Das wilde Verlangen des Wikingers by Michelle Willingham

Das wilde Verlangen des Wikingers by Michelle Willingham

Autor:Michelle Willingham
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Tags: Historical RomanHefte
ISBN: 3733763866
Herausgeber: Bookrix Gmbh Co Kg
veröffentlicht: 2014-06-16T22:00:00+00:00


8. KAPITEL

Als die Tür von einem Sklaven geöffnet wurde, stellte Styr sich vor und erklärte: „Ich bin gekommen, um mit deinem Herrn zu reden.“ Leise fügte er hinzu: „Gibt es unter euch einen Leibeigenen mit Namen Onund?“

Der Diener schaute ihn überrascht an. „Ja, den gibt es, aber erst seit wenigen Tagen.“ Er sah aus, als wollte er etwas fragen, schien es sich dann aber anders zu überlegen.

„Bring ihn zu mir. Dies betrifft ihn, da er einer meiner Angehörigen ist. Ich bin gekommen, um ihn zu befreien.“

„Bist du das?“, erklang eine tiefe Stimme. „Das sind kühne Worte für einen Hardrata.“

Styr sah, wie ein Mann aus den Schatten trat. Er war noch etwas größer als er, hatte schwarze Haare und breite Schultern. Seinen Bart trug er kurz geschnitten, und an jedem Arm prangte ein goldener Reif. Auf seinen Fingern steckten mehrere Ringe, und auch ein Ohr trug ein Schmuckstück. „Ich kannte deinen Bruder Hakon“, sagte der Fremde. „Du kommst einen langen Weg von Hordafylke.“

„Woher kennst du meinen Bruder?“

„Wir waren viele Jahre lang befreundet, seit unseren Kindertagen. Hakon und ich sind eine Weile zusammen gesegelt, bevor ich hierher kam. Ich bin Ivar Nikolasson.“ Der Mann bedeutete ihm, sich zu setzen, doch Styr zögerte. Auch wenn Ivar behauptete, seinen Bruder zu kennen, war Styr sich nicht sicher, ob er eine mögliche Gefahr darstellte.

„Ich sehe dir an, dass du dich nicht an mich erinnerst.“ Ivar winkte einen Diener heran und trug ihm auf, Onund zu holen. „Vielleicht glaubst du ja deinem eigenen Mann, wenn er dir versichert, dass ich meine Leibeigenen nicht schlecht behandle.“

Wieder lud Ivar ihn ein, sich zu setzen, da sie eine Weile warten mussten. Das weitläufige Innere des Langhauses war in mehrere Bereiche unterteilt, sodass die Schlafräume ein wenig Privatsphäre hatten. In der Mitte des Wohnraums befand sich eine große Feuerstelle, von der ein köstlicher Duft gebratenen Fleisches ausging. Überall sah Styr Hinweise auf Nikolassons Wohlstand. Es gab silberne Becher und in einer Ecke eine Truhe, die mit Gold und Elfenbein beschlagen war. Seidentücher und edle Pelze lagen über die vielen Polster verstreut. Selbst die Tunika, die Ivar trug, war mit Silberfäden durchwirkt.

Kurz darauf trat Onund herein. Er sah unendlich erleichtert aus, als er seinen Anführer erblickte. „Den Göttern sei Dank“, murmelte er.

Styr stand auf und bedeutete ihm, näher zu kommen. Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. „Wo ist Elena?“

Onund biss die Zähne zusammen. „Sie sprang vom Schiff, um der Gefangenschaft zu entkommen. Ragnar ist ihr gefolgt.“

Bei dem Gedanken daran, in welcher Gefahr seine Ehefrau schwebte, schien eine kalte Faust sich um Styrs Herz zu schließen. „Lebt sie? Wo ist es geschehen?“

„Wir wurden von Dänen angegriffen, ein paar Stunden südlich von hier. Die beiden schwammen Richtung Küste, aber ich weiß nicht, ob sie es geschafft haben.“ Onund legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich habe zu den Göttern um ihre Sicherheit gebetet.“

Styr nickte ihm zu, aber innerlich fühlte er sich wie betäubt, als wären seine Sinne abgestumpft. Kaum hörte er, was Onund von den restlichen Männern berichtete.

„… Die anderen wurden als Sklaven verkauft“, endete dieser schließlich.



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