Das Wechselbälgchen: Erzählung (German Edition) by Christine Lavant

Das Wechselbälgchen: Erzählung (German Edition) by Christine Lavant

Autor:Christine Lavant [Lavant, Christine]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Wallstein Verlag
veröffentlicht: 2015-03-15T16:00:00+00:00


Tati von slow. Ati: Vater

Auszug Ausgedinge, Austrag, Altenteil

Weistum hier: Wissen

Weil Weile, Dauer

Gotel-Mutter Patin

ausgelassen Geld herausgerückt, geschenkt

alser kranker als Kranke

Riesel Masern

hausen hier: wüten, schimpfen, schelten

Nachwort

Entstehung und Überlieferung

Wann genau Christine Lavant Das Wechselbälgchen geschrieben hat, ist nicht bekannt. Mit einiger Wahrscheinlichkeit können wir jedoch davon ausgehen, dass es zwischen Ende 1945 und 1949 entstanden ist. Briefliche Äußerungen der Dichterin aus dem Jahr 1956 gegenüber der dänischen Journalistin Maria Crone deuten darauf hin, dass sie nach dem Tod ihrer Eltern (1937 und 1938) ihre schriftstellerischen Versuche, die bis in die 1920er Jahre zurückreichen, aufgegeben hatte. »Meine Schreib-Wut hielt ich für eine überstandene Krankheit die ich niemehr in mir aufkommen lassen wollte weil es sich für einen armen Menschen nicht gehört.« Von den frühen Arbeiten ist so gut wie nichts überliefert. Sie sei, schreibt sie im Dezember 1945 an eine Freundin, in den zurückliegenden Jahren »zu einer völligen innerlichen Stummheit verurteilt« gewesen, außer vielleicht 20 Briefen habe sie nichts geschrieben, nun aber breche es aus ihr »heraus wie eine Sturzflut«. Und rückblickend 1950 in einem Brief an den Kollegen Emil Lorenz: »Zu dichten begann ich jedenfalls wieder so um den 25. Oktober 1945 herum.« Begünstigt und beflügelt wurde der Neuanfang auch dadurch, dass sich ein Verleger für ihre Arbeiten begeisterte. Es war Viktor Kubczak, den das Kriegsende aus Breslau, wo er zwei Jahrzehnte lang die ›Ostdeutsche Verlagsanstalt‹ geleitet hatte, in die Steiermark verschlug, genauer gesagt nach Öblarn, wo seine erfolgreichste Autorin lebte, Paula Grogger. Ihr Debütroman Das Grimmingtor, den Kubczak 1926 verlegt hatte, war ein sensationeller Erfolg gewesen. Ob seiner aparten Mischung aus Hochdeutsch und »reiner, dunkler schwerzarter Mundart« hatte seinerzeit selbst Robert Musil ihn »bemerkenswert« gefunden.

Paula Grogger, die von Kärntner Freunden auf das dichterische Talent von Christine Thonhauser (seit 1939 verehelichte Habernig) aufmerksam gemacht worden war, legte ihrem obdachlosen, auf einen Neubeginn im Westen hoffenden Verleger, den sie für einige Monate beherbergte, im Dezember 1945 Gedichte der Dreißigjährigen aus dem Kärntner Lavanttal vor, die außer ein paar lyrischen Gehversuchen in Lokalzeitungen noch nichts publiziert hatte. Kubczak bot der Unbekannten auf der Stelle einen Lyrikband in seinem (noch zu gründenden) Verlag an. Christine Thonhauser, ermutigt durch den unerwarteten Zuspruch, schickte ihm im Frühjahr 1946 auch drei ihrer Erzählungen, die innerhalb weniger Wochen mit dammbruchartiger Energie entstanden waren. Die Reaktionen des Verlegers übertrafen vermutlich alle ihre Erwartungen. Sie fand sie »erschreckend aber doch unsagbar erfreulich«. Er hatte ihr nämlich, wie sie in einem Brief vom März 1946 an Paula Purtscher, die Frau ihres Augenarztes, festhielt, geschrieben, dass speziell eine der Erzählungen »ohne Beispiel in d[er] deutschen Literatur dastünde« und dass er »a konto dessen« von ihr erwarte, dass sie »einst für das deutsche Volk das würde, was Dostojewsky für die Russen ist«. Da darf man als Dreißigjährige, die bislang den Lebensunterhalt für sich und ihren um 36 Jahre älteren, mittellosen Mann mit Stricken verdient hatte, schon kurz erschrecken. »Auf diese Art also«, wird sie knapp zehn Jahre später an Maria Crone schreiben, »bin ich Schriftstellerin geworden fast über Nacht und ohne es eigentlich bewusst gewollt zu haben.«

Unter den Prosatexten, die sie Kubczak 1946 vorlegte,



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