Das Messias-Gen by James Rollins

Das Messias-Gen by James Rollins

Autor:James Rollins
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Blanvalet-Verlag <München>
veröffentlicht: 2011-10-27T15:42:56+00:00


Abe bemerkte ihre Verwirrung. Er zeigte auf die Münze, die er offenbar genau kannte. »Das ist ein Chakra. Ein uraltes Hindu-Symbol.«

Aber was hat das auf einer griechischen Münze zu suchen?, dachte sie.

»Darf ich mal sehen?«, sagte Luca. Er ging um den Tisch herum und blickte ihr über die Schulter. Plötzlich versteifte er sich und krampfte die Finger um die Tischplatte. »Dieses … dieses Zeichen. Das ist auch auf der Roma-Fahne abgebildet.«

»Was?«, sagte Elizabeth.

Er richtete sich auf, die Stirn nachdenklich in Falten gelegt. »Das Zeichen wurde deshalb ausgewählt, weil das Sanskritwort Chakra ›Rad‹ bedeutet. Bei uns steht es für das Rad des Zigeunerwagens, ein Symbol unseres Nomadenerbes und gleichzeitig ein Verweis auf unsere indische Herkunft. Allerdings wurde schon immer gemunkelt, das Zeichen habe noch tiefere, ältere Wurzeln.«

Während die anderen sich über die Bedeutung des Symbols unterhielten, musterte Elizabeth die Münze. Allmählich dämmerte ihr eine Erkenntnis.

Gray war aufmerksam geworden und beugte sich zu ihr hinüber. »Was haben Sie?«

Sie erwiderte den Blick seiner stahlblauen Augen, hielt die Münze hoch und zeigte auf die Seite mit dem Tempel. »Kurz nachdem mein Vater die Münze zu sehen bekommen hatte, hat er im Hintergrund die Fäden gezogen, damit ich die Anstellung am Museum von Delphi bekomme.« Sie drehte die Münze um. »Zur gleichen Zeit begann er, die Verbindung der Zigeuner zu Indien zu untersuchen. Zwei Seiten einer Münze, zwei Forschungsstränge.«

Elizabeth stellte die Münze hochkant. »Aber was liegt dazwischen? Worin besteht die Verbindung?«

Sie wandte sich Abhi Bhanjee zu. Er hatte ihnen nicht alles gesagt.

»Wohin wollte mein Vater?«, fragte sie nicht ohne Schärfe.

Plötzlich ertönte ein Schrei. Ein Mann kam vom Dorfrand her angelaufen. Die Musik verstummte - das Trommeln aber ging weiter, ein dumpfes Dröhnen, das in der Brust spürbar war.

Gray sprang auf.

Auch Elizabeth erhob sich verwirrt und blickte zu den Hügeln hinüber. Sie versuchte, den Ursprung des Geräuschs auszumachen, doch es schien von allen Seiten zu kommen. Dann flammten am bedeckten Himmel drei Lichter auf.

Hubschrauber.

»Alle in den Wagen!«, befahl Gray.

Abe rief etwas auf Hindi, brüllte Befehle. Männer und Frauen flüchteten in alle Richtungen. In dem Durcheinander wurde Elizabeth von den vorbeirennenden Menschen angerempelt und von der Gruppe getrennt. Orientierungslos suchte sie den Anschluss.

Wie Falken stießen die Helikopter aufs Dorf nieder, dann verteilten sie sich und näherten sich aus verschiedenen Richtungen. Als Elizabeth nach oben schaute, stolperte sie, doch ein kräftiger Arm fing sie auf. Kowalski fasste sie um die Hüfte, stellte sie auf die Beine und drängte sie, sich zu beeilen.

»Renn schon, Babe.«

Er bahnte ihr einen Weg durchs Chaos, ein Fels in der Brandung.

Am Dorfrand angelangt, verharrten die Helikopter in der Schwebe. Aus den Seitentüren fielen Seile herab. Noch ehe sie den Boden berührten, glitten dunkle Gestalten in Kampfmontur daran herunter.

Sie würden es nicht mehr bis zum Wagen schaffen.



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