Das magische Amulett 34 - Toedliche Schattengestalten by Jan Gardemann

Das magische Amulett 34 - Toedliche Schattengestalten by Jan Gardemann

Autor:Jan Gardemann [Gardemann, Jan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


6

Früh am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Wales. Wir nahmen meinen Volvo, denn Daniels Sportwagen war für das unwegsame Gelände, das wir beim Black Mountain erwarteten, ungeeignet.

Zur Mittagszeit langten wir in Sennybridge an, eine kleine Ortschaft, die dem Black Mountain am nächsten lag. Von dort waren es etwa nur noch zwanzig Kilometer bis zu unserem Ziel.

Der Morgen hatte sich uns mit einem wolkenverhangenen Himmel präsentiert. Während wir die zweihundert Kilometer nach Sennybridge zurückgelegt hatten, verdüsterte sich der Himmel immer mehr. Die Wolken ballten sich zu einer dicken düsteren Decke zusammen und es begann zu nieseln. Doch das Regenwasser verdampfte rasch wieder, kaum dass es den Boden berührte, der von den vorangegangenen heißen Sonnentagen noch warm war.

Die Folge war, dass dichte Nebelschwaden über der bergigen Landschaft schwebten. Der Regen hatte inzwischen wieder nachgelassen, sodass sich der Dunst ungehindert nach allen Richtungen hin ausbreiten konnte.

Es war für uns daher nicht ganz einfach, den richtigen Weg zu finden. Der dichte Nebel, der zwischen den Bäumen hervor quoll und über die Straße kroch, machte es fast unmöglich, die vielen kleinen Abzweigungen auszumachen, die wir nehmen mussten, um in die Nähe des auf der Landkarte markierten Bereichs zu gelangen.

»Jetzt dürfte es nicht mehr weit bis zu der angekreuzten Stelle sein«, ließ Daniel sich an meiner Seite plötzlich vernehmen.

Er saß auf dem Beifahrersitz und hatte seine Nase in die Landkarte vergraben, die ich mir von meinem Computer hatte ausdrucken lassen.

»Halt an, Brenda«, sagte er und faltete den Papierbogen zusammen. »Den Rest der Strecke müssen wir zu Fuß zurücklegen. Es führt noch nicht einmal ein Wanderweg an unser Ziel. Näher kommen wir mit dem Wagen an die markierte Stelle nicht heran.«

Ich stoppte den Volvo mitten auf dem matschigen Waldpfad. Die Bäume standen so dicht, dass es keinen Platz zum Ausweichen gab. Ich hätte auf diesem Pfad den Wagen nicht einmal wenden können.

»Hoffentlich blockieren wir mit unserem Auto nicht irgendeinen wichtigen Forstweg«, wandte ich skeptisch ein. »Es befinden sich frische Reifenspuren in dem weichen Grund.«

»Die Waldarbeiter werden schon hupen, wenn wir ihre Weiterfahrt behindern«, gab Daniel zurück. »Der Karte zufolge endet dieser Pfad einige hundert Meter bergab in einem verwilderten Waldstück. Ich glaube nicht, dass sich ausgerechnet heute die Forstverwaltung dazu entschließt, Waldarbeiter in dieses vernachlässigte Gebiet zu schicken.«

Zögernd schaltete ich den Motor aus.

Die Stille, die uns daraufhin umgab, war fast schon gespenstisch. Träge waberten die Nebelschwaden um das Fahrzeug herum. Schwer prasselten die Wassertropfen aus den Baumkronen auf das Autodach herab.

Daniel schnappte sich den Rucksack vom Rücksitz des Wagens und stieg aus.

Ich tat es ihm gleich und blickte mich in dem dichten Wald unbehaglich um. Der süßliche Geruch nach moderndem Waldboden, feuchter Baumrinde, und der aromatische Duft von Kräutern, hing schwer in der Luft.

Daniel deutete den Berghang hinauf. In der anderen Hand hielt er einen Kompass.

»Wir müssen dort entlang«, erklärte er. »Nach etwa zwei bis drei Kilometern müssten wir die angegebene Stelle erreicht haben.«

Schweigend machten wir uns an den Aufstieg.

Es stellte sich als ziemlich beschwerlich heraus, sich einen Weg durch das tropfnasse dichte Farn zu bahnen.



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