Das grünäugige Mädchen by Catherine Gaskin

Das grünäugige Mädchen by Catherine Gaskin

Autor:Catherine Gaskin [Gaskin, Catherine]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783105602560
Herausgeber: FISCHER E-Books
veröffentlicht: 2015-06-19T16:00:00+00:00


Larry kam schließlich nach Melbourne zurück und scheuchte uns alle wie Kinder herum, als wir die paar Wirtshäuser besichtigten, die zum Verkauf standen. Kate rümpfte über alle die Nase. Sie wollte, daß die Maguires ihr eigenes Wirtshaus bauten und konnte einfach nicht begreifen, daß sie mit dem Goldklumpen nicht einmal den Grund und Boden, auf dem diese Häuser standen, zu kaufen vermochten.

»Du hättest hier sein müssen, bevor die erste Straße fertig war, um die Preise bezahlen zu können, Mama«, erklärte Larry ihr. »Wenn mir heute hier nur eine einzige Parzelle Boden gehörte, brauchte ich mein ganzes Leben lang nicht mehr zu arbeiten. John Langley sicherte sich seine Grundstücke am Tag der ersten Auktion, heißt es, und er soll nur sechzig Pfund für die Ecke da drüben gezahlt haben.«

»Na, möge es ihm viel Glück bringen und Freude machen«, erwiderte Kate heftig. »Er braucht es wahrhaftig – der alte Griesgram!«

Zuletzt erwarben sie die Pacht für ein Gasthaus nahe am Pferdemarkt an der Bourke Street. Es war ein verlassenes und sehr verwahrlostes Haus; doch Larry nahm die Leute, die an der Tür vorbeikamen, näher in Augenschein und verkündete, es sei genau das richtige.

»Du wirst es schon machen, Mama«, sagte er. »Du wirst die Leute hereinholen.«

Und Kate fühlte sich genügend geschmeichelt, es zu versuchen, und er war vernünftig genug, sie gewähren zu lassen, als sie gravierte Spiegel, Mahagonimöbel und Messingsachen kaufte. Ja sogar kleine Alkoven ließ sie anfertigen und mit dem geliebten roten Samt drapieren.

»Der Landadel kommt doch bestimmt, um sich Pferde anzusehen? Und wollen die dann nicht was Nettes, Anständiges, wo sie ihre Geschäfte machen können? Das bekommen sie dann eben bei Maguires.«

»Mama, dies ist doch Australien! Weißt du denn nicht, daß es hier keinen Landadel gibt?«

Sie schnaubte ärgerlich. »Du redest wie Pat! Keinen Landadel? Wo doch jeder zweite kleine Paddy[9] aus der Gosse es nicht abwarten kann, für einen Landjunker gehalten zu werden, sobald sein Geldbeutel und sein modischer Seidenhut es zulassen?« Sie lachte. »Täusch dich nicht, mein Junge! Es wird immer Adel geben!«

Sie nannten das Wirtshaus schlicht »Maguires’«. Es kam ihnen nie in den Sinn, ihren Familienstolz unter einem anderen Namen zu verbergen.

»Ich will nichts von eurem ›Shamrock‹[10] oder ›Harp‹ wissen«, erklärte Dan. »Maguire ist ein stolzer Name. Kein Grund, es nicht alle wissen zu lassen.«

Und Larry freute sich, seinen Namen nun noch an einer anderen Stelle zu sehen; er hatte nämlich einen neuen, großen Planwagen gekauft, so gut wie nur einer von John Langley, und sein Name prangte in goldenen und grünen Lettern auf der Wagenseite, von dem besten Malermeister in Melbourne daraufgepinselt. Ich glaube, die Maguires waren bereits verschuldet, bevor die Schenke ihre Türen öffnete.

Was sie auch machten, es geschah in großem Stil. Sie legten die Eröffnung auf den Markttag, und gegen Mittag gaben sie freie Getränke aus. Die gesamte Vorderfront, die in ihrem neuen Anstrich glänzte, trug Fahnen und Flaggenschmuck – sogar der Union Jack hing dort. Larry hatte auf ihm bestanden, obwohl Dan versuchte, ihn möglichst zu verstecken.

»Ihr seid jetzt Australier«, mahnte Larry. »Vergeßt das nie!«

»Da ist



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