Das Tal des Fluches - Fantasyroman by net-Verlag

Das Tal des Fluches - Fantasyroman by net-Verlag

Autor:net-Verlag
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Herausgeber: net-Verlag
veröffentlicht: 2014-06-15T22:00:00+00:00


Die Wahrheit

Am nächsten Morgen weckten Josephine die ersten Sonnenstrahlen, die durch das Schlafzimmerfenster hereinfielen. Sie blinzelte und musste sich erst einmal orientieren, wo sie sich überhaupt befand.

Dann fiel ihr wieder ihr Abenteuer ein, das sie vor drei Tagen begonnen hatte: Sie war aus dem Tal des Fluches entkommen, durch den dichten Wald, vorbei an den unheimlichen Kreaturen, die sie mit Leichtigkeit bezwungen hatte. Und dann war sie in einer anderen Welt gelandet. So kam es ihr zumindest vor. Denn alles, was hier normal zu sein schien, das kannte sie noch nicht. Sie hatte diese Dinge noch nicht einmal in ihren fantasiereichsten Träumen erlebt.

Josephine trat an das Fenster und staunte nicht schlecht, als sie von hier oben aus dem elften Stockwerk hinunter auf die riesengroße Stadt sah. Überall nur Häuser, wohin sie auch blickte, und zwischendurch Straßen, auf denen es nur so wimmelte von vierrädrigen Gefährten.

Sie zog sich schnell an und öffnete vorsichtig die Tür. Josephine dachte, ihr Gastgeber würde noch schlafen, doch da hatte sie sich getäuscht, denn vor ihr tat sich ein fein gedeckter Tisch auf, und es duftete so köstlich nach irgendetwas Gebackenem und noch nach etwas anderem, was sie wiederum nicht kannte.

»Guten Morgen! Was duftet hier denn so herrlich?«, fragte Josephine.

»Kaffee und frische Brötchen. Nichts Besonderes«, antwortete Freddy.

Nichts Besonderes! Für Josephine war hier alles besonders. Sie setzte sich und bekam von Freddy ein schwarzes Gebräu eingeschenkt. Da kam also der Duft her.

Sie wollte gerade nippen, als Freddy sagte: »Trinkst du ihn schwarz? Hier, du kannst auch Milch und Zucker haben!«

Da er das auch in sein Getränk hineingab, tat Josephine es ihm gleich.

»Hm, das ist lecker«, gab sie sogleich von sich.

»Du bist mir ein Rätsel, fremde, schöne Dame. Du kennst keine U-Bahn, keinen Fahrstuhl und keinen Kaffee. Was ist dir noch alles fremd?«

»Alles.«

Freddy lachte, schaute aber in ein ernstes Gesicht. Welches Geheimnis ummantelte das Mädchen? »Ich kann zuhören, wenn du magst. Du kannst mir vertrauen.«

»Du wirst mir nicht glauben, Freddy.«

»Versuch es doch einfach!«

Josephine fiel eine lockige, blonde Strähne ins Gesicht. Sie sah hilflos aus. Doch dann begann sie zu sprechen: »Ich komme aus dem Tal des Fluches. Ein Zauberer hat vor Jahrhunderten das Tal mit einem Fluch belegt. Nur eine Jungfrau kann das Tal retten, indem sie das von den unheimlichen Kreaturen bewachte Tal verlässt und den Zauberring findet. Den ersten Teil habe ich nun geschafft. Der zweite Teil steht mir noch bevor.« Sie trank einen Schluck von dem köstlichen Kaffee, wie ihn Freddy nannte.

Freddy schaute Josephine erst ungläubig, dann losprustend an. »Da hast du dir eine gute Geschichte ausgedacht. Bist du in so einem Verein oder Clan oder wie man das nennt? Ich habe schon davon gehört, dass die immer solche Rollenspiele machen.«

»Ich habe es gewusst, dass du mir nicht glaubst.« Tränen rollten Josephine über das Gesicht. Sie nahm ihren Rucksack und wollte gerade aus der Wohnung stürmen.

»He, wo willst du hin? Nun iss doch erst mal! Und dann können wir uns noch unterhalten.«

Freddy konnte Josephine gerade noch zurückhalten. Sie schaute völlig verheult zu ihm auf. Doch sie gehorchte und setzte sich.



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