Das Tor Der Zeit by Farmer Philip Jose

Das Tor Der Zeit by Farmer Philip Jose

Autor:Farmer, Philip Jose [Farmer, Philip Jose]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


11

Spät am Abend lief der Zug in Komai ein. Two Hawks hatte nicht viel Gelegenheit, die Stadt zu betrachten. Ilmika, Kwasind und er wurden zu einem Wagen geleitet und weggefahren. Gepanzerte Wagen eskortierten das Fahrzeug. Two Hawks sah enge Straßen mit hohen, schmalbrüstigen Häusern, die einen mittelalterlichen Eindruck machten. Es gab eine spärliche Straßenbeleuchtung mit Gaslaternen.

Dann waren sie im Stadtzentrum. Hier hatte man die alten Straßenzüge eingeebnet und breite, gepflasterte Boulevards angelegt. Mächtige Prunkbauten mit säulengeschmückten Fassaden erhoben sich hinter den Baumreihen. Der Wagen hielt vor einem der Paläste, und Ilmika wurde zum Aussteigen aufgefordert. Bevor sie den Wachen zum Palast folgte, warf sie Two Hawks einen kurzen Blick zu. Er sah, daß sie Angst hatte, und lächelte aufmunternd zurück, aber mehr konnte er nicht tun.

Der Wagen fuhr wieder an und brachte Two Hawks und Kwasind zu einem anderen Prunkbau. Sie wurden durch riesige und reich ausgestattete Säle geführt, stiegen zwei Treppenfluchten hinauf und kamen durch einen mit dicken Teppichen ausgelegten Korridor in eine elegante Suite aus vier Zimmern, die sie bewohnen sollten. Man gab ihnen jedoch zu verstehen, daß die Fenster vergittert und sechs Soldaten vor ihren Türen postiert seien. Bevor er sich für den Abend verabschiedete, sagte Vyautas: »Es ist sehr spät, aber Raske möchte gern mit Ihnen sprechen. Ich denke, auch Sie werden auf Ihren Schicksalsgenossen neugierig sein.«

Ein paar Minuten später wurde draußen Gemurmel laut. Die Tür schwang auf. Ein großer, sehr gutaussehender junger Mann trat ein. Er trug die blaue und rote Uniform eines Gardeoffiziers. Beim Eintreten nahm er seinen mit Eisbärfell umhüllten Tschako ab und zeigte sein kurzgeschnittenes blondes Haar. Er lächelte, und seine Augen, die von einem tiefen Blau waren, reflektierten die Wärme seines Lächelns. Er hatte sehr lange und dunkle Wimpern. Er war fraglos einer der schönsten Männer, die Two Hawks jemals gesehen hatte, doch hatte er genug Männlichkeit, um der Bezeichnung ›hübsch‹ zu entgehen.

Der Offizier klickte mit den sporenbewehrten Absätzen, verbeugte sich leicht und sagte mit einer vollen Baritonstimme: »Leutnant Horst Raske zu Ihren Diensten.« Sein Englisch hatte nur eine Spur von einem deutschen Akzent.

»Leutnant Roger Two Hawks.« Two Hawks stellte Kwasind vor, doch Raske gab dem Riesen nur ein knappes Kopfnicken: er wußte, daß der Mann ihm in keiner Weise nützen konnte und nur da war, weil Two Hawks darum gebeten hatte. Als die Perkunier entdeckt hatten, daß Kwasind nicht O'Brien war, wollten Sie ihn in ein Arbeitsbataillon stecken. Sie wußten nicht, daß er ein Kinukkinuk und von seiner Einheit desertiert war, sonst hätten sie ihn sofort an die Wand gestellt. Aber Two Hawks hatte Vyautas erzählt, daß Kwasind ein Hotinohsonih sei, der ihm bei der Flucht aus dem Irrenhaus geholfen habe. Er hatte darum ersucht, daß Kwasind bei ihm bleiben dürfe; er brauche einen Diener Vyautas hatte der Bitte stattgegeben.

Two Hawks schickte Kwasind zum Bierholen. Raske setzte sich auf das gewaltige Sofa. Seine Hand fuhr nach der rechten Rocktasche, hielt dann inne. Er lächelte und sagte: »Ich suche immer noch nach einer Zigarette. Nun, das Rauchen gehört zu den Dingen, ohne die auszukommen ich lernen muß.



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