Deathkiss: Süß schmeckt die Rache (German Edition) by Jackson Lisa

Deathkiss: Süß schmeckt die Rache (German Edition) by Jackson Lisa

Autor:Jackson, Lisa [Jackson, Lisa]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426555361
Herausgeber: Verlagsgruppe Droemer Knaur
veröffentlicht: 2009-10-01T22:00:00+00:00


19.Kapitel

Anthony Paterno trommelte mit den Fingerspitzen auf die Schreibtischplatte, studierte die fünf Seiten Notizen, die er vor sich ausgebreitet hatte, und versuchte, die vorliegenden Fakten miteinander in Verbindung zu bringen. Die Tür zu seinem Büro im Polizeipräsidium von Santa Lucia stand einen Spalt offen. Von draußen drangen die vertrauten Geräusche herein: das Klingeln von Telefonen, das Stimmengemurmel, das Rattern von Druckern, gelegentlich auch Gelächter, das alles halbübertönt vom stetigen Rasseln der überbeanspruchten, altersschwachen Klimaanlage.

Das gedrungene Backsteingebäude war beinahe achtzig Jahre alt und durch mehrere Renovierungen keineswegs schöner geworden, fand Paterno, der einen Hang zur Ästhetik hatte. Derjenige, der die hässlichen, stuckverzierten Flügel zu beiden Seiten des ursprünglichen Gebäudes entworfen hatte, war offenbar mehr auf Funktionalität als auf die Optik bedacht gewesen.

In diesem Teil der Weinregion, weit landeinwärts von seiner ehemaligen Heimat San Francisco gelegen, herrschte ein heißes Klima. Statt des Ausblicks auf die Bucht oder den Pazifik gab es hier nur weites Hügelland mit Weinbergen zwischen kleinen Städten, die vom Tourismus lebten. Eine hübsche Gegend, aber wärmer, als ihm lieb war. Er hatte einige Zeit gebraucht, um die Umstellung zu verkraften, und war überall auf die Klimaanlage angewiesen: im Auto, in seiner Wohnung und auch im Büro. Dieser Sommer war der vierte, den er in dieser Region erlebte, und bisher der schlimmste. Die Hitzewelle hielt an, die Temperaturen sanken selbst nachts selten unter dreißig Grad.

Der Wasserstand in den Reservoirs sank, das Stromnetz war überlastet, weil zu viel Energie für Kühlung und Klimatisierung verbraucht wurde, so dass Stromausfälle an der Tagesordnung waren, und ständig drohte die Gefahr von Waldbränden – ein Funke reichte aus, um die verdorrten Wiesen und zundertrockenen Wälder in Flammen aufgehen zu lassen.

Er fühlte sich häufig unwohl. Sicher hätte es ihm gut getan, etwa fünfzehn Pfund abzunehmen, aber bisher hatte er noch kein Gramm Gewicht verloren und keinen Fuß ins Fitness-Center gesetzt.

Er lockerte seine Krawatte, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und ließ noch einmal alle Fakten über Mary Beth Flannerys Tod Revue passieren. Das war seine Arbeitsweise. Ein rätselhafter Fall wie dieser ging ihm unter die Haut, und er dachte Tag und Nacht kaum an etwas anderes. Fälle, die einfacher lagen, erzeugten nicht dieses Prickeln in ihm, diesen Drang, den Mörder zu überlisten, den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen, ehe er erneut zuschlug.

Denn dass das geschehen würde, stand für Paterno fest. Hinter diesen Gewalttaten steckte mehr. Der Kerl trieb ein Spiel, verbreitete Angst und Schrecken und forderte die Polizei heraus, indem er absichtlich Spuren hinterließ.

Warum sonst tauchte immer wieder dieses merkwürdige Symbol auf?

Warum sonst legte er es darauf an, die Polizei und alle anderen Beteiligten wissen zu lassen, dass Dani Settlers Entführung etwas mit dem Tod von Mary Beth Flannery zu tun hatte?

Paterno las noch einmal den Teil seiner Aufzeichnungen durch, der sich mit dem Opfer befasste.

Mary Beth Flannery war dreißig Jahre alt, Mutter zweier Kinder und hatte, wie man munkelte, kurz vor der Scheidung von ihrem Mann gestanden, Robert Flannery, einem Feuerwehrmann. Sie hatte eine hohe Lebensversicherung, über fast eine halbe Million Dollar. Doch sie sträubte sich gegen die Scheidung.



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