Das Thanatos-Programm by Uwe Anton

Das Thanatos-Programm by Uwe Anton

Autor:Uwe Anton [Anton, Uwe]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


*

Im nächsten Augenblick hatte sich der Sofortumschalter gefangen. »Du hast behauptet, wir würden lange Zeit nichts mehr von dir hören ...«

Der Alte von Wanderer, dachte er. Die bekannteste Erscheinungsform der Superintelligenz ... Aber wo ist sein Stock?

Rhodan vermisste den hölzernen Stock, den ES in dieser Erscheinung sonst zumeist mit sich führte. Den Stock, der vor sechs Jahren eine gewisse Bedeutung erlangt hatte ...

Und seine Augen ... Sie schienen das Alter des Mannes Lügen zu strafen. Sie funkelten klar und jung, strahlten hell und lebendig. Und sie kamen ihm auf eine seltsame Art und Weise vertraut vor.

Wieso nur?

Plötzlich zeugte der Blick des alten Mannes von Verwirrung. Und dann von einer tiefen Enttäuschung, die der Alte offensichtlich verbergen wollte, doch es gelang ihm nicht. Schließlich wandte er den Kopf ab.

Wieso diese Enttäuschung?, fragte sich Rhodan.

»Du ... hältst mich für ES? Ja, damit hätte ich rechnen müssen. Leider. Die Menschen sehen oft nur das, was sie sehen wollen. Aber bei dir überrascht mich das ein wenig. Wurde meine Nachricht an dich nicht übermittelt?«

Rhodan starrte den Alten ungläubig an, suchte nach Worten. In den Augenwinkeln sah er, dass Mondra Diamond und Ennerhahl wie zur Salzsäule erstarrt dastanden. Mondra hatte die Augen weit aufgerissen, im Gesicht des Fremden arbeitete es heftig.

Ramoz hingegen schien außer Rand und Band zu geraten. Rhodan hatte den Eindruck, dass sich das halbintelligente Tier aus Mondras Griff reißen und sich auf den alten Mann stürzen wollte. Mondra konnte das luchsähnliche Wesen nur besänftigen, indem sie in die Knie ging und es festhielt, schließlich packte und hochhob. Das hinderte Ramoz nicht daran, sich weiterhin wie von Sinnen in Mondras Griff zu winden.

Dabei blieb Mondras Blick die ganze Zeit über auf den alten Mann geheftet. Täuschte sich Rhodan, oder wurde sie plötzlich totenbleich?

Erst später, viel später, nachdem er lange mit ihr über diesen Augenblick gesprochen hatte, wurde ihm klar, warum sie es sofort gesehen und begriffen und er als Sofortumschalter es nicht einmal erkannt hatte.

Sie hatte die Augen einer Mutter.

Er war nur der Vater. Vater von insgesamt vier Söhnen und zwei Töchtern. Und um keines dieser Kinder hatte er sich so gekümmert, wie man es von einem guten Vater eigentlich erwarten konnte.

»Delorian?«, flüsterte Mondra tonlos. »Bist du es, Delorian?«



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