Der Ausloeser by Marcus Sakey

Der Ausloeser by Marcus Sakey

Autor:Marcus Sakey [Sakey, Marcus]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2013-01-01T05:00:00+00:00


18

FRAUEN UND IHRE PFLEGEMITTELCHEN. ES WAR NICHT ZU FASSEN.

Sie besaß zehn verschiedene Shampoo- und Conditioner-Varianten, Body Lotion in diversen Tropenaromen sowie mehrere Tuben und Dosen, die ein hervorragendes »Peeling« versprachen (was auch immer das sein sollte). Außerdem einen Waschlappen, einen merkwürdig geformten Handschuh, zwei pinke Rasierer und eine eindrucksvolle Bürste. Aber ein simples Stück Seife? Natürlich nicht.

Mitch entschied sich für das Kokos-Limone-Body-Gel. Streng genommen hätte er es wohl auf die Bürste auftragen sollen, aber er glaubte nicht, dass er sich eine solche Intimität schon erlauben konnte. Bei dem Gedanken musste er grinsen. Gestern hatte er jeden Zentimeter ihres Körpers angefasst und abgeleckt, und trotzdem quetschte er sich das Zeug lieber gleich in die Hände, bevor er sich die Achselhöhlen, die Schultern und den Schritt wusch.

Er fühlte sich gut. Nein, er fühlte sich großartig. Er wusste, er spürte, dass alles irgendwie gut gehen würde. Wie hatte er andere Menschen, glücklichere, attraktivere, wohlhabendere Menschen früher um dieses blinde Vertrauen in die Zukunft beneidet! Leute, die immer davon ausgingen, dass die Welt schon tun würde, was sie erwarteten, und damit auch noch meistens recht behielten.

Aber jetzt war er an der Reihe.

Nur nicht überheblich werden. Du hast es noch lange nicht geschafft. Sicherheitshalber ging er die Situation noch einmal durch, während das heiße Wasser seine Haare platt drückte und seinen Rücken hinunterfloss. Zum hundertsten, zum tausendsten Mal bedachte er jedes Detail.

Nur um wieder zum selben Ergebnis zu gelangen. Sobald sie ihre heutigen Erledigungen hinter sich gebracht hatten, waren sie in Sicherheit. Solange sie cool blieben, solange sich jeder an die Abmachungen hielt, würde keine einzige Spur vom Überfall zu ihnen führen.

Und irgendwann, wenn sich alles ein wenig beruhigt hatte, würden sie den anderen auch das mit ihnen beiden erzählen. Natürlich war Jenn nervös, das war doch klar. Mein Gott, war er etwa nicht nervös? Aber jetzt, nachdem sie ihn endlich wahrgenommen hatte, würde er alles daran setzen, dass es weiterging. Dass es funktionierte.

Aber dazu mussten sie erst mal heil aus der Sache rauskommen. Also sollte er wohl langsam in die Gänge kommen. Er drehte das Wasser ab, schob die Tür der Duschkabine auf und griff sich das Handtuch, das Jenn ihm hingelegt hatte, ein riesiges, flauschiges Ding. Okay. Wo stellte man ein Auto ab, das man sich vom Hals schaffen wollte? Irgendwo auf einem Parkplatz? Nein, vielleicht eher in einem Stadtviertel, das für seine unsichere Umgebung berüchtigt war. Ja, das klang doch nicht schlecht. Auf Google ließ sich bestimmt herausfinden, wo die meisten Wagen gestohlen wurden. Er würde den Cadillac durch die Waschanlage fahren und noch einmal putzen, damit auch ja keine Spuren zurückblieben. Dann die Fenster runterkurbeln, den Schlüssel ins Zündschloss stecken und einfach gehen. Selbst wenn die Cops zufälligerweise über den Wagen stolperten, wäre es kein Weltuntergang. Die Fährte würde wieder bei dem toten Drogendealer enden, und …

Verdammt.

Wie hatte er das nur übersehen können?

Jenn lehnte auf der Küchentheke, schlürfte eine Cola Light und überlegte, was dieses Gefühl zu bedeuten hatte – das Gefühl, direkt auf eine Katastrophe zuzusteuern. Was, wenn sie immer



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