Das Rollbildgeheimnis: Barkeeper und Gelegenheitsdetektiv Fabio Bennet – Band 2 (German Edition) by Jack Monty

Das Rollbildgeheimnis: Barkeeper und Gelegenheitsdetektiv Fabio Bennet – Band 2 (German Edition) by Jack Monty

Autor:Jack Monty [Monty, Jack]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: UNKNOWN
veröffentlicht: 2016-07-31T22:00:00+00:00


Kapitel 15

Am späten Nachmittag des folgenden Tages bimmelte mein Handy und Maylin zwitscherte: »Hallo Partner. Wir fahren zu Suwadi. Ich hole dich in zwei Stunden ab. Bist du im Hotel?«

»Nein, in einem Restaurant in der Silom Road.«

»Soll ich dort hinkommen?«

»Nicht nötig. Ich warte vor dem Hotel auf dich.«

»Okay, bis später.«

Eine halbe Stunde darauf, als ich mit einer gut abgestimmten kulinarischen Ouvertüre im Magen am Straßenrand nach einem Taxi Ausschau hielt, fiel mein Blick auf Henry, der gegenüber aus einem Wagen stieg.

Er lief den Gehsteig entlang und sah sich verdächtig um. Mein detektivisches Gespür riet mir, ihn zu observieren. Ich schlängelte mich durch die im Schritttempo voranrollenden Autos und folgte Henry in gebührendem Abstand durch das Menschengewühl, vorbei an den Feuertöpfen der Garküchen und den mobilen Verkaufsständen.

Mein Handy bimmelte erneut und Maylin teilte mir mit: »Ich habe es mir anders überlegt. Ich hole dich im Restaurant ab.«

»Da bin nicht mehr. Ich beschatte gerade Henry auf der Silom Road.«

»Ich bin in der Nähe, vor dem Police Hospital. In welche Richtung gehst du?«

»Richtung Siam Hotel.«

»Ich fahre dahin und rufe dich gleich zurück.«

Henry blieb vor einem Antiquitätengeschäft stehen. Ich drängelte mich in eine Gruppe Touristen, die einen Verkaufstisch fotografierten, auf dem Schlangenledertaschen aus zweiter Hand und Zahnprothesen aus zweitem Mund lagen, und sah zu Henry hinüber, der die Auslagen im Schaufenster betrachtete.

Nach fünf Minuten rief Maylin an und fragte nach meinem Standort.

Ich drehte mich herum und schaute durch die Abgasschwaden, die wie ein Leichentuch über der Straße hinten. »Schräg gegenüber vom Malaysia Hotel. Ich stehe zwanzig Meter von einem Antiquitätengeschäft entfernt, vor dem Henry gerade ist«, erklärte ich ihr.

»Bin in drei Minuten da.«

Henry ging gemächlich weiter, dann drehte er sich um und ich huschte in einen tempelbestückten Vorgarten, der von Bäumen flankiert war, die ihre weißen Blüten wie Papierlaternen trugen. Als ich durch einen Strauch mit tiefroten Blütenbüscheln spähte, sah ich Henry zum Straßenrand gehen. Er setzte sich auf die Rückbank eines blauen Tuk-Tuks, das auf Kundschaft wartete, und erklärte dem Fahrer etwas.

Ich fegte aus meinem Versteck, winkte ein leeres Tuk-Tuk heran, zeigte auf Henrys dreirädriges Gefährt, das gerade an uns vorbeibrauste, und wies den Fahrer an: »Folgen Sie dem blauen Tuk-Tuk.«

Ich schwang mich auf die Rückbank und hielt mich mit einer Hand an der verchromten Seitenreling fest, worauf mein Dreiradpilot lospreschte und mit waghalsigen Fahrmanövern durch das Verkehrschaos raste.

Abgasschwaden und schwülwarmen Fahrtwind in der Nase rief ich Maylin an und sagte: »Ich folge gerade Henry in einem Tuk-Tuk in nordwestlicher Richtung.«

»Gib mir einen Anhaltspunkt, wo du bist.«

»Wir sind gerade am Shanghai Hotel vorbeigefahren.«

»Dann weiß ich Bescheid. Ich folge euch.«

Mein Dreiradpilot kündigte seinen Richtungswechsel mit einem wilden Gehupe an und kurz darauf rauschten wir vorbei an pompösen Shoppingcentern, märchenhaften Tempeln, großzugigen Palästen und stinkenden Kanälen.

Nachdem wir zigmal abgebogen waren, erreichten wir eine kleine Straße mit vielen Rucksacktouristen. Kurz darauf stoppte Henrys blaues Vehikel etwa zwanzig Meter vor uns.

Mein Dreierradpilot bremste abrupt.

»Wie heißt diese Straße?«, fragte ich.

»Khao San Road.«

Ich reichte meinem todesmutigen Chauffeur einen fürstlichen Fahrpreis und stieg aus. Henry fest im Blick gab ich Maylin meinen Standort durch.



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