Das Meer Der Leiden: Fantasy-Roman by Dave Duncan & Anneli von Könemann

Das Meer Der Leiden: Fantasy-Roman by Dave Duncan & Anneli von Könemann

Autor:Dave Duncan & Anneli von Könemann [Duncan, Dave & Könemann, Anneli von]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783404202775
Google: O3VQGwAACAAJ
Amazon: 3404202775
Herausgeber: Lübbe
veröffentlicht: 1991-01-02T00:00:00+00:00


2

Ishist war der erste pummelige Gnom, den Rap zu Gesicht bekam. Sein kahler Schädel reichte nicht bis an Athal'rians Brüste, doch sie beugte sich hinunter, um ihn zu umarmen und zu küssen, als seien sie Tage oder Wochen getrennt gewesen, und er stellte sich auf die Zehenspitzen, um die Umarmung mit, wie es schien, gleicher Zuneigung zu erwidern. Er war mit einer Eskorte aus sechs Feuerküken eingetroffen, die jetzt um die Liebenden herumflatterten, funkelnde Silhouetten aus gelbem und orangefarbenem Licht. Fünf der sechs Tiere waren unkörperliche Flammenwesen, wie Rap sie bereits gesehen hatte, leuchtende Andeutungen ohne festen Umriss oder Substanz, und einige waren nicht größer als Kolibris. Der sechste hatte jedoch die Größe einer Möwe und war sichtlich greifbar, ein sich schlängelnder, silberner Drachenkörper, der sich in einem Strahlenkranz aus Feuer wand. Er flog zielgerichtet und voller Selbstvertrauen zu Rap hinüber, um sich ihn genauer anzusehen.

Während er Rap umkreiste, erstarrte dieser nervös. Rap war sicher, dass er ihn nicht herbeigerufen hatte, und er hoffte, der Zauberer wusste das. Bevor er sich entschied, ihn fortzuschicken, glitt der Drache zu ihm herunter und setzte sich auf seine Schulter. Er war viel schwerer, als Rap erwartet hatte, und schmiegte sich unangenehm warm gegen Raps Ohr und seinen Hals — wie ein frisch gebackener Brotlaib. Seine Klauen waren sowohl scharf als auch sehr heiß. Rap musste seine Fähigkeit, Schmerzen zu unterdrücken, auf die Stellen leiten, wo die Klauen sich in sein Fleisch gruben, und seine Sehergabe sah, wie dunkle Blutströpfchen hervorquollen. Das Küken trat außerdem von einem Fuß auf den anderen. Es war ihm egal! Seine Korona verwandelte sich in helles Blau, und als es seinen warmen, schuppigen Hals gegen Raps Hals presste, spürte er, wie eine erstaunlich angenehme Welle des Wohlbehagens ihn durchflutete. Es war wie die Balgerei mit einem Welpen. Es war wie Zunge und Schwanz eines Hundes, die ihm sagten, er sei der netteste Bursche der Welt. Es war beinahe so gut, wie ein hübsches Mädchen zu küssen. Jetzt verstand er, warum Bright Water so gerne einen Babydrachen als Haustier hatte.

Er erhob eine Hand, um die glatten, heißen Schuppen zu streicheln, und das Feuerküken schnurrte in seinem Kopf und strahlte Liebe aus, die in Wellen blauer Flammen aufleuchteten, heller als die der fünf anderen zusammen, und sogar Schatten warf, wo zuvor keine gewesen waren. Es fühlte sich so gut an, dass Rap am liebsten geweint hätte.

Inzwischen umringten sechs Gnome Athal'rian, in allen Größen von Ugish bis zu einem Baby im Taschenformat. Das Baby kroch zu eigenen Abenteuern davon, aber die anderen brachen in schrilles Gelächter über Rap aus, der den Drachen erobert hatte.

Ishist hatte sich umgedreht und starrte ihn mit seinen vorstehenden Gnomenaugen - so rund wie schwarze Knöpfe — an. Er war nicht reinlicher als seine Frau, und viel älter. Sein Haarkranz war vermutlich grau - selbst Raps Sehergabe konnte das nicht sicher feststellen aber in sein Gesicht waren Falten tief wie Gräben eingegraben. Sein Bart war das abstoßendste, das Rap je in einem menschlichen Gesicht gesehen hatte. Er trug



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