Der Armadaprinz by H. G. Francis

Der Armadaprinz by H. G. Francis

Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1983-10-17T01:00:00+00:00


5.

Zuerst erschien der tragbare Transmitter im Raumschiff des Gitterwesens. Einige Sekunden später materialisierte Nachor von dem Loolandre in dem Metallgerüst.

Gelassen sah er sich um.

Wie vorausberechnet befand er sich im Triebwerksraum des Schiffes, wenigstens zweihundert Meter von der Zentrale entfernt.

Niemand hielt sich in seiner Nähe auf. Noch nicht einmal Armadamonteure waren zu sehen.

Der Armadaprinz klappte das Metallgerüst zusammen und verstaute es in dem schwarzen Koffer. Diesen heftete er sich an zwei Magnetschienen an seinem Rücken, so daß er ihn kaum behinderte.

Er eilte durch den Triebwerksraum zu einer Tür, blieb davor stehen und richtete einen Individualtaster darauf. Das Gerät zeigte ihm an, daß sich niemand hinter dem Schott aufhielt. Er öffnete es und trat auf einen Gang hinaus, der etwa fünfzig Meter lang war und in Richtung Hauptleitzentrale führte, jedoch schon nach etwa zehn Metern durch eine schimmernde Energiewand abgeschlossen wurde.

Er ging bis zur Energiewand und blickte hindurch. Erleichtert stellte er fest, daß der Gang nicht mit Kameras überwacht wurde. Er klappte den Transmitter auf, stieg hinein, programmierte ihn und wechselte auf die andere Seite der Energiewand über.

Zehn Meter weiter zwang ihn die nächste Schranke zu einem weiteren Transmittersprung.

Von mir aus kannst du so viele Energiewände aufbauen, wie du willst, dachte er. Ich werde sie alle überwinden.

Er würde die Armadarebellen nicht enttäuschen. Das hatte er noch nie getan, solange er ihr Anführer war.

Ich weiß noch nicht einmal mehr, wann das eigentlich angefangen hat, überlegte er. Ich bin ihr Anführer, solange ich denken kann.

Er befaßte sich nicht weiter mit diesem Gedanken und versuchte nicht, die Anfänge der Rebellentätigkeit zu finden. Es war nicht wichtig für ihn, sich diese Dinge ins Gedächtnis zu rufen.

Sie stehen zu mir, und daran wird sich nichts ändern.

Er lächelte.

Er war schon so lange mit ihnen zusammen, und doch kannte ihn keiner von ihnen wirklich. Schon wegen seines Facettenauges sahen sie etwas Geheimnisvolles in ihm. Er hatte nie etwas getan, in dieser Hinsicht aufklärend zu wirken. Es gab genügend Dinge, die er von sich selbst nicht wußte.

So bezog er beispielsweise das „von dem Loolandre" auf seine Herkunft, hatte aber von dem Loolandre keine konkrete Vorstellung. Er hatte vergessen, wie es dort aussah, und er nahm an, daß es sich dabei um eine Armadaeinheit wie viele andere auch handelte.

Der Armadaprinz mußte noch zwei weitere Barrieren überwinden, dann erreichte er einen Antigravschacht, der ihn weiter nach vorn in Richtung Zentrale brachte.

Als er ihn verließ, klickte es über ihm. Instinktiv riß er die Arme nach oben, doch es war schon zu spät. Ein Netz umfing ihn und schnürte ihn ein.

Nachor gelang es, eine Hand auf den Rücken zum Koffer zu bringen und diesen zu öffnen. Das Metallgestell sprang heraus und dehnte das Netz so weit, daß er seinen Kombistrahler ziehen, ihn auf Desintegratorwirkung schalten und die Maschen des Netzes zerschneiden konnte.

Erst als er wieder frei war, hörte er, daß eine Alarmsirene heulte. Erschrocken faltete er das Transmittergestell zusammen, heftete sich den Koffer auf den Rücken und rannte zur Zentrale. Er mußte verhindern, daß Gitter einen Hyperfunkspruch an den Schmiedewall absetzte.

Als er die Zentrale betrat, schwenkte das Gitterwesen seinen Pilotensessel herum und hob grüßend beide Hände.



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