Das Model und der Scheich by Sellers Alexandra

Das Model und der Scheich by Sellers Alexandra

Autor:Sellers Alexandra
Die sprache: deu
Format: epub


8. KAPITEL

Obwohl Desirées Herz schneller schlug, sah sie Salih zögernd an. Seine unfreundlichen Worte vom Mittag wollten ihr nicht aus dem Kopf gehen.

„Was heißt das: Du willst mich?“

„Das heißt, dass du eine wunderschöne Frau bist.“

„Nicht die volle Punktzahl. Versuch es noch einmal.“

„Was willst du denn hören?“

„Zehn Jahre lang hast du es nicht für nötig befunden, irgendetwas von dir hören zu lassen. Und jetzt schläfst du mit mir. Findest du das nicht ein bisschen seltsam?“

„Bist du deshalb gekommen? Um mir etwas zu beweisen?“, fragte er.

„Daran habe ich kein Interesse, Salih. Oft schließen Leute, die jemanden beschuldigen, von sich auf andere. Also: Willst du vielleicht mir etwas beweisen?“

„Vergiss nicht, dass du in mein Land gekommen bist – nicht umgekehrt.“

„Und vergiss du nicht, dass du in mein Bett gekommen bist – und nicht ich in deins.“

„Warum bist du zu mir nach draußen gekommen? Du hast gewusst, dass ich auf dich warten würde.“

„Ich glaube, wir sind uns einig, dass die Anziehung zwischen uns so stark ist wie eh und je“, sagte Desirée. „Trotzdem muss ich dich enttäuschen: Ich wollte auf dem Balkon nur frische Luft schnappen.“

„Du hast meinen Namen gerufen. Also wusstest du, dass ich warte.“

„Nein, das wusste ich nicht. Wo warst du denn?“

„Das weißt du.“

„Was ist mit dem Schlussstrich, von dem du gesprochen hast? Worunter willst du den eigentlich ziehen, Salih? Du wirkst nämlich bereits, als ob du mit allem Möglichen abgeschlossen hättest. Was bleibt da noch übrig?“

Indem er ihr Kinn berührte, drehte er ihren Kopf zu sich und sah ihr in die Augen.

„Du weißt, was übrig ist.“

Desirée bekam weiche Knie.

„Seit du da bist, sind so viele Gefühle an die Oberfläche gekommen, Desi. Ich hatte fast vergessen, wie sehr ich dich einst geliebt habe.“

„Oh, Salih!“, flüsterte sie.

„Und wie wenig ich dir bedeutet habe.“

„Das glaubst du?“, fragte sie bitter.

„Du hast mich nicht geliebt. Das hast du selbst gesagt.“

„Damals war ich noch ein halbes Kind.“

„Stimmt. Wir waren beide zu jung für so heftige Empfindungen. Ich hatte meine Gefühle nicht im Griff. Als du gesagt hast, ich wäre wie die Kaljuken, war mein einziger Gedanke, dir das Gegenteil zu beweisen.“

„Bist du deshalb in den Krieg gezogen?“, fragte sie erschüttert.

Schulterzuckend berichtete er: „Ich war zwischen Felsen unterwegs zu einem Waffenlager der Kaljuken, von wo aus eine Woche zuvor eine Stadt in den Bergen beschossen worden war.“ Unbewusst strich er über die feine Narbe auf seiner Wange. „Plötzlich fühlte es sich an, als würde mein Kopf explodieren, das ist alles, woran ich mich erinnere. Dann bin ich im Krankenhaus aufgewacht. Tag und Nacht warst du bei mir, Desi. Gedanken, die tröstlich und quälend zugleich waren. Egal ob ich wach war oder schlief, immer habe ich von dir geträumt. Ich habe gebetet, dass du kommst. Aber umsonst.“

„Ich wollte ja. Aber Leo …“ Sofort wünschte sie, sie hätte den Namen nicht erwähnt.

„Natürlich. Leo“, sagte er mit verändertem Tonfall. „Samiha hat mir geschrieben und dem Brief Fotos von dir und dem alten Mann beigelegt. Da habe ich begriffen, dass du mich nicht geliebt hast und niemals mir gehören würdest. Doch ich habe es nicht verkraftet.



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