Der 1. Mord - Roman by Blanvalet-Verlag <München>

Der 1. Mord - Roman by Blanvalet-Verlag <München>

Autor:Blanvalet-Verlag <München>
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Herausgeber: Blanvalet-Verlag <München>
veröffentlicht: 2011-01-31T23:00:00+00:00


62

Unser Rückflug nach San Francisco ging um vier Uhr morgens. Ich hasste, ja ich hasste es, ohne einen Namen abzufliegen, vor allem, weil ich das Gefühl hatte, dass wir ganz nahe dran waren.

Ein Prominenter.

Abartige Sexspiele.

Warum schützten sie ihn?

Trotzdem hatten wir in den zwei Tagen viel geschafft. Für mich stand fest, dass die drei Doppelmorde von ein und derselben Person begangen worden waren. Wir hatten eine viel versprechende Spur, die nach San Francisco führte, eine mögliche Identifizierung. Hier war die Spur warm, zu Hause würde sie heißer werden.

Die Ermittlungen würden vor Ort weiterlaufen. Cleveland wollte die Polizei in Seattle ersuchen, die Wohnung der Braut genau zu durchsuchen und zu versiegeln. Vielleicht würde irgendetwas bei ihren persönlichen Unterlagen, ihr Adressbuch, die E-Mails im Computer, verraten, wer ihr Geliebter in San Francisco war.

Während wir in Cleveland darauf warteten, an Bord des Flugzeugs zu gehen, fragte ich meine Mailbox ab. Eine Nachricht von Cindy und von Claire, die sich erkundigten, wie es in Cleveland gelaufen war, in unserem Fall. Reporter wollten meinen Kommentar zu dem Verbrechen in Cleveland. Dann hörte ich die heisere Stimme Merrill Shortleys. Sie hatte ihre Telefonnummer in Kalifornien hinterlassen.

Ich wählte so schnell ich konnte. Eine Haushälterin antwortete, und im Hintergrund hörte ich ein Baby weinen.

Als Merrill ans Telefon kam, merkte ich, dass ihre kühle Fassade Risse bekommen hatte. »Ich habe nachgedacht«, sagte sie. »Da ist noch etwas, das ich gestern nicht gesagt habe.«

»Ja? Freut mich, das zu hören.«

»Dieser Typ, von dem ich Ihnen erzählt habe, mit dem Kathy in San Francisco etwas hatte. Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt. Ich habe seinen Namen nie erfahren.«

»Okay, und weiter?«

»Aber es gab da ein paar Sachen… wie ich schon sagte, er hat sie nicht gut behandelt, wollte abartige Sexspiele, samt Kulissen und so, vielleicht auch ein paar Filme. Das Problem war, dass Kathy auf diese Spiele gestanden hat.«

Es folgte eine lange Pause, ehe Merrill weitersprach. »Na ja … ich glaube, dass er aber doch ein bisschen zu weit gegangen ist und sie zu Dingen gezwungen hat, die sie eigentlich nicht wollte. Ich erinnere mich an blaue Flecken in ihrem Gesicht und an den Beinen. Aber hauptsächlich war Kathys Geist gebrochen. Keine von uns hat damals einen Tom Cruise abgeschleppt, aber Kathy hatte zeitweise richtig Angst. Sie war ihm hörig.«

Ich verstand langsam, worauf das hinauslief. »Und deshalb ist sie weggezogen, richtig?«, fragte ich.

Merrill Shortley seufzte. »Ja, so ist es.«

»Aber weshalb hat sie dann von Seattle aus weiter Kontakt zu ihm gehalten? Sie sagten, sie habe mit ihm eine Beziehung bis zum bitteren Ende gehabt?«

»Ich habe nie behauptet, dass Kathy wusste, was gut für sie war«, sagte sie traurig.

Jetzt sah ich, wie Kathy Koguts Leben zu einer unausweichlichen Tragödie geworden war. Ich war mir sicher, dass sie aus San Francisco geflohen war, um diesem Mann zu entkommen. Doch sie hatte sich nicht lösen können.

Traf das auch auf die anderen ermordeten Bräute zu?

»Ich brauche einen Namen, Ms. Shortley. Wer auch immer es war, er könnte Ihre Freundin getötet haben. Es gibt vier weitere Opfer. Je länger er frei herumläuft, desto größer ist die Chance, dass er erneut zuschlägt.



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