Das Mutanten-Korps by W. W. Shols

Das Mutanten-Korps by W. W. Shols

Autor:W. W. Shols [Shols, W. W. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Dritte Macht, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1961-10-13T01:00:00+00:00


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Die Börse von New York war an diesem Morgen ausgesprochen lustlos eröffnet worden. Mit durchschnittlich drei Punkten unter den Vortagsabschlüssen war um zehn Uhr angeboten worden, ohne, daß sich eine ausreichende Zahl von Käufern fand. Das Angebot blieb jedoch ebenfalls sehr zurückhaltend, so, daß sich die meisten Makler ins Restaurant zurückzogen, um eine Tasse Kaffee zu trinken. Die Notierungen blieben unverändert.

Wenn man auf die Entwicklung der letzten Wochen zurückblickte, so mußte man sagen, daß die Beruhigung begrüßt wurde. Nach dem Auftauchen der Dritten Macht in der Wüste Gobi waren alle Aktien rapide, teilweise um 25 ihrer Tageswerte, gefallen. Als der neue Weltkrieg auszubrechen drohte, sah es nicht nur nach einer Wirtschaftskrise, sondern nach einem völligen Zusammenbruch aus. Dann waren die Beweise arkonidischer Macht gekommen. Die politischen Blöcke in Ost und West waren einander nähergerückt und hatten die Weltunion aller irdischen Staaten gebildet. Die Invasion eines unbekannten Raumschiffes war durch Perry Rhodan abgewiesen worden. Es ging wieder aufwärts. Das Zutrauen und die Hoffnung der Menschen stiegen. Und mit ihnen als bestes Stimmungsbarometer die Börsenkurse.

Bis heute hatte sich alles wieder eingespielt. Der Markt hatte sich erholt. Die an Sensationen satte Menschheit hatte sich auch an den etwas mysteriösen Staat der Dritten Macht in Innerasien gewöhnt, wenngleich der Durchschnittsmensch auf der Straße kaum eine richtige Vorstellung von den wahren Zusammenhängen hatte. Und auch die Börsenkurse waren wieder zuverlässiger geworden. Die heutige Tendenz der Lustlosigkeit war der beste Beweis dafür.

Bis um zwölf!

Genau um Mittag kam die Sensation. Minuten vorher hatte Dr. Haggard inkognito ein paar Erdölpapiere fünf Punkte niedriger angeboten und sofort verkauft. Ein verwundertes Kopfschütteln war die Folge gewesen, doch man hatte sich damit getröstet, daß dann und wann auch noch Greenhorns mit Aktien handeln. Als die New York Post ihre Mittagsausgabe herausbrachte, hielt man Haggard plötzlich für einen Hellseher und für den einzigen Mann, der sein Geld gerettet hatte.

Der Schreck, der den Maklern bei der Invasionsmeldung in die Glieder fuhr, galt nicht ihrem persönlichen Wohlergehen, sondern einzig und allein ihrem Geld. Minutenlang herrschte Chaos in der Halle, bis ein Beamter der Security Exchange Commission sich über den Interkom Gehör verschaffte. „Es ist doch sinnlos, meine Damen und Herren, daß Sie sich von einer Zeitungsmeldung derart beeinflussen lassen. Offizielle Nachrichten liegen nicht vor. Der Vorstand wird sofort Erkundigungen einziehen, um den Inhalt des besagten Artikels nachzuprüfen."

In diesem Augenblick kam ein Herr hereingestürzt und erklärte laut, daß der Sender Peking unabhängig von der New York Post die gleiche Nachricht gebracht habe. „43 für General Electric!" rief eine Stimme in den Saal, daß es für Sekunden totenstill wurde. Dann brach ein Raunen los, das sich mehr und mehr zu einem Orkan steigerte. General Electric hatte am Morgen mit 50 eröffnet.

Während die SEC mit zahlreichen Beamten die Ordnung im Saal wiederherstellte, wurden in den Seitengängen bereits inoffizielle Geschäfte abgeschlossen. Optimisten witterten Morgenluft, Pessimisten stießen ab, was sie konnten. Erst gegen 12.30 Uhr bekam die Kommission das Durcheinander leidlich wieder unter Kontrolle. Nach den ersten starken Verlusten ließ die Kauffreudigkeit schnell nach. Man munkelte von Börsenschluß, doch viele protestierten.



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