Der Brennende Mann. by Bester Alfred
Autor:Bester, Alfred [Bester, Alfred]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783453164185
Google: 2W72PQAACAAJ
Amazon: 3453164180
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2001-01-01T23:00:00+00:00
Die beiden Angreifer schienen verschlafenträge auf ihn zuzuschweben. Für die anderen wurde Foyle zu einem sausenden Wirbel. Er wich dem Schlag aus, der langsam auf ihn zukam, umging den Mann, hob ihn auf und warf ihn in das Loch im Wohnzimmerboden. Den zweiten Mann schleuderte er hinterher. Für Foyles beschleunigte Sinne schienen die Körper gemächlich durch die Luft zu schweben, den Fuß noch zum Sprung erhoben, die Fäuste vorwärts stoßend, die offenen Münder tiefe, brummelnde Laute ausstoßend.
Foyle schoß auf die zitternde Frau zu.
»Hbtrnelchegfdn?« fragte der Wirbel.
Die Frau kreischte.
Foyle drückte wieder auf seine oberen Schneidezähne und stellte so die Beschleunigung ab. Die Umwelt schoß aus der Zeitlupe wieder in das gewohnte Tempo zurück. Geräusche und Farben normalisierten sich, und die beiden Schakale verschwanden durch das Loch und schlugen im Apartment darunter auf dem Boden auf.
»Habt ihr eine Leiche gefunden?« wiederholte Foyle freundlich. »Eine Schwarze?« Die Frau brabbelte Unverständliches. Er schüttelte sie; dann schleuderte er auch sie durch das Loch.
Seine Suche nach einem Hinweis auf Robins Schicksal wurde von dem Mob aus dem Flur unterbrochen. Sie trugen Fackeln und provisorische Waffen. Die Schakal-Jaunter waren keine professionellen Mörder. Sie wagten sich nur an Sterbende.
»Laßt mich in Ruhe!« sagte Foyle. Er suchte in Schränken und unter umgekippten Möbeln.
Sie rückten weiter vor, geführt von einem rohen Burschen in Nerzmantel und Dreispitz, angefeuert von den Flüchen, die durch das Loch von unten heraufdrangen. Der Mann im Dreispitz schleuderte Foyle eine Fackel entgegen. Foyle beschleunigte wieder, und die Schakal-Jaunter wurden zu lebenden Statuen. Foyle hob einen zerbrochenen Stuhl auf und hieb in aller Ruhe auf die Zeitlupen-Figuren ein. Sie blieben aufrecht. Er warf den Mann im Dreispitz zu Boden und kniete sich auf ihn. Dann stellte er die Beschleunigung ab.
Wieder erwachte die Umwelt zum Leben. Die Schakale fielen um; der Mann im Dreispitz raste.
»Habt ihr eine Leiche gefunden?« fragte Foyle. »Schwarze.
Sehr groß. Sehr hübsch.«
Der Mann krümmte sich und stieß mit den Fingern nach Foyles Augen.
Da Foyle keine vernünftige Antwort aus ihm herausbekam, setzte er den Nerzmantel in Brand. Gemächlich folgte er dem Schakal ins Wohnzimmer und beobachtete ihn gleichmütig.
Der Mann heulte, stolperte über den Rand des Loches und segelte ins Dunkel.
»Habt ihr eine Leiche gefunden?« fragte Foyle abermals. Als keine Antwort kam, schüttelte er den Kopf. »Ungeschickt«, murmelte er. »Dagenham hätte es besser gemacht.«
Er schaltete sein elektronisches System aus und jauntete.
Er tauchte in Greenbay auf. Er strömte einen so ekelhaften Brandgeruch aus, daß er den örtlichen Presteign-Laden betrat und ein Deodorant kaufte. Doch der zuständige Mr. Presto war offenbar Zeuge der Ankunft des Viermeilen-Zirkus gewesen und erkannte ihn. Augenblicklich erwachte Foyle aus seiner Nachdenklichkeit und wurde wieder der urkomische Fourmyle von Ceres. Er trieb Clownerien und Späße, kaufte einen Zwölf-Unzen-Flakon Euge No. 5 zu 100 Cr. pro Unze, tupfte sich vornehm ab und warf zum Gaudium von Mr. Presto die Flasche in hohem Bogen auf die Straße.
Der Beamte im Kreis-Karteiamt hingegen erkannte Foyle nicht und war stur und unerbittlich.
»Nein, Sir. Amtliche Akten dürfen nur mit Genehmigung des Gerichts eingesehen werden. Das ist mein letztes Wort.«
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