Das Schicksal der Paladine - Gestrandet by Jörg Benne

Das Schicksal der Paladine - Gestrandet by Jörg Benne

Autor:Jörg Benne [Benne, Jörg]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-902837-23-3
veröffentlicht: 2014-07-25T04:00:00+00:00


Die Reise zum Tafelberg verlief ereignislos. Mubar-ki führte sie nicht auf direktem Weg, dafür aber zielsicher zu den wenigen Wasserstellen in der kargen Gegend. Die war bestimmt von Geröll und staubigem Boden, in dem nur hier und da einmal ein paar Sträucher oder ein mannshoher Baum wuchsen. In der Nähe des Wassers war die Vegetation auch nicht viel dichter, sodass Tristan und Lissann die Wasserstellen wohl kaum allein gefunden hätten.

Gegen Mittag wurde die Hitze unerträglich und sie mussten im Schatten eines Felsblocks längere Zeit rasten, da die Nobos zu überhitzen drohten. Der Gläserne behielt seine seltsame Gestalt bei und schwebte die ganze Zeit hin und her, was Lissann, die dösend an den Felsen gelehnt im Schatten lag, schließlich in Rage brachte.

»Könntest du dich bitte einmal ruhig verhalten, oder dich anderswo austoben«, schnauzte sie. »Dein Gewusel treibt mich noch in den Wahnsinn.«

»Verzeiht«, kam es dumpf aus dem Knäuel und es sank am Rande des Schattens zu Boden.

Tristan war einigermaßen überrascht, dass Mubar-ki auch in dieser Gestalt noch sprechen konnte, und so stellte er jetzt die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge gelegen hatte. »Seid Ihr – ich meine, besteht Ihr ...« Er suchte nach passenden Worten.

»Ihr meint, ob ich Substanz habe?«, soufflierte der Gläserne. »Ja, die habe ich, nicht viel allerdings.«

»Und – und dieser Nebel?«, wollte Tristan wissen.

»Den kann ich absondern, um mir eine Gestalt zu geben, zum Beispiel eine menschliche. Der Nebel ist jedoch bei Tag so gut wie unsichtbar. Daher die Kleidung, damit man die Gestalt auch erkennt. Wir sind also keine echten Gestaltwandler, wie die Nirtak, wenn Ihr darauf hinaus wolltet.«

Darauf wollte Tristan nicht hinaus, da er von den Nirtak noch nie gehört hatte. Leicht ungläubig schüttelte er den Kopf. In Nuareth schien es wirklich nichts zu geben, das es nicht gab. »Und wieso nehmt Ihr menschliche Gestalt an?«, fragte er weiter.

»Es macht viele Dinge einfacher, wenn man mit Menschen zu tun hat«, erwiderte Mubar-ki lapidar. »Die Sonne sinkt, lasst uns aufbrechen.«

Der abrupte Themenwechsel ließ Tristan vermuten, dass der Gläserne ihnen etwas verschwieg.



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