Das Monstrum by King Stephen

Das Monstrum by King Stephen

Autor:King, Stephen [King, Stephen]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimi/Thriller
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2011-02-23T23:00:00+00:00


6

Dieser Entschluss hielt genau sechsundfünfzig Stunden vor – bis er die Schlagzeilen der Montagszeitung sah. Als er sie gesehen hatte, wollte er mit dem Mann sprechen, der die Ermittlungen über das Verschwinden der beiden Polizisten leitete. In der News stand, dass er Dugan hieß, und es wurde auch erwähnt, dass er Ruth McCausland gut gekannt hatte – dass er sogar die Ermittlungen in einem außerordentlich heißen Fall unterbrechen würde, um bei der Beerdigung der Dame ein paar Worte zu sprechen. Er musste sie verdammt gut gekannt haben, so schien es Ev.

Aber als er nach dem Feuer und der Erregung der vergangenen Nacht suchte, fand er nur bittere Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit. Die beiden Artikel auf Seite eins hatten ihm fast sein letztes bisschen Mumm genommen. Haven verwandelt sich in ein Schlangennest, und jetzt fangen sie an zu beißen. Ich muss jemanden davon überzeugen, dass es so ist, aber wie soll ich das anstellen? Wie kann ich jemanden davon überzeugen, dass sie in dieser Stadt Gedanken lesen können und weiß Gott was sonst noch? Wie, wo ich mich doch kaum daran erinnern kann, woher ich weiß, dass etwas vor sich geht? Wie, wo ich doch niemals selbst etwas gesehen habe? Wie? Mehr noch, wie soll ich es machen, wo sich doch die ganze gottverdammte Sache direkt vor ihren Augen abspielt und sie sie nicht sehen? Ein Stück die Straße entlang dreht eine ganze Stadt durch, und niemand hat die geringste Ahnung davon, dass es geschieht.

Er schlug wieder die Seite mit den Nachrufen auf. Ruths klare Augen sahen ihn aus einem dieser seltsamen Zeitungsbilder heraus an, die nichts weiter sind als dicht zusammengedrängte Pünktchen. Ihre so ruhigen und klaren und offenen Augen sahen ihn gelassen an. Ev vermutete, dass es mindestens fünf Männer in der Stadt gab, wahrscheinlich sogar ein Dutzend, die in sie verliebt gewesen waren, und sie hatte es niemals gewusst. Ihre Augen schienen selbst die Vorstellung vom Tod zu leugnen und für absurd zu halten. Dennoch war sie tot.

Er erinnerte sich, wie er mit Hilly weggefahren war, während sich der Suchtrupp formiert hatte.

Sie könnten mit uns kommen, Ruthie.

Ev, ich kann nicht … Lassen Sie es mich wissen.

Er hatte es versucht, weil er der Überzeugung gewesen war, wenn Ruth zu ihm nach Derry käme, würde sie in Sicherheit sein … und sie könnte seine Geschichte bestätigen. In seinem Zustand von Verwirrung, Elend und, ja, Heimweh, war sich Ev nicht sicher, was davon ihm wichtiger gewesen war. Letzten Endes war es einerlei. Er hatte dreimal versucht, Haven direkt anzuwählen, das letzte Mal nach seiner Unterredung mit Bright, aber kein Anruf war durchgekommen. Einmal hatte er es über das Amt versucht, und dort hatte man ihm gesagt, dass eine Leitung defekt zu sein schien. Ob er es später noch einmal versuchen wollte? Ev sagte, das wollte er, hatte es aber nicht getan. Stattdessen hatte er sich im Dunkeln hingelegt und dem Kichern des Ausgusses gelauscht.

Und jetzt, weniger als drei Tage später, hatte Ruth ihn etwas wissen lassen. Mittels der Nachrufseite.

Er sah Hilly an. Hilly schlief.



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