Der Aufmarsch by John Ringo

Der Aufmarsch by John Ringo

Autor:John Ringo [Ringo, John]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Military Science Fiction
ISBN: 9783641121938
Google: kTFYYvBvnksC
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2013-06-27T08:09:58+00:00


»Nun, Lieutenant O’Neal«, sagte General Houseman mit einem nachdenklichen Blick auf die wütenden Offiziere, die gezwungen gewesen waren, diesen vernichtenden Ausführungen zuzuhören,

»jetzt stehen zwei Generäle dafür gegen einen Lieutenant, der sich dagegen ausgesprochen hat. Ich werde mich den Empfehlungen der erfahreneren Offiziere anschließen müssen, aber es ist meine Entscheidung. Das Bataillon wird eingesetzt werden, Lieutenant.« Er machte nicht den Eindruck, mit seiner Entscheidung recht glücklich zu sein. Unglücklicherweise war es eine Situation, in der er abstrakt mit dem Lieutenant übereinstimmte. Das Bataillon zeigte zwar einen Bereitschaftsgrad von über achtzig Prozent, aber die Einheit hatte bis jetzt noch kein einziges simuliertes Gefecht überstanden. Die Mischung aus Kavallerie- und Infanterietaktiken, die O’Neal favorisierte und die ausdrücklich in der GKA-Doktrin vorgeschrieben war, schien den größten Teil des Führungskaders des Bataillons gewaltig zu verwirren. Glücklich konnte einen so etwas nicht machen.

»Selbstverständlich ist es Ihre Entscheidung, Sir.« Der Gesichtsausdruck des Lieutenants ließ den General vermuten, dass dieser seine Gedanken las. »Tatsächlich bezweifle ich, Sir, dass Sie mit einer anderen Entscheidung durchgekommen wären. In Anbetracht der hohen Kosten, die bereits aufgelaufen sind, um das Bataillon hierher zu bringen, und da die Minimalanforderungen ja erfüllt sind, hätte der Kongress Sie wahrscheinlich zum Frühstück verspeist, wenn Sie die Leute nicht einsetzen würden.« Er zuckte die Achseln, zeigte die Resignation, wie sie Soldaten in der ganzen Geschichte der Menschheit darüber an den Tag gelegt hatten, dass sie im Schachspiel der Politiker nicht mehr als Bauern waren.

»Lieutenant, wenn ich der Ansicht wäre, dass wir das Bataillon verlieren werden, würde ich die Leute trotz aller Bürokraten in Washington im Training behalten.«

Nach dem kärglich ausgestatteten Kolonieschiff und der schlichten Fassade des gewaltigen Baus war Mike nicht auf die üppige Dekoration im Inneren vorbereitet. Obwohl es sich um einen Nutzraum handelte – wahrscheinlich einen Raum, der bei den Indowy das Äquivalent einer mechanischen Werkstätte darstellte –, waren Boden, Wände und Decken mit kunstvollen Gemälden, Friesen und Halbreliefs bedeckt. Sämtliche Korridore, in denen er unterwegs gewesen war, und sämtliche Räume, in die er seine Nase gesteckt hatte, waren von ähnlich barocker Pracht. Die Freude, die die Indowy für jegliche Art handwerklicher Kunstfertigkeit an den Tag legten, erstreckte sich allem Anschein nach auch auf die Ausgestaltung ihrer Räumlichkeiten. Im Gegensatz zu vergleichbaren Dekorationen, wie Menschen sie anbrachten, gab es keinerlei Szenen oder Porträts.

Die gesamte Dekoration bestand aus komplizierten, abstrakten Kurven und geometrischen Figuren. So fremdartig sie auch waren, auf das menschliche Auge wirkten sie angenehm und zeigten eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Mustern, die man auf keltischen Broschen findet.

Im Augenblick drängten sich etwa sechzig Menschen in dem großen Saal, den das Bataillon als taktische Operationszentrale benutzen sollte. Man hatte die Maschinen und die Tanks mit der geheimnisvollen Flüssigkeit an die Wände geschoben und vor einem niedrigen Podest eine Reihe von Klappstühlen aufgebaut; in der vordersten Reihe gab es auch einen gepolsterten Lehnsessel. An der Rückseite des Sessels war eine Tafel mit einem silbernen Eichenlaub und den Worten »2 Falcon 6« zu sehen. Neben dem Rednerpodest stand ein Käfig mit einem Hahn, der trotzig krähte, als Mike ihn mit finsterer Miene musterte.



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