Das zweite Schiff: Rho Agenda 1 (German Edition) by Richard Phillips

Das zweite Schiff: Rho Agenda 1 (German Edition) by Richard Phillips

Autor:Richard Phillips [Phillips, Richard]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2014-06-09T22:00:00+00:00


Kapitel 38

Heather hatte die Füße bequem auf den Eichen-Couchtisch gelegt und beobachtete Mark, der unruhig auf und ab tigerte. Da seine Eltern ausgegangen waren, konnte man sich im Wohnzimmer der Smythes ausnahmsweise mal ungestört unterhalten.

»Ich hasse es, Dinge breitzutreten, die ohnehin klar auf der Hand liegen«, sagte Mark, »aber es ist einfach nicht normal, dass drei Leute genau den gleichen Traum haben.«

»Er sagte, dass er wüsste, was aus dir wird«, warf Jennifer ein. »Was hat er damit wohl gemeint?«

»Manchmal ergeben Träume keinen Sinn«, meinte Heather.

»Das Gefühl hatte ich bei diesem Traum aber nicht.«

»Nun, hoffen wir einfach, dass es bloß ein außergewöhnlicher Zufall war«, sagte Jennifer.

Mark ließ sich nicht beschwichtigen. »Egal, was der Traum bedeutet – fest steht, dass wir uns verändert haben. Wir alle sind jetzt mehr, als wir mal waren. Ich wollte das eigentlich für mich behalten, aber jetzt denke ich, dass ihr auch Bescheid wissen solltet. Kommt mal mit!«

Heather und Jennifer wechselten nervöse Blicke, folgten ihm aber die Treppe hinauf in sein Zimmer. Er hatte die Einrichtung umgestellt, seit Heather ihn zuletzt hier oben besucht hatte. Das Bett und die Kommode waren ganz an die Wand gerückt, um Platz für eine Hantelbank zu schaffen.

Die Bank nahm einen Großteil des Raums ein. In den Halterungen am Kopfende lag eine Langhantel, die mit Scheiben in einem Gesamtgewicht von zweihundertfünfzig Pfund bestückt war. Am Boden daneben stapelten sich weitere Scheiben.

»Wow!«, sagte Heather. »Du drückst zweihundertfünfzig Pfund?«

Marks Augen wurden schmal. »Das soll nur Besucher täuschen, die zufällig mein Zimmer betreten.«

Er trat an die Langhantel und legte an jedem Ende zwei weitere Fünfzig-Pfund-Scheiben auf. Dann nahm er auf der Bank Platz, holte die Stange aus der Gabel und begann sie mühelos zu heben und zu senken. Die Gewichte wippten mit und bogen die Stange leicht nach unten.

Heathers Puls beschleunigte sich. »Mann, das sind vierhundertfünfzig Pfund!«

»Vierhundertfünfundneunzig, wenn du das Gewicht der Stange dazuzählst«, korrigierte Mark, ohne das gleichmäßige Auf und Ab zu unterbrechen. Nach einer Weile ließ er die Langhantel mit einem dumpfen Schlag zurück in die Gabel fallen. »Ich könnte noch mehr stemmen, aber das ist alles, was wir an Scheiben besitzen.«

Jennifer fand endlich ihre Sprache wieder. »Aber wie ist das möglich? Wo liegt dein Rekord?«

»Das ist es ja.« Mark zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich bewirkt die neuronale Feinabstimmung eine nahezu perfekte Synchronisation meiner Muskeln, sodass ich sie leichter und weit wirksamer trainieren kann. Entweder das – oder unsere DNS wurde doch in irgendeiner Weise verändert.«

Heathers Gedanken drehten sich so schnell im Kreis, dass sich ihre Kopfschmerzen verschlimmerten. »Mit diesem Kraftpotenzial könntest du jemanden sogar unabsichtlich verletzen.«

Mark setzte sich auf. »Ich hab auch schon darüber nachgedacht, halte es aber eher für unwahrscheinlich. Dafür sind meine Reflexe einfach zu gut. Solange ich nicht die Beherrschung verliere – kein Problem.«

Heather zog eine Augenbraue hoch. »Solange du nicht die Beherrschung verlierst?«

»Ich schlage vor, dass wir zum Schiff hinausfahren«, sagte Jennifer. »Wir müssen in Erfahrung bringen, was mit uns geschieht.«

»Ich verstehe nicht, wie uns das Schiff dabei helfen kann«, meinte Heather.

»Das ist doch sonnenklar. Das medizinische Labor.



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