Das Sonneninferno by K. H. Scheer

Das Sonneninferno by K. H. Scheer

Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Meister der Insel, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1967-03-10T01:00:00+00:00


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„Dieser Kriegspfad wird dornig sein" hatte Major Don Redhorse, das „Rote Pferd", vor Beginn des Einsatzes gesagt.

Sein Ortungsnavigator, der kleine, zähe Terraner Noel Angerby, hatte zu dieser Aussage nur mit den Schultern gezuckt. Der Cheyenne war als Draufgänger in der gesamten Solaren Flotte bekannt. Redhorse flog den Moskitojäger CM-412.

Die CM-420 wurde von dem Afro-Terraner Leutnant Ische Moghu gesteuert. Sein Ortungsnavigator war Sergeant Jussuf el Hamit, ein hochgewachsener Mann mit kohlschwarzen Haaren und dem kühnen Gesichtsschnitt eines alten Seeräubers aus dem historischen Piratenhafen Algier.

Die vier Söhne der Erde waren bereit, wieder einmal Kopf und Kragen zu riskieren, um zehntausend Raumschiffen mit etwa sechs Millionen Besatzungsmitgliedern exakte Unterlagen liefern zu können.

Redhorse und Moghu hatten sich aus den Kraftfeldtuben des Ultraschlachtschiffes schießen lassen. Ihre Jäger waren sechsundzwanzig Meter lang, zweisitzig, überlichtschnell und mit je einer Transformkanone ausgerüstet, die immerhin Ladungen bis zu zwanzig Gigatonnen verfeuern konnten. Zu dieser Hauptbewaffnung zahlte noch je eine kleinere Thermokanone.

Beide Geschütze waren starr in Flugrichtung eingebaut; es mußte mit der gesamten Maschine gezielt werden.

Das waren Tatsachen, die Männer wie Redhorse, Moghu, el Hamit und Sergeant Angerby längst bekannt waren.

Sie hatten sich ihre Überlebens und Erfolgschancen ausgerechnet. Moskitos waren ungeheuer schnell. Sie beschleunigten mit 700 km/sec2, waren infolge ihrer winzigen Abmessungen nur unter günstigsten Bedingungen einwandfrei zu orten und besaßen überdies eine Bewaffnung, die im Ernstfall schon ein Wort mitreden konnte.

Am wertvollsten war jedoch die sagenhafte Manövrierfähigkeit der neuen Jets. Mit ihnen war es möglich, einem Energiestrahl auch dann noch auszuweichen, wenn er schon die gegnerische Kanonenmündung verlassen hatte. Man durfte nur nicht zu nahe an ein anderes Schiff herangehen. Dies zu verhindern, war Redhorses Plan gewesen - bis er nach einem vierfachen Linearmanöver vor dem Sechseck angekommen war.

Diese Manöver wurden in der Flotte als „Sonnenspringen" bezeichnet. Im Zentrum der Zweiten Galaxis war es kaum möglich, direkt auf einen Zielstern loszufliegen. Die CREST stand nur sieben Lichtjahre von den sechs blauen Riesen entfernt, und trotzdem konnte man sie nicht sehen. Vierzehn andere Sonnen, darunter Mehrfachkonstellationen, verdeckten den Blick.

Als Redhorse in den Einstein-Raum zurückkehrte, schob er mit einer Reflexbewegung die Sicherung der Waffen zurück.

In den Kopfhörern der kabelgebundenen Bordverständigung vernahm er eine Verwünschung. Sie stammte von Noel.

Weder er noch Redhorse brauchten auf die flackernden Echoschirme zu sehen. Einige tausend schwere Raumschiffe standen so nahe einer dem Sechseck benachbarten Sonne, daß sie infolge der Lichtreflexionen direkt sichtbar wurden.

Die anderen Einheiten blieben in der Schwärze des Vakuums unsichtbar. Sie wurden aber von drei verschiedenen Ortungsgeräten gleichzeitig erkannt. Am heftigsten sprachen die Fremdenergiepeiler an. Sie unterschieden einwandfrei zwischen den Kräften einer Sonne und solchen Energien, die von Raumschiffstriebwerken und atomaren Kraftstationen stammten.

Redhorse konnte das ständige Zirpen und Pfeifen der akustischen Zusatzwarner nicht mehr ertragen.

„Abschalten", rief er Angerby zu. „Man versteht ja sein eigenes Wort nicht mehr. Sehen Sie etwas von Moghu?"

„Vor drei Sekunden, war er noch hinter uns. Er schwenkte - wie besprochen - in den Grünsektor ab. Jetzt kommt von seiner Maschine nichts mehr herein. Die großen Schiffe überlagern alles."

Redhorse wußte, was er auf sich nahm, als er mit unverminderter Eintauchfahrt auf die nun klar erkennbaren Riesensonnen zuraste.



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