Das Netz by Colin Forbes

Das Netz by Colin Forbes

Autor:Colin Forbes [Forbes, Colin]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
ISBN: 9783641024062
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2012-12-29T05:00:00+00:00


27

Bei Martin Hogarths Bungalow handelte es sich um ein solides Gebäude, das halb aus Stein, halb aus Holz gebaut war. Die Eingangstür aus massiver Eiche wies drei Sicherheitsschlösser auf, und die Fensterläden ließen nur ganz schmale Lichtstreifen nach außen dringen. Da Marler keine Klingel fand, betätigte er mehrmals hintereinander den eisernen Türklopfer.

Bis alle Schlösser aufgesperrt waren, dauerte es eine Weile, und als schließlich die Tür geöffnet wurde, sah sich Marler einem Mann Mitte vierzig gegenüber, der eine 7,63-mm-Mauser-Pistole mit langem Lauf auf ihn gerichtet hatte.

»Marler vom SIS«, sagte Marler wenig beeindruckt und streckte dem Mann seinen Dienstausweis hin.

Der Mann trug eine grüne Hose und einen beigefarbenen Pullover und hatte weiße Socken, aber keine Schuhe an.

»Würde es Ihnen etwas ausmachen, die Pistole wegzulegen?«, fragte Marler ruhig. »Diese Dinger können gefährlich werden.«

»Was Sie nicht sagen«, höhnte der Mann. »Aber wir leben nun mal in einer gefährlichen Welt, und wer mitten in der Nacht wie ein Wilder an meiner Tür klopft, muss sich so was nun einmal gefallen lassen. Woher soll ich denn wissen, wer Sie sind und was Sie vorhaben?«

»Aber jetzt wissen Sie es ja«, sagte Marler und steckte den Ausweis wieder ein. »Also legen Sie die Waffe weg und lassen Sie mich herein. Wir müssen miteinander reden.«

»Damit meinen Sie wohl, dass Sie mit mir reden müssen. Ich für meinen Teil habe kein gesteigertes Interesse an einer Unterhaltung mit Ihnen.«

Immerhin legte Martin Hogarth die Mauser auf den Tisch, der neben der Tür stand, und bedeutete Marler mit einem Kopfnicken, dass er eintreten könne. Marler kam er wie ein Hochstapler vor, dem die Eitelkeit irgendwann einmal zum Verhängnis werden würde.

Während Hogarth alle drei Sicherheitsschlösser nacheinander wieder absperrte, nutzte Marler die Gelegenheit und nahm das Magazin aus der Mauser.

»Nur für den Fall, dass wir eine Meinungsverschiedenheit haben«, sagte er und steckte sich das Magazin in die Jackentasche.

Dann folgte er dem Mann in einen teuer möblierten Wohnraum mit indirekter Beleuchtung. An den dunkelgrün gestrichenen Wänden hingen gerahmte Bilder von nackten Frauen in lasziven Posen. Marler fand, dass sie hervorragend zum Charakter des Bewohners passten.

»Sind Sie Martin Hogarth?«, fragte er.

»Was soll die Frage? Das steht doch deutlich lesbar an der Tür.«

»Sie könnten ja auch jemand anders sein, ein Nachbar beispielsweise.«

»Lassen Sie mich eines gleich mal klarstellen: Ich hatte erst neulich Besuch von Ihresgleichen. Als ich drüben bei meinem Bruder Billy war, hat so ein schwarzhaariges Flittchen versucht, sich bei ihm einzuschleimen.«

Marler holte aus und verpasste Hogarth einen nicht allzu festen Kinnhaken, der diesen trotzdem rückwärts taumeln und vor einem der Sessel zusammenbrechen ließ. Nachdem er eine Weile wie ein Häufchen Elend auf dem teuren Teppich gelegen und sich sein schmerzendes Kinn gerieben hatte, rappelte er sich hoch und funkelte Marler aus seinen verschlagenen Augen gehässig an.

»Das ist Körperverletzung«, sagte er. »Ich werde mich beim Sicherheitsminister über Sie beschweren.«

»Die Mühe können Sie sich sparen«, erwiderte Marler ruhig und ungerührt. »Warner hat mir überhaupt nichts zu sagen. Aber ich gebe Ihnen für die Zukunft den guten Rat, Ihre Zunge besser im Zaum zu halten. Miss Grey ist nicht



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