Der Analyst: Thriller (German Edition) by Chapman Drew

Der Analyst: Thriller (German Edition) by Chapman Drew

Autor:Chapman, Drew [Chapman, Drew]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-04-20T22:00:00+00:00


48

ALEXANDRIA, VIRGINIA, 11. APRIL, 6:45 Uhr

Garrett wurde durch das beharrliche Klingeln seines Handys auf dem Nachttisch geweckt. Es war General Kline.

»Zwei MPs werden in zehn Minuten an Ihrer Tür klopfen. Die beiden werden Sie ins Pentagon begleiten.«

Garrett rieb sich die Augen und ließ seinen Blick durch Alexis’ Wohnung schweifen. »Ich bin nicht zu Hause.«

»Ich weiß«, sagte Kline. »Die MPs haben eine Dienstuniform für Sie dabei. Zehn Minuten.« Er legte auf.

Garrett schaute nach Alexis, aber sie war nicht im Bett.

»Alexis?«

Sie antwortete nicht. Garrett zog seine Hose an und durchsuchte die kleine Wohnung, aber sie war nicht da. Er hielt nach einer Notiz oder einem anderen Zeichen für einen Informationsaustausch Ausschau, aber da war nichts dergleichen. Er duschte schnell und war dabei, sich abzutrocknen, als Klines Militärpolizisten ankamen. Die beiden waren jung und standen kerzengerade in der Türöffnung der Wohnung. Der jüngere der beiden legte eine in Plastik gehüllte Uniform über den Rücken eines bequemen Sessels.

»Sir«, sagte er. »Ihre Uniform, Sir.«

Garrett zog die Plastikumhüllung von der blauen Army-Dienstuniform ab und hielt das Jackett ins Licht. An der Schulter war ein goldfarbenes Eichenblatt mit sieben Spitzen befestigt.

»Ich bin Major?«, fragte Garrett.

Die MPs schauten einander an: »Sir, haben wir Ihnen die falsche Uniform gebracht?«

Garrett brauchte ein paar Minuten, bevor er beschloss, die Uniform tatsächlich anzuziehen. Er schien sich daran zu erinnern, Alexis gesagt zu haben – es kam ihm so vor, als wäre es Monate her, aber in Wirklichkeit waren es nur anderthalb Wochen –, dass er auf keinen Fall eine Uniform tragen würde, ob Army, Navy, Marines oder Müllmann. Und trotzdem stand er hier in ihrem Badezimmer, schaute auf dieses massiv gestärkte blaue Textilteil und überlegte, es anzuziehen. Er beschloss, es zu versuchen, und als er es anhatte, starrte er sich im Spiegel an. Es sah mehr als merkwürdig aus. Brandon war derjenige gewesen, der eine Uniform tragen sollte, nicht Garrett. Er erinnerte sich daran, wie heroisch sein Bruder ausgesehen hatte, als er in seinem Marinejackett zur Tür hereinkam, ein breites Lächeln auf dem Gesicht; welches Theater seine Mutter deshalb gemacht hatte und wie eifersüchtig er selbst im Stillen gewesen war.

Es kam Garrett nicht nur falsch vor, wie ein Soldat angezogen zu sein, es kam ihm fast illegal vor. Und trotzdem gefiel es ihm irgendwie. Die Unifom passte ihm gut, und er musste zugeben, dass sie ihm ein Gefühl der Macht verlieh. Sie hatte eine Aura.

»Darauf muss ich ein Auge haben«, murmelte er. »Könnte gefährlich sein.«

Er verbrachte weitere fünf Minuten damit, die Knöpfe und Insignien an der Jacke zu inspizieren, bevor er mit den MPs nach unten ging. Sie fuhren ihn in einem Fahrzeug der Militärpolizei nach Norden durch Alexandria ins Pentagon. Das kolossale Gebäude erhob sich aus dem Nirgendwo, eine nichtssagende moderne Festung. Sie stellten den Wagen auf einem der riesigen Außenparkplätze des Gebäudes ab und führten ihn dann durch eine Sicherheitsschleuse. Garrett ließ das alles wortlos mit sich geschehen, weil er vermutete, dass diese beiden MPs nicht mal eine einzige seiner vielen Fragen beantworten könnten.

Das Pentagon sah von außen unermesslich groß



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