schlüpfen?“

„In die der Person hinter all den Untaten, mit denen wir anlässlich Ihres geschätzten Besuches hier in Deutschland konfrontiert wurden.“

„Einverstanden. Soll ich oder Sie?“

„Worauf beziehen Milady diese Frage?“

„Soll ich schlüpfen oder Sie? Wollen Sie der Unhold sein oder ich?“

„Ich schlage vor, ich übernehme diese Rolle. Sie sind meine Komplizin.“

„Gut, dann verwandeln wir uns.“

„Wer beginnt?“

„Sie, James. Ich bin nur die Komplizin.“

„Ich halte alle wichtigen Punkte auf einem Bogen Papier fest.“ Der Butler begann zu schreiben.

Tod Jakob Aufhausers durch Injektion von Insulin. Maybach, gelockerte Radmuttern, verletzter Chauffeur. Gelockerte Radmuttern am Mercedes des Butlers.

Offenbar Mordversuch an Lady Marbely mittels Seilwinde. Fabrikhof Siegen.

Schussattentat auf Lady Marbely. Friedhof Königstein.

Schussattentat auf Mercedes.

Verschwinden Alexander Henschels im Landeskroner Weiher.

Ermordung des Amtsrichters im Weinkeller der Villa Andreae.

LSD-Attentat auf Lady Marbely. Villa Andreae.

Schussattentat auf Hans Obermann.

Selbstmord des Geschäftsführers Habermann in Kirchhundem mit LSD.

Schwarze Ringe. Lemniskaten.

Waffenschmuggel. Geldwäsche.

Danach wandte sich der Butler nachdenklich an Lady Marbely. „Unglaublich, was in der kurzen Zeit alles passiert ist. Möchten Milady etwas ergänzen?“

„Ich hätte gern ein Fragezeichen hinter Habermanns Selbstmord.“

„Schon geschehen.“ Der Butler fixierte weiter sein Geschriebenes. „Wir, Milady, sind die teilweisen Urheber dieses verbrecherischen Geschehens. Beginnen wir mit dem Warum und denken wir wie unser Widerpart.“

„Warum also haben wir so viele Leute auf dem Gewissen und andere immer wieder attackiert?“, fragte Lady Marbely mehr sich selbst als ihren Butler.

„Wir haben einen gewichtigen Grund dafür, ansonsten würden wir uns dieser Sache, oder nennen wir es Projekt, nicht mit dieser Energie widmen.“

„Wir hatten einen Plan, der durch eine schrullige Engländerin gestört wurde, die plötzlich auftauchte und alles durcheinanderbrachte. Sie ist der Grund dafür, dass aus einem sauberen Plan, der wie ein chirurgischer Eingriff ablaufen sollte, ein Blutbad wurde.“ Lady Marbely betrachtete mit großem Wohlgefallen die Schokoladenkekse, die der Butler als gelungene Abrundung des Frühstücks servierte, hielt einen davon in ihre Teetasse und wartete, bis er sich vollgesogen hatte, dann ließ sie ihn genießerisch in ihrem Mund verschwinden.

Der Butler fuhr derweil in seinen Überlegungen fort: „Ich brauche sehr viel Geld, um meine Pläne umzusetzen. Dazu sollte mir die Erbschaft des Jakob Aufhauser dienen.“

„Sie setzen zu spät ein. Das alles begann viel früher, mit der Firma in Kirchhundem. Sie machte Jakob zu einem reichen Mann.“

„Richtig. GFF in Kirchhundem hat sich auf die unerlaubte Ausfuhr von Geräteteilen spezialisiert, die, am Zielort zusammengesetzt, zur Herstellung von Haubitzen dienen.“

„Und der Zielort ist ein Krieg führendes Land“, warf Lady Marbely ein.

„Womit gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen wird und viel Geld zu verdienen ist.“

„Dieses



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